Zwischen Unsicherheit und Vorfreude
Amelie Berger. - Foto: Marco Wolf
02.12.2020 A-Frauen

Zwischen Unsicherheit und Vorfreude

DHB-Auswahl geht mit den Torfrauen Dinah Eckerle und Isabell Roch und 14 Feldspielerinnen ins erste EM-Spiel gegen Rumänien am Donnerstag – Groener wird nicht auf der Bank sitzen

Noch ein Tag, dann startet für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft die EHF EURO im dänischen Kolding mit dem Auftaktspiel gegen Rumänien (Anwurf: 18 Uhr, Live auf www.sportdeutschland.tv). Die letzten Informationen aus dem deutschen Lager in Kolding lieferten am Mittwoch DHB-Sportvorstand Axel Kromer, Assistenztrainer Alexander Koke und Nationalspielerin Amelie Berger in einem digitalen Medientermin.

Alexander Koke:

Zum Kader fürs Rumänien-Spiel:

Alle 17 Spielerinnen sind fit, alle freuen sich auf den Start. Wir gehen mit 16 Spielerinnen in die Partie, 14 Feldspielerinnen und den Torhüterinnen Dinah Eckerle und Isabell Roch. Ann-Cathrin Giegerich wird das Spiel auf der Tribüne verfolgen.

Zum Abschlusstraining:

Wir konzentrieren uns auf uns, wir haben von Rumänien Video-Material von der letzten WM, aber der Kader hat sich verändert. Wir hatten unsere erste Einheit in der Spielhalle, haben sehr konzentriert unser Abschlusstraining absolviert. Es waren gleiche Bedingungen wie beim Spiel – ohne Zuschauer, daher war das ein guter Test, um uns zu arrangieren. Die Emotionen müssen also von uns kommen ohne Fans. Generell bin ich zufrieden mit den ersten beiden Tagen in Dänemark.

Zu den Corona-Fällen in der rumänischen Mannschaft:

Natürlich herrscht in unserer Mannschaft Unsicherheit wegen Rumänien, das Thema wurde offen besprochen und die Problematik begleitet uns bis zum Spiel. Ich hoffe, wir schaffen das mental und konzentrieren uns nur auf die Aufgabe, erfolgreich Handball zu spielen. Generell ist die mentale Stabilität vorhanden, denn wir haben schon einige Höhen und Tiefen bisher gut gemeistert.

Sorge besteht wegen der rumänischen Testergebnisse. Wir gehen transparent damit um, jede Spielerin muss sich entscheiden, ob sie spielen will. Wir machen kein Druck, dass sie spielen müssen, wenn sie ein schlechtes Gefühl haben, müssen wir das akzeptieren und werden sie darin unterstützen, wenn sie nicht spielen wollen. Wir wollten bis heute Abend ehrliche Rückmeldung haben, damit wir handeln können.

Zum EM-Flair in Kolding:

Ich weiß nicht, wie es außerhalb der Blase aussieht, unter normalen Bedingungen wäre es ein anderes Flair gewesen

Axel Kromer:

Zu den rumänischen Coronafällen:

Rumänien hat einige positive Coronatestbefunde erhalten, sie befinden sich in Dänemark in der Isolation, die letzten Tests der Rumäninnen waren allesamt negativ. Es werden weitere Tests bis zum Spielbeginn folgen, damit wir uns sicher fühlen. Die EHF hat uns mitgeteilt, dass die Partie wie geplant stattfinden wird. Das ist das Thema von Seiten der EHF klargestellt, es gibt keine Zweifel mehr, alle können sich alle vorbereiten.

Zu den Auswirkungen auf die deutsche Mannschaft:

Wir haben Verständnis für jede Spielerin, die sich für EM entschieden hat, wohl wissend, dass gewisse Situationen auftreten können, wie es nun mit den positiven Fällen passiert ist. Sie haben Zeit sich zu entscheiden und mit gutem Gefühl auch für die Partie abzusagen. Nicht nur, wenn Sie zu einer Risikogruppen gehören, das gilt für alle Spielerinnen und den Staff. Wir werden bei der EHF wegen weiterer Wechselmöglichkeiten rückfragen, ob wir für den Fall Bonuswechsel machen dürfen, wenn eine Spielerin nicht auflaufen will.

Zu Bundestrainer Henk Groener:

Er muss keine Quarantäne mehr einhalten, er ist mit seinen Werten frei beweglich in Deutschland und Niederlande, Aber für Dänemark ist noch keine Einreise möglich, da der Testbefund noch positiv ist. Diese Hürde des negativen Tests muss er nehmen, wir hoffen auf ein schnelles negatives Ergebnis, denn ein Testergebnis ist aktuell noch offen. Wir rechnen bald mit Henks Rückkehr, können es aber noch nicht genau ankündigen.

Amelie Berger:

Zu den ersten Trainingseinheiten in Dänemark:

Wir hatten unser erstes Training in der Spielhalle und waren froh, dass wir uns ein bisschen bewegen durften. So konnten wir die Situation mit der leeren Halle erfahren. Der Fokus lag auf unsere Taktik, wir sind noch einmal die wichtigsten Dinge durchgegangen.

Zur Stimmung in der Mannschaft angesichts der rumänischen Corona-Fälle:

Jeder darf frei entscheiden, wie er damit umgeht, aber jeder ist auch so fokussiert, dass das Spiel stattfindet. Für mich ist ungewiss, ob das Bubble-System kaputt ist. Ich hatte gedacht, dass es ein Super-Hygienekonzept ist, und bin froh, dass es uns gutgeht.

Zur Beschäftigung in der Bubble:

Dienstag waren wir noch in Isolation, ab heute dürfen wir uns im Hotel frei bewegen. Wir haben einen großen Meetingraum, den wir weihnachtlich geschmückt haben, ein paar Spiele dabei und werden uns die Zeit vertreiben.

(BP)

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