Großer Kampf bleibt gegen den Gastgeber unbelohnt
Unterlegen: Für Johanna Stockschläder und die deutsche Auswahl gab es eine Niederlage gegen die Gastgeberinnen. - Foto: Anze Malovr/kolektiff images
07.11.2022 A-Frauen

Großer Kampf bleibt gegen den Gastgeber unbelohnt

DHB-Frauen unterliegen Montenegro im zweiten EM-Vorrundenspiel mit 25:29 / Mittwoch gegen Spanien

Großer Kampf, keine Punkte: Deutschlands Handball-Frauen haben bei der Europameisterschaft einen ersten Dämpfer kassiert. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch unterlag Gastgeber Montenegro in einem hitzigen Duell im Hexenkessel von Podgorica mit 25:29 (12:15), hat aber weiter gute Karten im Kampf um eines der begehrten Hauptrunden-Tickets.

"Wir haben bravourös dagegen gehalten hier vor dieser Kulisse. Schade, dass es nicht gereicht hat", sagte Gaugisch: "Wir haben alles versucht. So ein Spiel hilft uns zu wachsen." Beste deutsche Werferinnen vor 4500 Zuschauern in Podgorica waren die beiden Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels mit je sieben Toren. Xenia Smits sah nach ihrer dritten Zeitstrafe früh die Rote Karte (36.). Am Ende scheiterte das deutsche Team vor allem an einer zu hohen Fehlerquote im Angriff.

"Wir haben ein bisschen zu viele Fehler gemacht, es ist ein bisschen enttäuschend heute", sagte Bölk: "Bei so einer WM will man den Flow natürlich mitnehmen, aber das ist nicht mehr zu ändern. Wir müssen jetzt gegen Spanien zwei Punkte holen." Letzter Vorrundengegner der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ist der WM-Vierte Spanien am Mittwoch (20.30 Uhr/beide Sportdeutschland.TV). Zum Turnierauftakt hatte das deutsche Team am Samstag Polen noch mit Mühe 25:23 bezwungen, Spanien war zum Start Montenegro mit 23:30 unterlegen.

Die ersten drei Teams der Vierergruppe erreichen die Hauptrunde, die in der ersten Turnierphase gewonnenen Punkte gegen die Hauptrundengegner werden mitgenommen. Da Montenegro durch den zweiten Erfolg sein Ticket für die nächste Turnierphase bereits sicher hat, kann das deutsche Team im Falle einer Qualifikation maximal zwei Punkte mit in die Hauptrunde nehmen.

Der ohrenbetäubende Lärm der enthusiastischen Zuschauer schien Bölk und Co. zunächst mehr zu hemmen, als ihnen lieb war. Zwar führte die DHB-Auswahl schnell mit 3:1 (6.), doch begünstigt durch deutsche Fehlwürfe und einfache Passfehler übernahm Montenegro fortan erstmal das Kommando und zog nach 20 Minuten bis auf 12:8 davon.

Deutschland steckte aber nicht auf, kämpfte sich bis zur Pause zurück in die Partie und war kurz nach Wiederanpfiff beim 16:16-Ausgleichstreffer durch Bölk plötzlich wieder auf Tuchfühlung. Ob Bölk mit ihren strammen Würfen aus der zweiten Reihe oder die unermüdliche Grijseels: In dieser Phase waren es besonders die beiden Kapitäninnen, die dem deutschen Angriffsspiel ihren Stempel aufdrückten.

Doch die deutsche Mannschaft nutzte das Momentum nicht. Ohne ihre Abwehrspezialistin Smits, die nach ihrem frühen Platzverweis fast die gesamte zweite Halbzeit zuschauen musste, fehlte es der deutschen Defensive an Zugriff. Als vorne nun auch die sonst so sichere Grijseels beim Stand von 20:23 vom Siebenmeterpunkt scheiterte, zeichnete sich zehn Minuten vor dem Ende eine Vorentscheidung ab.

(SID)

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