EHF EURO 2020: Wiedersehen mit Spanien
Foto: ÖHB/Agentur DIENER/Eva Manhart
28.06.2019 A-Männer

EHF EURO 2020: Wiedersehen mit Spanien

Spanien, Lettland und die Niederlande sind in Trondheim die deutschen Vorrundengegner

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat für die Vorrunde der EHF EURO 2020 ein vielseitiges Programm zugelost bekommen. Neben Europameister Spanien sind die EM-Debütanten Lettland und die Niederlande in Gruppe C die Gegner des Teams von Bundestrainer Christian Prokop. Das ergab die Auslosung am heutigen Freitagabend in Wien.

Die EHF EURO 2020 (9. bis 26. Januar) ist in zweierlei Hinsicht eine Premiere: Mit Norwegen, Österreich und Schweden gibt es drei Gastgeber, erstmals nehmen 24 Nationen teil. Die Vorrundenspiele des DHB-Teams finden am 9., 11. und 13. Januar in der Nidarohalle Trondheim statt. Los geht’s gegen die Niederlande, dann folgt der Evergreen gegen Spanien, und zum Abschluss wartet Lettland.

 

Stimmen zur Auslosung:

Bundestrainer Christian Prokop: „Mit Spanien zusammen sind wir in dieser Gruppe favorisiert, aber Lettland und die Niederlande sind zwei hochmotivierte Neulinge. Wir begegnen jedem Gegner mit Respekt. Unser selbstverständliches erstes Ziel muss es sein, dass wir uns für die Hauptrunde qualifizieren und uns alle Chancen für das weitere Turnier erhalten. Wir freuen uns auf die EM, auf die kommenden Gegner und unsere Fans. Wir schauen weiterhin konsequent auf uns und wollen unsere Leistung im Januar abrufen.“

Vorstand Sport Axel Kromer: „Wir haben uns für 2020 mit Blick auf die Olympischen Spiele große Ziele gesetzt. An das dafür nötige Niveau müssen wir herankommen. Sicherlich haben wir mit Spanien einen historisch guten Gegner, den wir von vergangenen Europameisterschaften bereits bestens kennen. In den anderen beiden Spielen sehen wir uns als Favorit, ohne einen dieser Gegner zu unterschätzen. Mit einer guten Ausgangsposition hätten wir auch in der Hauptrunde sehr gute Möglichkeiten.“

DHB-Vizepräsident Bob Hanning: „Gegen den Titelverteidiger zu spielen, ist immer etwas Großes. Das ist eine schöne Herausforderung. Um uns für die Hauptrunde alle Chancen zu erhalten, wäre ein Sieg gegen Spanien natürlich optimal. Gegen Lettland und die Niederlande sind Siege bei allem Respekt Pflicht.“

Kapitän Uwe Gensheimer: „Wir können selbstbewusst in diese Gruppe gehen. Mit Spanien haben wir den Dauerkonkurrenten der vergangenen Turniere erwischt. Lettland und die Niederlande sind vielleicht eher die Außenseiter, haben aber in der Qualifikation starke Spiele absolviert. Auch das werden für uns keine leichten Spiele werden.“

Andreas Wolff: „Das ist eine definitiv machbare Gruppe, schwer natürlich mit den altbekannten Spaniern im Kampf um den Gruppensieg. Lettland mit Champions-League-Sieger Dainis Kristopans ist natürlich auch sehr gefährlich, und die Niederlande werden ebenfalls ein hoch engagierter Neuling sein.“

Kai Häfner: „Das ist eine interessante Gruppe. Spanien ist gefühlt bei jeder EM irgendwann unser Gegner. Ich hoffe, dass trotz der weiten Reise bereits viele deutsche Fans nach Norwegen kommen.“

Patrick Wiencek: „Das ist eine gute Gruppe und machbare Aufgabe mit Europameister Spanien und zwei Neulingen. Gegen die Niederlande habe ich noch nie gespielt, mit Dainis Kristopans ist Lettland ein spannender Gegner.“

