Timo Kastening:
Player of the match und vollauf zufrieden: Timo Kastening. - Foto: Sascha Klahn
16.01.2022 A-Männer

Timo Kastening: "Till hätte den Titel auch verdient gehabt"

Deutschland schlägt Österreich mit 34:29 / Die Stimmen zum zweiten Spiel der EM-Vorrunde

Mit einem 34:29-Erfolg über Österreich feierte die deutsche Männer-Nationalmannschaft den zweiten Sieg im zweiten EM-Vorrundenspiel. Hier sind die Stimmen zur Partie:

 

Bundestrainer Alfred Gislason

Zum Spiel: „Wir wussten, dass es die letzte Chance für Österreich sein wird, aber wir sind erneut nicht gut in die Partie gekommen. Ich fand unsere Abwehr vor der Pause viel zu löchrig, obwohl Till im Tor eine tolle Leistung gezeigt hat. Wir standen zu weit auseinander, das war nicht der Plan. Vorne lief es einigermaßen, nach dem Seitenwechsel war es dann vorne und hinten sehr gut. Aber wir kommen in diesem Jahr noch nicht von Beginn an in die Partien.“

Zu Wolff und Klimpke: „Till, Andi und ich freuen uns alle drei sehr über die Torhütereistung heute. Unsere Torhüter sind ein Team im Team. Handball ist ein Mannschaftssport, Andi unterstützt Till sehr gut."

Zur Kaderbreite: „Es ist schön, dass wir gewonnen haben, aber noch schöner, dass die Spieler, die vorgestern wenig Spielzeit bekommen haben, heute gespielt und eine super Leistung abgerufen haben."

Zu den Anfangsschwierigkeiten: „Ich weiß noch nicht woran unsere Anfangsschwierigkeiten liegen. Wir haben anfangs immer wieder Probleme in unserer Abwehr. Aber sehr gut gefällt mir, dass unser Team in der zweiten Halbzeit ihre Stärken immer wieder so gut abrufen kann. Das zeigt wie toll die Mannschaft mit Druck umgehen und den Fokus dann nochmal stärken kann."

Zum Fokus im kommenden Training: „Nach wie vor sind wir bei Anpfiff noch nicht so richtig da. Das muss besser werden. Aber die positiven Dinge überwiegen dennoch, wir haben viele neue Spieler, die ihre Leistung bringen. Unser Problem ist, dass wir am Anfang hinterherlaufen – und die große Qualität, dass wir das noch drehen können. Es wäre trotzdem schön, wenn wir gegen Polen auch von der ersten Minute an gut im Spiel sind.“

Zu Julius Kühn: „Es ist mir ein Rätsel, wie sein Test positiv ausfallen konnte, schließlich haben wir uns seit geraumer Zeit komplett abgeschirmt. Ihm geht es gut, das ist wichtig. Und für die anderen Spieler bedeutet sein Ausfall, dass es mehr Spielanteile gibt. Aber es ist klar, dass wir Julius in seiner aktuellen Form dringend brauchen.“

 

Kapitän Johannes Golla

Zum Spiel: „Wir wollten heute besser in die Partie starten, das hat leider nicht so funktioniert. Die Abstimmung in der Abwehr hat anfangs nicht gepasst, aber wir haben es einmal mehr geschafft, den Schalter umzulegen. Wir dürfen uns aber nicht darauf verlassen, künftig auch die Spiele in der zweiten Halbzeit drehen zu können. Nach der Pause haben wir direkt mehr Zugriff bekommen, besser harmoniert und alle in Bewegung gekriegt. Dass Till da einige Paraden abgeliefert hat, war natürlich super für uns.“

Zu Julius Kühn: „Der positive Befund hat viel durcheinandergeworfen. Wir haben uns vorher sicher gefühlt, weil wir uns streng an alle Vorgaben gehalten haben. Aber trotzdem war jeder Spieler heute absolut fokussiert.“

