Noch einige Herausforderungen bis zur EM
Bundestrainer Markus Gaugisch. - Foto: Marco Wolf
24.04.2022 A-Frauen

Noch einige Herausforderungen bis zur EM

Markus Gaugisch zieht die Bilanz seiner ersten Woche als Frauen-Bundestrainer

41:11-Rekordsieg gegen Griechenland, 18:24-Testspielniederlage gegen die Niederlande - und eine intensive Trainingswoche in Hennef und Almere: Am Samstagabend auf der Heimreise hatte Markus Gaugisch viele Eindrücke im Kopf, die er schnell analysieren und verarbeiten will. Die erste Lehrgangswoche, die am Ostermontag in Hennef mit dem ersten Training begann und am Samstag mit dem Testspiel gegen die Niederlande endete, verging für den neuen Frauen-Bundestrainer wie im Flug. „Das war sehr intensiv und im Vorfeld auch etwas hektisch, aber insgesamt ziehe ich eine sehr positive Bilanz, wenn man die Partie gegen die Niederlande ausklammert“, sagte Gaugisch.

Mit dem Erfolg gegen Griechenland wurde die wichtigste Mission erfüllt, Deutschland hat sich für die EM 2022 in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien qualifiziert, nun folgen die Hausaufgaben für Spielerinnen, Vereinstrainer*innen und Bundestrainer, bis man sich zum nächsten Lehrgang im September wieder trifft. „Wir müssen alle zusammen vor allem an den individuellen Qualitäten der Spielerinnen arbeiten. Zum Beispiel, wie man frei vor der gegnerischen Torfrau die Ruhe, Coolness und die nötigen Wurfvarianten hat, um erfolgreich zu sein“, verweist Gaugisch vor allem auf die Angriffsleistung in der der ersten Hälfte gegen die Niederlande (5:13), als er „viel zu viele“ technische Fehler und Fehlwürfe notieren musste.

Mit der „stehenden“ Abwehr war Gaugisch indes in beiden Partien in Almere sehr zufrieden: „Wenn wir die Niederländerinnen mit unserer aktiven Defensive in den Positionsangriff gezwungen haben, war das schon sehr gut, auch Isabell Roch im Tor zeigte eine tolle Leistung. Aber, wenn wir vorne die Bälle verloren hatten, wurden wir von der Wucht der niederländischen Gegenstöße förmlich überrannt. Die Probleme lagen klar im Abschluss, und das von so ziemlich allen Positionen.“

Nach dem Seitenwechsel erkannte der Neu-Bundestrainer eine deutliche Steigerung in der Wurfeffektivität und damit einhergehend auch eine niedrigere Fehlerquote, aber: „Vor uns liegen individuell und taktisch noch viele Herausforderungen. Dabei setze ich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit aller Beteiligter im Gesamtinteresse der Frauen-Nationalmannschaft.“

Insgesamt war der 48-Jährige froh, dass die Lehrgangswoche in dieser Form stattfand: „Wir haben sehr viel gelernt, wir haben Baustellen erkannt und können gezielt Arbeitsaufträge an die Spielerinnen und Vereine geben. Das hätte uns alles mit Blick auf die EM im November gefehlt, wenn wir uns im September das erste Mal getroffen hätten. 80 Prozent des Kaders haben mich nun kennengelernt, wissen, wie ich spielen will und wie ich arbeite. Und ich weiß, wie die Spielerinnen reagieren. Deswegen hätte ich gerne nach der Niederlage gegen die Niederlande direkt weitergemacht, denn dieses Spiel bot so viele Erkenntnisse, die wir noch umsetzen müssen.“

Alle hätten in Hennef und Almere an einem Strang gezogen, und das stimmt Gaugisch positiv für die weiteren Aufgaben - und er hofft, dass seine Mannschaft bei der EM-Auslosung am Donnerstag in Ljubljana „nicht unbedingt aus jedem Topf den größten Knaller bekommt. Aber beeinflussen kann ich nur das, was auf dem Feld passiert, deswegen sehe ich der Auslosung entspannt entgegen.“

(BP)

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