Keeper Klimpke überragt: DHB-Team hat EM-Hauptrunde vor Augen
Torwart Till Klimpke zeigte im Spiel gegen Österreich mit insgesamt 14 Paraden eine starke Leistung. - Foto: Sascha Klahn
16.01.2022 A-Männer

Keeper Klimpke überragt: DHB-Team hat EM-Hauptrunde vor Augen

Deutsche Mannschaft gewinnt 34:29 gegen Österreich

Zweites Spiel, zweiter Sieg: Das DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason schlug im zweiten Vorrundenspiel auch Österreich mit 34:29 (15:16), benötigte einen Tag nach dem positiven Testergebnis von Julius Kühn allerdings einen echten Kraftakt - und einen ganz starken Till Klimpke im Tor. Der Turnierdebütant zeigte etliche Paraden und führte die deutsche Mannschaft in die Spur. Zudem zeigte sich die DHB-Auswahl im Angriff enorm treffsicher und zog dem unangenehmen Gegner aus dem Nachbarland so nach der Pause den Zahn. Zum besten Werfer avancierte am Sonntagabend in Bratislava Rechtsaußen Timo Kastening mit neun Toren.

"Wir sind wieder nicht gut reingekommen, die Abwehr war in der ersten Hälfte extrem löchrig. Till Klimpke hat eine sehr gute Leistung gezeigt, in der zweiten Halbzeit war es vorne und hinten dann viel besser", sagte Gislason in der ARD. "Es war nicht alles Gold, was glänzt. Die zweite Hälfte war eine Riesen-Steigerung. Till hat das wahnsinnig gemacht heute", meinte Christoph Steinert. Ein Remis beim Vorrundenabschluss gegen Polen am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) reicht Johannes Golla und Co. nun bereits sicher zum Einzug in die heiße Turnierphase. Die ersten beiden Mannschaften aller sechs Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Hauptrunde.

Vor der Partie hatte Kühns positive PCR-Probe für mächtig Wirbel gesorgt. Gislason empfand es aufgrund der Ausgangslage in der Vorrundengruppe D dennoch als "nicht schwer", den Fokus auf das Österreich-Spiel zu richten: "Wir müssen weitere Punkte folgen lassen", forderte der DHB-Coach vor Anwurf in der ARD. Wie schon zum Auftakt setzte der Isländer zwischen den Pfosten zunächst auf Klimpke - und nicht auf 2016er-Europameister Andreas Wolff. Diesmal ging der Plan mit dem Youngster von der HSG Wetzlar gut auf. Zwar startete Deutschland mit einem 0:3 (6.), doch auch dank starker Paraden Klimpkes holte der zweimalige Europameister den Rückstand schnell auf.

Neun Tore erzielte Timo Kastening im Spiel gegen Österreich. - Fotos: Sascha Klahn

Beim 6:5 (11.) lag Deutschland erstmals vorn, anschließend entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung. Gislason verteilte dabei wie erwartet die Kräfte: Schon vor der Pause hatte der Routinier bis auf Lukas Zerbe alle Spieler seines 16er-Kaders eingesetzt. Österreich kam immer wieder über seinen Starspieler Nikola Bilyk sowie über den Kreis zu einfachen Toren. "Till macht das im Tor super, aber wir müssen ihm helfen", forderte Teammanager Oliver Roggisch zur Pause. Verlass war jedoch auf den Offensivmotor, Deutschland leistete sich kaum Fehlwürfe. Im linken Rückraum ersetzte der Göppinger Sebastien Heymann Kühn mit einer tollen Quote sehr gut, auch die Außenspieler Kastening und Lukas Mertens waren sofort im Spiel. Als sich die Defensive nach dem Seitenwechsel stabilisierte, zog die deutsche Mannschaft allmählich davon.

Deutschland - Österreich 34:29 (15:16) - Deutschland: Wolff (Kielce), Klimpke (Wetzlar) - Kastening (Melsungen/9 Tore), Mertens (Magdeburg/5), Heymann (Göppingen/5), Steinert (Erlangen/5/1 Siebenmeter), Häfner (Melsungen/3), Golla (Flensburg/3), Witzke (Leipzig/3), Zerbe (Lemgo/1), Weber (Magdeburg), Schiller (Göppingen), Wiencek (Kiel), M'Bengue (Porto), Köster (Gummersbach), Ernst (Leipzig) - Österreich: Doknic, Häusle - Frimmel (9 Tore/5 Siebenmeter), Bilyk (7), Weber (4), Bozovic (3), Wagner (3), Posch (2), Hermann (1)
Schiedsrichter: Gubica/Milosevic (Kroatien)

(SID)

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