DHB-Auswahl verpasst Prestigeerfolg
Fabian Wiede war Top-Torschütze gegen Ungarn. - Foto: Sascha Klahn
19.03.2022 A-Männer

DHB-Auswahl verpasst Prestigeerfolg

Ausverkaufte Arena in Gummersbach / Siegchance kurz vor Schluss

Fabian Wiede glänzte mit neun Toren, doch bei der Chance zum Sieg setzte er den Ball an den Pfosten: Die deutschen Handballer haben im ersten von zwei Länderspielen gegen Ungarn einen Prestigeerfolg verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason musste sich gegen den WM-Fünften in Gummersbach mit einem 31:31 (17:16) begnügen, auch weil Wiede in der Schlussminute bei einem Dreher seinen zehnten Treffer knapp verfehlte.

"Das sind die Spiele, die uns weiter bringen, gegen Gegner auf Augenhöhe. Wir werden daraus unsere Schlüsse ziehen", sagte Kapitän Johannes Golla bei Sport1: "Wir sind wieder einen Schritt weiter gekommen. Aber es ist auch klar, dass nach einer Trainingswoche noch nicht alles perfekt läuft."

Am Sonntag (17.15 Uhr/Sport1) treffen beide Mannschaften in Kassel erneut aufeinander. Die Spiele dienen dem DHB-Team als Vorbereitung auf die entscheidenden Play-off-Spielen der WM-Qualifikation gegen die Färöer im April.

Die Gastgeber begannen vor 2480 Zuschauern konzentriert, flexibel im Angriff und konsequent in der Deckung. Der Lohn war eine 5:2-Führung nach einem Tempogegenstoß-Treffer von Kapitän Johannes Golla (7.).

Doch durch einige Strafzeiten schwächte sich der EM-Siebte selbst. Die Gäste kamen daher zunächst zum Ausgleich (8:8/14.) und gingen fünf Minuten später erstmals in Führung (11:10).

Besonders in der Deckung offenbarte der dreimalige Weltmeister in dieser Phase einige Schwächen, Torhüter Andreas Wolff war bei vielen freien Würfen der Ungarn oft chancenlos.

Angetrieben vom wurfgewaltigen Julius Kühn und dem trickreichen Wiede war das deutsche Offensivspiel aber weiter ansehnlich. Der Gummersbacher Julian Köster sorgte bei seinem Heimspiel mit seinem Treffer zum 15:12 (24.) wieder für eine Drei-Tore-Führung.

Man merkte der DHB-Auswahl aber auch immer wieder an, dass sie nach einigen Rücktritten von Schlüsselspielern wie Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek und den Corona-Turbulenzen bei der EM im Januar in einer Findungsphase ist. Auch für die Spiele gegen Ungarn hatte es einige Absagen gegeben.

Nach der knappen Pausenführung wechselte Gislason munter durch. So ersetzte Till Klimpke im Tor Wolff, Tim Zechel war schon in der ersten Hälfte zu seinem Debüt im Nationaltrikot gekommen. Sein Comeback feierte derweil Spielmacher-Talent Juri Knorr, der die EM aufgrund einer fehlenden Impfung verpasst hatte.

Die Begegnung blieb offen, beim 23:24 (43.) lag das deutsche Team zum zweiten Mal zurück. Knorr sorgte mit zwei Treffern wieder für die Führung (46.), doch es blieb bis zum Ende spannend. Einen Sieger gab es nicht.

Deutschland - Ungarn 31:31 (17:16). - Tore: Wiede (9), Kühn (5), Golla (4), Knorr (4), Köster (2), Witzke (2), Schiller (2/1), Zerbe (1), Mertens (1), Kastening (1) für Deutschland - Rodriguez (7), Juhasz (4), Kovacsics (4), Szita (3), Hanusz (3), Leimeter (2), Balogh (2/1), Ligetvari (2), Szöllosi (2), Topic (1), Fazekas (1) für Ungarn. - Zuschauer: 2480 (ausverkauft)

SID

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