Prokop: „Mit Feuer und Spaß am Handball weiterspielen“
Bundestrainer Christian Prokop bei einer Pressekonferenz. - Foto: Sascha Klahn
21.01.2020 A-Männer

Prokop: „Mit Feuer und Spaß am Handball weiterspielen“

Gegen Tschechien und im abschließenden Spiel um Platz fünf in Stockholm will sich die deutsche Mannschaft optimal aus der EM verabschieden

Am Mittwoch (20.30 Uhr, live im ZDF) geht es gegen Tschechien, am Donnerstag um 11 Uhr hebt der Charterflieger aus Wien nach Stockholm ab – und dort steht am Samstag (16 Uhr, live in der ARD) das Spiel um Platz fünf an, der Gegner ist noch offen. Nach der Gala gegen Gastgeber Österreich äußerten sich Bundestrainer Christian Prokop und DHB-Sportvorstand Axel Kromer sowie einige Nationalspieler am Dienstag in Wien zur aktuellen Situation der deutschen Mannschaft.

Bundestrainer Christian Prokop:

Zum Spiel gegen Österreich: Unsere Mannschaft hat gegen Österreich Großes geleistet, und das war schwierig nach dem Kroatien-Spiel. Unsere Aufgabe war, die Köpfe aufzurichten, sich neu zu sortieren und alles reinzuhauen. Das ist der Mannschaft hervorragend gelungen, und das gelingt nicht vielen Teams, gegen einen anfangs mit viel Druck agierenden Gastgeber so standzuhalten. Wir haben mit Moral das Spiel bis zum Ende bestimmt, daher bis ich stolz auf diese tolle Mentalität.

Über den nächsten Gegner Tschechien: Unser Team ist hungrig und will mit Feuer und viel Spaß am Handball weiterspielen. Das wird unsere Aufgabe sein. Wir werden mehr durchwechseln als sonst und die Spielanteile verteilen. Aber die Botschaft lautet, das Spiel zu gewinnen. Wir wollen eingespielt bleiben und dann erfolgreich das Turnier mit dem Spiel um Platz fünf abschließen. In dieser Partie wartet ein toller Gegner, zum Beispiel Slowenien, Portugal oder Slowenien.

Über die Kaderveränderungen: Patrick Wiencek hat ein paar Probleme, daher wird es einen Wechsel geben. Marian Michalczik kommt für Wiencek.

Über den Kader mit Blick auf die Olympiaqualifikation: Wir haben als Mannschaft ein gutes Gefühl entwickelt. Der Zeitplan bis zur Olympiaqualifikation ist limitiert, und die Mannschaft, die wir hier zusammen haben, hat sich super entwickelt, daran haben alle ihren Anteil. Alle haben ihre Rolle gut ausgefüllt und sich eingebracht. Wir haben in der Hauptrunde eine deutliche Steigerung hingelegt, mit Leidenschaft in der Abwehr und zwei sich prima ergänzenden Torhütern. Zudem haben wir uns im Tempospiel gesteigert. Mit Blick auf Tokio wollen wir diese Mentalität weiterführen, denn mental müssen wir sehr stark sein.

DHB-Sportvorstand Axel Kromer:

Zum bisherigen Abschneiden: Wir hatten – wie viele andere Nationen - das Halbfinale als großes Ziel ausgegeben, nun spielen wir ein Spiel tiefer. Also haben wir das Ziel nicht erreicht, aber mit dem Spiel um Platz fünf sind wir nahe dran an diesem Ziel. Innerhalb des Turniers haben wir eine Riesensteigerung hingelegt, mit drei Auftritten in Wien, die alle begeistert haben. Auch wenn wir das große Ziel nicht erreicht haben, sind wir ganz nah dran an der internationalen Spitze.

Zu Christian Prokop: Die Trainerdiskussion ist für uns nicht verständlich, so dass wir heute klarstellen möchten, dass es intern nie eine Diskussion gegeben hat. Natürlich gehen wir mit Christian Prokop in Richtung Olympia. Wir sind überzeugt, dass wir einen hervorragenden Weg eingeschlagen haben, das zeigen auch alle Statements der Spieler, dass das intern nie ein Thema war.

Zum Abschneiden anderer Mitfavoriten: Die frühe Heimreise von Dänemark und Frankreich war für uns überraschend, die Spitze rutscht immer enger zusammen. Mannschaften wie Portugal und die Niederlande kommen immer näher ran, in Europa wächst der Handball riesengroß weiter und wird immer enger. Wir sind daher froh, dass wir in der Hauptrunde sind und jetzt nach Stockholm reisen. Mindestens acht Mannschaften haben den Anspruch aufs Halbfinale erhoben, wir haben es nicht geschafft, aber andere sind schon zuhause.

Weitere Stimmen:

Hendrik Pekeler: Das Spiel gegen Österreich war körperlich und mental nicht so anspruchsvoll wie gegen Kroatien. Mental waren wir eher im Vorfeld gefragt. Unser Ziel war Stockholm, wir wollen morgen die Tschechen schlagen und uns dann mit einem guten Gefühl aus dem Turnier verabschieden.

Fabian Böhm: Wir haben eine Superleistung gegen Österreich gezeigt und gehen mit einem guten Gefühl in die nächsten Spiele. Gegen Tschechien wollen wir dieses Gefühl fortsetzen und mit Spaß Handball spielen. Wir spielen beide Spiele auf Sieg.

Jannik Kohlbacher: Auch gegen Tschechien wollen wir mit der gleichen Mentalität antreten und gewinnen. Wir haben in Wien bislang drei gute Spiele gezeigt, und da wollen wir weitermachen.

(BP)

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