Prokop besucht DHB-Patenkind in Vietnam
Es ist frisch an diesem Tag und es nieselt leicht, als Christian Prokop am Haus von Chi Ra eintrifft. Das Haus von Chi Ra’s Familie steht ein wenig außerhalb der Gemeinde auf einem Berg. Nur mühsam können die Lasten-Mopeds die Straße, die vorbeiführt, erklimmen. Chi Ra ist das Patenkind des Deutschen Handballbund und der Handball-Nationalmannschaften. Seit November 2019 ist Plan International offizieller Charity-Partner des Deutschen Handballbundes und der Nationalmannschaften. Bereits während der WM im vergangenen Januar hat der DHB ein Projekt der Kinderhilfsorganisation unterstützt. Jetzt sind die Teams auch Paten von Chi Ra und Bundestrainer Christian Prokop ist als Botschafter nach Vietnam gereist, um das neunjährige Mädchen zu besuchen.
Um sie herum suchen ein paar Hühner gackernd nach Futter, drei wollige Welpen tollen mit ihrer Mutter und ein schwarzes Schwein döst in seinem Pferch. Ganz zaghaft begrüßen sich Christian Prokop und Chi Ra zunächst, bis ihre Mutter Thi Thom den Gast in das kleine Haus bittet. Chi Ra lebt in einem der 292 Dörfer, in denen Plan International in dem Programmgebiet nahe der Grenze zu Laos arbeitet. Das Gebiet liegt im zentralen Hochland von Quang Tri, ungefähr 130 Kilometer von der alten Haupt- und Kaiserstadt Huế entfernt. Hier, auf der ehemaligen Grenze zwischen Nord- und Südvietnam befand sich während des Vietnamkrieges einer der größten Kriegsschauplätze. Nirgendwo sonst wurde so hart gekämpft und mussten so viele Menschen ihr Leben lassen. Noch heute leiden die Menschen unter den Kriegsfolgen. Durch den Einsatz des Pestizids Agent Orange sind der Boden und das Trinkwasser verseucht. Auch treten immer noch Menschen auf nicht geräumte Minen und verletzen sich schwer oder sterben gar.