Groener: „Nehmen die Favoritenrolle an“
Nele Franz beim Krafttraining in Frankfurt. -Foto: Christian Klein
12.04.2021 A-Frauen

Groener: „Nehmen die Favoritenrolle an“

Frauen-Bundestrainer und DHB-Sportvorstand Axel Kromer äußern sich zum Start der Vorbereitung auf die WM-Play-offs gegen Portugal

Seit Sonntag bereit sich die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbunds auf die beiden WM-Play-offs gegen Portugal vor. Am Samstag (21.30 Uhr) ist das Auswärtsspiel in Luso, am kommenden Dienstag (20. April, 17.30 Uhr) findet das Rückspiel in der WESTPRESS arena in Hamm/Westfalen statt.  

Am heutigen Montag informierten Bundestrainer Henk Groener und DHB-Sportvorstand Axel Kromer über den Stand der Vorbereitung, natürlich mit speziellem Blick auf das Personal. Bekanntlich befinden sich die beiden Bundesligisten Borussia Dortmund und SG BBM Bietigheim aktuell noch bis 14. April in Quarantäne, mehrere für den aktuellen Lehrgang und die Play-offs eingeladene Spielerinnen sind daher noch nicht in Frankfurt.  

Zudem laboriert Kreisläuferin Luisa Schulze an einer Fußverletzung, für sie wurde zusätzlich Maxi Mühlner von der HSG Bad Wildungen eingeladen, die im Training mit ihrer Mannschaftskameradin Annika Ingenpaß das Duo am Kreis bildet. Groener ist sich aber sicher, dass Schulze für die beiden Partien wieder fit sein wird. 

„Wir werden keine Drahtseilakte machen, was Spielerinnen betrifft, die in Quarantäne oder erkrankt sind. Wer in Quarantäne ist, bleibt auch da, auch wenn sie negative Testergebnisse hat“, sagte Henk Groener beim virtuellen Medientermin am Montag: „Wir stehen mit allen Spielerinnen in engem Kontakt, und werden erst kurz vor dem Charterflug nach Portugal entscheiden können, wer dabei ist. Es macht keinen Sinn zu spekulieren.“ 

Beim aktuellen Lehrgang greifen die bei Männer- und Frauen-Nationalmannschaften schon bekannten und erfolgreich praktizierten Hygienepläne. „Wir werden in Portugal und auf dem Weg dorthin die Anzahl der Kontakte möglichst gering halten, daher reisen wir auch mit dem Charter an. Allerdings sind in Portugal, was kein Risikogebiet mehr ist, die Inzidenzzahlen aktuell deutlich niedriger als hierzulande“, sagte Kromer. 

Wie Groener nimmt auch der Sportvorstand die Favoritenrolle der deutschen Mannschaft an: „Auch wenn der Kader anders aussieht als geplant, sind wir der Favorit, das Trainerteam hat sich intensiv mit dem kommenden Gegner befasst“, sagte Kromer und verwies auch darauf, dass die Portugiesinnen sich nicht für die vergangenen internationalen Turniere wie EM oder WM qualifizieren konnten.  

„Sie haben sich gut entwickelt und sich auf den Weg gemacht, aber so weit wie die portugiesischen Männer sind die Frauen noch nicht“, betont Groener. Aus der Bundesliga kennt man Mariana Lopes, die bei Bayer Leverkusen eine gute Rolle spielt, als Toptalent des Gegners sieht Groener die 19-jährige Joana Resende. „Portugal spielt schnell und beweglich, aber wir sind der Favorit“, sagt der Niederländer (61): „Bisher hatten sie noch nicht die Qualität, sich für eine Großveranstaltung zu qualifizieren.“ 

In der Vorbereitung liege der Fokus ehedem darauf, das eigene Spiel zu stabilisieren: „Dadurch, dass neue Spielerinnen dabei sind, wollen wir die Abläufe noch einmal wiederholen. Wir werden gut vorbereitet nach Portugal fliegen“, sagt Groener. Er geht davon aus, dass es angesichts von neuen Spielerinnen auch leichte Veränderungen im Spielstil gibt, an der generellen Spielanalage werde sich aber nicht ändern. 

Beim aktuellen Lehrgang war auch geplant gewesen, eine Nachfolgerin von Kim Naidzinavicius als neue Kapitänin zu wählen, doch weil aktuell viele Spielerinnen fehlen, wird es für die beiden WM-Play-offs gegen Portugal eine Interimslösung geben: „Das Thema wird geklärt, wenn alle wieder zusammen sind“, sagt Groener. 

(BP)

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