Beach-EM der U17 startet am Donnerstag
Das Warten hat ein Ende: Am Donnerstag, 27. Juni, beginnen in Polen die Beachhandball-Europameisterschaften der U17
Der Deutsche Handballbund entsendet eine männliche und eine weibliche Auswahl zu den europäischen Titelkämpfen. Für die Talente des Jahrgangs 2002/2003 wird es das erste und einzige internationale Großturnier in der Jugend sein; im Herbst steigen sie bereits in den Erwachsenenbereich auf.
„Eine konkrete Platzierung wird es als Zielvorgabe nicht geben“, nimmt Jens Pfänder, Beachhandball-Koordinator des DHB, den neuformierten Auswahlmannschaften den Druck. „Wir wünschen uns natürlich, dass unsere Teams so gut wie möglich abschneiden, aber es steht die Weiterentwicklung im Vordergrund.“
Die beiden Nationaltrainer Marten Franke (Jungen) und Alexander Novakovic (Mädchen) bereiteten ihre Mannschaften in den vergangenen Monaten mit jeweils drei Maßnahmen auf die Europameisterschaft vor. Neben zwei Lehrgängen stand jeweils ein Turnier als Härtetest vor der EM auf dem Programm.
Die männliche U17 reiste dafür gemeinsam mit den Aktiven-Teams ins ungarische Gardony, wo nach zwei Trainingstagen ein Vier-Länder-Turnier gegen Ungarn, Kroatien und Rumänien anstand. „Die Spielerfahrung war sehr wertvoll“, bilanzierte Franke zufrieden. „Wir haben Spiel für Spiel etwas draufgepackt und das Level angehoben.“
Für die Auswahl waren es die ersten Testspiele in der Vorbereitung. „Es war wichtig für die Jungs, hier den ein oder anderen Fehler zu machen, damit sie lernen und ihnen diese Fehler bei der EM nicht mehr unterlaufen“, erklärte der 24-Jährige, der die Mannschaft gemeinsam mit Co-Trainer Harald Mulder betreut.
Das Trainer-Duo zeigte sich zufrieden, wie sich ihre Auswahl verkaufte. „Wir konnten gegen die starken Nationen mithalten und haben in der Spitze nach oben noch mehr Potenzial“, urteilt Franke. „In Ungarn fehlte noch die Konstanz, bei der EM wollen wir unser Potenzial regelmäßig abrufen.“
Die weibliche U17 bestritt ihre EM-Generalprobe bereits eine Woche vor den Jungen beim Karacho Beach-Cup in Kelkheim, dem deutschen Top-Turnier der German Beach Open und Teil der European Beachhandball-Tour (EBT). Das Team von Novakovic und Co-Trainerin Fernanda Roveta holte in einem starken Teilnehmerfeld bei den Frauen den dritten Rang.
„Ich muss den Mädels ein Kompliment machen, sie sind extrem gewachsen, und wir sind spielerisch schon schon sehr, sehr weit; auch das Abwehrsystem funktioniert schon“, resümierte Novakovic. „Jetzt bleibt natürlich die Frage, wie die anderen Nationen die Zeit genutzt haben, und wie wir im Vergleich dastehen.“
Bei den Europameisterschaften trifft die männliche U17 in der Vorrundengruppe B auf Portugal (27.06, 11:30 Uhr), die Niederlande (27.06., 14:45 Uhr) und Litauen (28.06., 09:00). Die weibliche U17 misst sich in der Gruppe C mit Russland (27.06., 10:00 Uhr), Frankreich (27.06. 13:15 Uhr) und der Schweiz (27.06., 17:00 Uhr).
Aus den vier Vorrundengruppen qualifizieren sich jeweils zwei Teams für die Hauptrunde, die in zwei Gruppen gespielt wird. Aus jeder Hauptrundengruppe qualifizieren sich die Erst- und Zweitplatzierten für das Halbfinale. Die Finalspiele finden am 30. Juni statt. Insgesamt nehmen 15 männliche und 14 weibliche Teams an den U17-Europameisterschaften teil.
In den vergangenen Jahren waren die deutschen Nachwuchsmannschaften im Sand sehr erfolgreich: 2017 gab es in der U17 zweimal Bronze. 2018 krönten sich die Jungen zum U18-Europameister, während die Mädchen erneut Bronze holten.
Einen Vergleich mit den Erfolgen des vorherigen Jahrgangs wollen die beiden Nationaltrainer jedoch vermeiden. „Die letzte Mannschaft hat als U16 angefangen und wurde bis zur U18 gefördert. Mit dem jetzigen Jahrgang haben wir drei Lehrgänge gehabt und spielen direkt eine EM“, erklärt Novakovic. „Den Fehler, diese beiden so unterschiedlichen Situationen miteinander zu vergleichen, darf die Beach-Familie nicht machen.“
Autorin: jun