 

Till Klimpke

Zum Spiel: „Ich bin noch ein bisschen überwältigt. Ich hätte nicht gedacht, dass es hinten heraus noch so ein gutes Spiel für uns wird. In der ersten Halbzeit hatten wir auch viel Pech, nahezu jede Parade war ein Abpraller, den der Gegner dann bekommen hat. Aber wir dürfen jetzt auch nicht allzu lange von dieser Partie sprechen uns müssen direkt nach vorne schauen, denn wir wollen Gruppensieger werden. Dafür wollen und müssen wir uns steigern.“

 

Timo Kastening

Zur Wahl als Player of the Match: „Till hätte den Titel auch verdient gehabt, er hat uns das Spiel gerettet. Es ist keinesfalls selbstverständlich, so viele Bälle zu halten, deshalb ist er für mich der eigentliche Spieler des Spiels.“

Zur eigenen Leistung: „Es ist schön, 60 Minuten auf Außen durchzuspielen, Tore zu erzielen und sich Selbstvertrauen zu holen.“

Zu Julius Kühn: „Wir hoffen natürlich, dass Julius möglichst schnell wieder bei uns ist und noch einige Spiele absolvieren kann. Es ist keine gute Situation, aber so geht es vielen Menschen auf der Welt, da müssen wir aktuell durch. Angst ist für uns dabei aber nicht im Spiel, denn es kann zwar jeden treffen, aber Angst als Gefühl wäre in dieser Lage trotzdem Fehl am Platz.“

 

Luca Witzke

Zum Spiel: „Nach der Pause haben wir ein stärkeres Tempospiel aufgezogen und den Ball im Angriff gut laufen lassen. Das große Problem vor der Pause war die Abwehr, da mussten wir zu viele einfache Tore hinnehmen. Das konnten wir nach dem Seitenwechsel durch ein besseres Spiel, Torhüterparaden und eigene einfache Treffer anpassen.“

Zur eigenen Leistung: „Gute Aktionen helfen einem immer, aber das große Ganze steht über allem. Ich habe auf meine Chance gewartet und konnte heute meine Leistung bringen. Am Ende zählt aber das Team.“

Zu Julius Kühn: „Die Situation steckt auf jeden Fall in den Köpfen, dadurch hat sich der Tagesablauf geändert. Und am Abend nimmt man das Thema auch mit ins Bett. Es war ein Schock für uns, aber in Anbetracht dessen können wir mit dem Ergebnis heute zufrieden sein. Es kann jeden erwischen, das weiß jeder von uns.“

 

Christoph Steinert

Zum Spiel: „Es war heute nicht alles Gold, was glänzt, und nur zu 85 Prozent gut. In der zweiten Halbzeit haben wir uns riesig gesteigert, dazu hat Till das im Tor wahnsinnig gut gemacht. Er hätte den Titel als Spieler des Spiels absolut verdient gehabt.“

Zu Julius Kühn: „Die Situation geht einem nicht so einfach aus dem Kopf. Man spürt, dass die Einschläge näher kommen. Und es ist absolut bitter, dass es ihn getroffen hat. Deshalb auch an dieser Stelle noch einmal gute Besserung an ihn.“

 

Simon Ernst

Zum Spiel: „Es war das erwartet schwierige und hartes Spiel. Bei einer Europameisterschaft gibt es bekanntlich keine leichten Spiele, besonders immer in der ersten Halbzeit. Wir müssen daran arbeiten den gegnerischen Kreisläufer besser zu decken und ihm keinen Raum zu geben. In der zweiten Hälfte haben wir dann insgesamt mit einer Eins-gegen-Eins Verteidigung besser gedeckt. Das hat uns geholfen die Intensität nochmal zu steigern und auch emotional noch besser in das Spiel zu kommen. Mit der besseren Defensive und eine sehr gute Torwartleistung von Till konnten wir uns den Sieg dann verdient sichern."

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