Dani Dujshebaev, Spieler Spanien: „Deutschland und Spanien können sich über diese Gruppe nicht beklagen. Ich denke, diese beiden Teams sind die Favoriten in Trondheim. Und wenn man sich die Konstellation für die Hauptrundengruppen anschaut, ist das auch okay. Spanien, Deutschland und Kroatien werden um die beiden Halbfinaltickets in Wien kämpfen, da bin ich mir sicher. 2016 wurde Deutschland Europameister, 2018 Spanien, ich hoffe, dass wir den Titel verteidigen können, aber dafür müssen wir drei Wochen auf besten Level spielen.“

Anrijs Brencans, EHF-Exekutivmitglied und früherer Präsident des lettischen Handballverbands: „Der Jubel war riesig, als wir dieses alles entscheidende Qualifikationsspiel gegen Slowenien gewonnen hatten. Das war ein historischer Tag für Lettland. Mit der EM-Qualifikation können wir junge Menschen motivieren, Handball zu spielen. Wir sind auf jeden Fall der Topfavorit für die Teamwertung bei der Wahl zu Lettlands Sportler des Jahres. Diese Gruppe ist super für uns – wir können gegen die Europameister von 2016 und 2018 zeigen, dass wir Letten guten Handball spielen können. Egal, wie die Spiele ausgehen, werden wir einen Schritt nach vorne machen. Die Chancen aufs Weiterkommen sind erst einmal sehr gering, aber man darf immer träumen, sonst müssten wir ja nicht spielen.“

 

Nur die Gruppensieger und Gruppenzweiten (und nicht wie bisher drei Teams pro Gruppe) der sechs Vorrundengruppen qualifizieren sich für die beiden Hauptrundengruppen in Wien (potenzieller Spielort der deutschen Nationalmannschaft) und Malmö. Dort gibt es dann vier statt bisher drei Spiele. Die Gruppensieger und Gruppenzweiten qualifizieren sich fürs Halbfinale am 24. Januar, die Drittplatzierten spielen am 25. Januar die Plätze fünf und sechs aus, die möglicherweise für die Olympiaqualifikation entscheidend sein können.

 

Die deutschen Gegner im Kurzporträt:

Spanien:
EM-Medaillen: Gold: 2018, Silber 1996, 1998, 2016 - Bronze: 2000, 2014 - kompletter Medaillensatz Gold, Silber, Bronze bei letzten Europameisterschaften - Trainer: Jordi Ribera - als Titelverteidiger direkt für EM qualifiziert - deutsche Bilanz: 2016: EM-Finalsieg, 2018: EM-Aus
Weltmeister 2005, 2013 – WM-Bronze 2011

Lettland:
EM-Debütant – Qualifikation Gruppenzweiter hinter Slowenien, vor den Niederlanden
überragender Spieler: Dainis Kristopans – 2,13 Meter groß, Champions-League-Sieger 2019 mit Vardar Skopje
Letztes Duell beim Abschiedsspiel von Heiner Brand in Trier in der EM-Qualifikation für Serbien 2012

Niederlande
EM-Debütant, Trainer Erlingur Richardsson (früher Österreich und Bundesliga) – als drittbester Dritter qualifiziert, zahlreiche Bundesligaspieler

 

Die Auslosung im Überblick:

Gruppe A in Graz: Kroatien, Weißrussland, Montenegro, Serbien
Gruppe B in Wien: Tschechien, Nordmazedonien, Österreich, Ukraine
Gruppe C in Trondheim: Spanien, Deutschland, Lettland, Niederlande
Gruppe D in Trondheim: Frankreich, Norwegen, Portugal, Bosnien-Herzegowina
Gruppe E in Malmö: Dänemark, Ungarn, Island, Russland
Gruppe F in Göteborg: Schweden, Slowenien, Schweiz, Polen

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