Gaugischs Heimpremiere in vollen Hallen
Bundestrainer Markus Gaugisch bei der Vorbereitung auf das Drei-Nationen-Turnier. - Foto: Marco Wolf
28.02.2023 A-Frauen

Gaugischs Heimpremiere in vollen Hallen

Länderspiele der DHB-Frauennationalmannschaft gegen Ungarn und Polen fast schon ausverkauft – Bundestrainer erwartet „harte Nüsse“

Zwei Testspiele vor toller Kulisse, eine besondere Heimpremiere für den Bundestrainer und dann mit Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben: Seit dem gestrigen Montag befindet sich das 19-köpfige Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft des DHB zum Lehrgang in Ludwigsburg, und am Freitag wird Markus Gaugisch nach elf Monaten als Bundestrainer endlich sein erstes Heimspiel absolvieren. „Dass das dann auch noch in Ludwigsburg ist, ist noch toller. Ich freue mich im Quadrat, dort meine Heimpremiere zu feiern, wo ich täglich arbeite und wo ich aufgewachsen bin. Das ist eine zusätzliche Motivation, ich freue mich tierisch auf die Spiele in der Region, das ist der besondere Extra-Kick, nicht nur für mich.“

Gegner der deutschen Mannschaft ist zum Auftakt des Drei-Länderturniers am Freitag (19.30 Uhr ) in der MHP Arena in Ludwigsburg Ungarn, am Sonntag (15 Uhr) folgt im SNP Dome in Heidelberg die Partie gegen Polen. Für beide Partien lief der Vorverkauf herausragend: „Das Spiel in Ludwigsburg ist mit 3200 verkauften Tickets quasi ausverkauft, für Heidelberg sind rund 2200 Karten verkauft, es gibt nur noch wenige Restkarten“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer beim digitalen Medientermin am Dienstag: „Das sind tolle Voraussetzung für tolle Spiele.“ Ungarn und Polen treffen am Samstag (18 Uhr) ebenfalls in Heidelberg aufeinander, dafür sind noch Karten erhältlich.

Die Testspiele dienen der DHB-Auswahl zur Vorbereitung auf die WM-Play-offs gegen Griechenland am Ostersonntag, 9. April, um 17.15 Uhr in der WESTPRESS arena in Hamm und am Mittwoch, 12. April, um 17.15 Uhr deutscher Zeit im griechischen Chalkida.

Mit den ersten Trainingseinheiten in Ludwigsburg zeigt sich Gaugisch sehr zufrieden: „Alle Spielerinnen sind maximal motiviert. Es fühlt sich gut an, alle wollen Vollgas geben und den Weg weitergehen.“ Aus der EM im November, die die deutsche Mannschaft auf Rang sieben abschloss, nahm Gaugisch einige Aufgaben fürs Jahr 2023 mit: „Nachdem wir den Fokus auf die Abwehr hatten, müssen wir uns nun offensiv breiter aufstellen und dort neue Elemente einbauen, um alle Positionen besser einzubinden. Wir wollen für unsere Gegner schwerer ausrechenbar sein und die Verantwortung auf mehr Schulter verteilen.“

Was die Gegner betrifft, hat Gaugisch großen Respekt „vor der unglaublichen Wucht des ungarischen Rückraums“, auch wenn es vor der EM 2022 einen deutlichen Testspielsieg in Tatabanya gegen Ungarn gab: „Sie werden Vollgas geben um sich für diese Niederlage zu revanchieren“, erwartet Gaugisch. Im ersten EM-Spiel im November war dann in Podgorica (Montenegro) Polen der erste Gegner, und die deutsche Mannschaft gewann am Ende knapp. „Polen ist ein gefährlicher Gegner, der mit EM-Platz 13 völlig unter Wert geschlagen wurde. Dieses aufstrebende Team wird am Sonntag eine harte Nuss. Aber genau solche Spiele wie gegen Ungarn und Polen brauchen wir, sie bringen uns weiter. Wir müssen an unsere Grenze gehen, um erfolgreich zu sein.“

Unter dem Motto „wir wollen uns an den Besten orientieren“, sieht Gaugisch seinen aktuellen Kader „individuell und mannschaftlich noch nicht am Limit. Es gibt viele Bereiche, wo wir uns verbessern können, aber das geht nicht von heute auf morgen. Wir sind am Anfang des Weges, hatten erst wenige gemeinsame Einheiten.“

Großes Ziel von Gaugisch und Kromer sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Bei der WM 2023 geht es um sechs Startplätze für die Olympia-Qualifikationsturniere. „Zu wissen, dass wir vor Olympischen Spielen stehen, erhöht nicht den Druck, sondern steigert bei der Mannschaft die Lust alles reinzuhängen. Wir müssen jede Minute nutzen, um den Traum von Olympia zu erreichen. Dieses Gefühl treibt uns an“, sagt Gaugisch. Kromer sieht einen „großen Durst und Hunger auf Olympische Spiele“ im deutschen Frauenhandball: „Unsere Spielerinnen arbeiten akribisch, fleißig und ambitioniert an diesem Ziel. Sie müssen sich in der Liga entwickeln, um Wettkampfhärte zu bekommen und dann mit guten Auftritten im Nationaltrikot voranzukommen. Wir haben die Chance, die Olympiaquali zu erreichen und dann wollen wir auch zuschlagen.“

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