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04.07.2019

Finalturnier der European Beachhandball Tour (EBT), Olympische Jugend-Spiele, Europameisterschaften: Denise Westhäusler muss selbst schmunzeln, wenn sie auf ihre steile Karriere als Delegierte im Beachhandball zurückblickt. „Es war ein ganz verrücktes Jahr“, bilanziert die Organisatorin der Deutschen Meisterschaften.

Erst im Mai 2018 absolvierte Westhäusler den Lehrgang zur EHF-Delegierten im Rahmen der EBT-Finals - ausgerechnet in Stare Jablonki, dem aktuellen EM-Spielort. Bereits die erste Maßnahme verlief sehr gut für die 31-Jährige, sie wurde von der EHF für das Frauen-Finale angesetzt.

Wenige Monate später folgte ein „Karrieresprung“, wie sie es selbst nennt. Weil ein Kollege absagte, nominierte der Weltverband IHF kurzerhand Westhäusler für die Olympischen Jugend-Spiele in Buenos Aires nach. „Es war natürlich ein Vorteil für mich, dass ich schon so lange im Beachhandball aktiv bin“, weiß sie. „Sie brauchten zügig jemanden und zu mir hatten sie Vertrauen.“

So reiste Westhäusler nur wenige Tage nach einem Jobwechsel nach Argentinien und vertrat den Deutschen Handballbund bei der Premiere des Beachhandball im Programm der Olympischen Jugend-Spiele. „Das war natürlich eine Ehre“, betont sie. Auch sportlich lief es gut: Die 31-Jährige war beim Finale der weiblichen U18 im Einsatz, „ein unglaubliches Erlebnis“.

Nach den EBT-Finals 2019 in Baia Mare folgt mit den Europameisterschaften nun der nächste Höhepunkt. „Es ist natürlich schön, für dieses Großereignis nominiert zu sein“, freut sich Westhäusler. „Hier wird Beachhandball auf einem sehr hohen Level gespielt und ich nehme ganz viel Erfahrung mit.“

Bei den U17-Europameisterschaften absolvierte sie 13 Einsätze, darunter das Spiel um den dritten Platz bei den Jungen. Bei den Senioren war sie an den ersten beiden EM-Spieltagen bereits jeweils fünfmal angesetzt.

„Wir unterstützen die Schiedsrichter am Spielfeldrand, kümmern uns um das organisatorische Umfeld und müssen nach jedem Spiel zudem ein Feedback für die Referees abgeben“, fasst sie die Aufgaben zusammen.

Auf die Schiedsrichterentscheidungen haben die insgesamt zwölf Delegierten keinen Einfluss - mit einer Ausnahme: Wenn die Entscheidung über die gegebenen Punkte klar falsch ist. „Wenn die Schiedsrichter für einen Treffer des Spezialisten oder des Sechs-Meter-Wurfs nur ein Tor geben, dürfen wir eingreifen“, so Westhäusler.

Die Entscheidung, Delegierte zu werden, bereut sie trotz des großen Aufwands nicht. „Ich kann den Beachhandball aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen, mich persönlich weiterentwickeln und in die unterschiedlichen Aufgabenbereiche hereinschauen“, umreißt Westhäusler den Reiz.

Trotz der vielen Highlights, die sie bereits erleben durfte, weiß die 31-Jährige auch, dass sie erst am ganz am Anfang ihrer Karriere als Delegiert steht. „Ich habe natürlich Vorteile, weil ich relativ jung und eine Frau bin“, blickt sie voraus. „Ich denke, ich habe noch viel Potenzial.“

Autorin: jun