Analyse von Wettkampfstruktur und Belastungsprofilen im Beachhandball
In einem vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) finanzierten Serviceprojekt hat der Deutsche Handballbund (DHB) in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt (Prof. Dr. Karen Zentgraf) im letzten Jahr mithilfe moderner Trackingtechnologie untersucht, wie hoch die Belastungen und Beanspruchungen von Spielerinnen und Spielern im Wettkampf im Beachhandball sind. Es wurde mithilfe von Sensoren und einem lokalen Positionssystem die zurückgelegte Laufdistanz und ihre Geschwindigkeitsbereiche erfasst. Auch die Anzahl der Sprünge und Beschleunigungen ist für jede/n einzelne/n Spieler/in dokumentierbar.
Hierfür wurden bei vier nationalen Turnieren insgesamt 69 Spielerinnen und Spieler der DHB-Kader „vermessen“. Die Analysen zeigen, dass die zurückgelegten Distanzen als auch die maximalen Geschwindigkeiten der ersten und der zweiten Halbzeit sehr ähnlich sind, also keine ermüdungsbedingten Abfälle zu verzeichnen sind. Allerdings trifft dies nicht für die Anzahl der Richtungswechsel zu: Spielerinnen und Spieler sind in der zweiten Hälfte etwas weniger agil – die Abfälle liegen bei circa zehn Prozent. Ebenso bei zehn Prozent liegen die generellen Unterschiede in den Belastungsparametern zwischen Männern und Frauen.
Die Trainer/innen konnten neben den übergreifenden Wettkampfanalysen auch die Daten der einzelnen Spieler/innen einsehen und darauf aufbauend eine individuelle Belastungssteuerung vornehmen. Insgesamt ist es nun einfacher, die Trainingsbelastung an die Wettkampfbelastung anzupassen. Ein direkter Leistungsvergleich mit dem Hallenspiel ist allerdings problematisch, weil der Sand als Untergrund vor allem beim Laufen und Springen durch das Einsinken höhere und weniger reaktive muskuläre Beanspruchungen verursacht. Die Projektergebnisse fließen nun in die Traineraus- und -fortbildung ein und machen deutlich, dass der DHB auch im Bereich Beachhandball wissenschaftliche Kooperationen aufbaut, um die Sportart voranzubringen.