Gegnerportrait: Für Israel geht es um alles
Das israelische Nationalteam. - Foto: Handball-Verband Israel
11.06.2019 A-Männer

Gegnerportrait: Für Israel geht es um alles

Nach vier Siegen in den ersten vier Spielen und dem frühzeitigen Ticket zur EHF EURO 2020 als Gruppensieger steht für die deutsche Mannschaft am Mittwochabend das letzte Qualifikations-Auswärtsspiel in Israel an - und für die Gastgeber geht es um alles.

2002, als die Auswahl des Deutschen Handballbunds nach einem dramatischen Finale gegen Gastgeber Schweden Silber gewann, war Israel zum bislang einzigen Mal für eine Männer-Europameisterschaft qualifiziert. Seither ist das Team kontinuierlich in der Qualifikation, teilweise sogar in der Vorqualifikation, gescheitert. Nun aber hat Israel die große Chance auf das zweite EM-Ticket der Verbandsgeschichte. Mit vier Punkten auf dem Konto geht es in das Spiel gegen die deutsche Mannschaft am Mittwoch (18.45 Uhr, deutscher Zeit, Livestream bei www.zdf.de).

Und es hätten sogar schon sechs Zähler sein können, wäre das Team von Trainer Oleg Boteko im Kosovo nicht unsanft gelandet. Der Reihe nach: Nach dem 21:37 zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen die deutsche Mannschaft in Wetzlar folgte die große Sensation: Dank eines Treffers mit dem Schlusspfiff wurden die völlig entsetzten Polen am zweiten Spieltag mit 25:24 geschlagen. Auch gegen den Kosovo einen ungefährdeten 30:24-Heimsieg. Wäre nicht das 24:27 in Prishtina gewesen - der erste Sieg des Kosovo überhaupt in der „echten“ EM-Qualifikation - dann wäre Israel fast schon durch gewesen.

So aber müssen der frühere Bundesliga-Legionär Arvischay Smoler & Co. weiter punkten in den beiden abschließenden Partien gegen Deutschland und dem „final countdown“ am Sonntag in Polen. Mit vier Zählern ist Israel derzeit Gruppenzweiter, jeweils zwei Zähler vor Polen und dem Kosovo. Im Falle einer Niederlage gegen die DHB-Auswahl würde bereits ein Remis in Polen reichen, um sich definitiv für die EURO in Österreich, Schweden und Norwegen zu qualifizieren.

Ansonsten könnte man noch auf einen Platz unter den vier besten Gruppendritten hoffen - für diese Wertung zählen aber nur die jeweiligen Partien gegen die Gruppensieger und Gruppenzweiten. Ausgerechnet in diesen beiden alles entscheidenden Partien fehlt Israel aber der erfahrenste Spieler, Ex-Bundesliga-Profi Chen Pomeranz. Der hatte im Rückspiel gegen den Kosovo die Rote Karte gesehen und war von der EHF für zwei Spiele gesperrt worden.

Das Spiel am Mittwoch ist der 18. Vergleich der deutschen Mannschaft mit Israel, 16 Siegen steht ein Remis gegenüber. Vor dem 37:21 in Wetzlar waren auch die vier vorigen Partien jeweils in EM-Qualifikationsgruppen, zur EURO 2010 und zur EURO 2014. Alle vier Partien - beide Heimspiele übrigens jeweils in Aschaffenburg - wurden deutlich gewonnen.  

Quelle: BP