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Julia Behnke: Kein Problem, den Schalter umzulegen

30.05.2019

Mit der Auswahl des Deutschen Handballbunds warten am Sontag (in Koprivnica) und am Mittwoch, 5. Juni (18.45 Uhr in Hamm/Westfalen – live auf Sport1) die WM-Play-offs gegen Kroatien. Mitte Juli folgt dann der Umzug, als erste deutsche Handballerin wagt sie den Sprung nach Russland, spielt künftig beim diesjährigen Champions-League-Finalisten Rostow-Don.

Vor dem Saisonfinale gegen Kroatien äußert sich Behnke über die Play-offs, ihren Wechsel und den Traum von Tokio. Karten für das Rückspiel in Hamm gibt es unter www.dhb.de/tickets sowie bei allen Eventim-Vorverkaufsstellen.

Ihre Zeit in Metzingen endete am Sonntag mit einem Sieg gegen Halle-Neustadt im Spiel um Platz drei. Mit welchen Gefühlen haben sie das Kapitel abgeschlossen?
Julia Behnke: Es ist immer super, wenn man ein Turnier mit einem Sieg beenden kann. Nach der Halbfinal-Niederlage gegen den THC wollten wir am Sonntag unbedingt gewinnen, das haben wir geschafft.

Ist es schwer, innerhalb eines Tages den Schalter von Verein auf Nationalmannschaft umzulegen?
Julia Behnke: Nein, das ist kein Problem, weil es ja nicht das erste Mal ist, das bin ich mittlerweile gewöhnt. Es ist gut, dass wir in Ruit trainieren, den zwölf von 16 Spielerinnen waren ja am Wochenende in Stuttgart im Einsatz. Das heißt, wir müssen nicht weit reisen und können gleich loslegen.

Haben Sie sich schon mit den Kroatinnen befasst?
Julia Behnke: Nein, mein ganzer Fokus lag bis Sonntag auf Metzingen, nun bereiten wir uns intensiv auf Kroatien vor.

Sehen Sie die deutsche Mannschaft als Favorit?
Julia Behnke: Unser Ziel ist die WM, dafür müssen wir die Kroatinnen schlagen. Also müssen wir die Favoritenrolle annehmen, dürfen den Gegner aber auf keinen Fall unterschätzen.

Zuletzt hatte sich die Nationalmannschaft im März getroffen, es gab in zwei Tests einen Sieg und eine Niederlage gegen die Niederlande. Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung des verjüngten Teams?
Julia Behnke: Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, die Mannschaft entwickelt sich nach vorne. Was uns eben noch fehlt, ist die nötige Konstanz. Aber mit dem Sieg gegen die starken Niederlande haben wir uns Selbstvertrauen geholt. Jetzt freuen wir uns alle auf die neue Aufgabe.

Nach den WM-Play-offs müssen Sie Ihre Sachen packen. Wie haben Sie sich auf Ihren Umzug nach Rostow vorbereitet?
Julia Behnke: Dank meiner Mannschaftskameradin Shenia Minevskaja habe ich schon ein paar Brocken Russisch gelernt. Auch wenn in der Mannschaft Englisch gesprochen wird, will man ja ein bisschen die Sprache können, mit dem Lesen der kyrillischen Buchstaben hapert es allerdings noch ein bisschen. Wir fangen am 16. Juli mit der Saisonvorbereitung an, für die Zeit bis dahin habe ich schon meinen individuellen Trainingsplan. Es wird auf jeden Fall alles sehr spannend!

Und von Rostow ist es dann – zumindest geografisch – gar nicht mehr so weit bis Tokio…
Julia Behnke: Ja, das ist unser Traum. Aber wir sollten nicht schon den WM-Play-offs über Olympia reden. Erstmal zur WM, und dann immer wieder neue Ziele setzen.

Quelle: BP