Gold-Krimi: Männliche U17 gewinnt das EYOF
So sehen Sieger aus! - Foto: Team Deutschland
30.07.2022 U16/17m

Gold-Krimi: Männliche U17 gewinnt das EYOF

Deutschland entscheidet das dramatische Endspiel mit 29:28 gegen Dänemark - Siegtreffer fällt in der Schlusssekunde

Um 15.31 Uhr gab’s am Samstagnachmittag für die männliche U17-Nationalmannschaft beim European Youth Olympic Festival (EYOF) im slowakischen Banska Bystrica kein Halten mehr. In einem Hitchcock-Krimi erster Güte gewann die DHB-Auswahl gegen Dänemark mit 29:28 (11:13). „Wir sind überglücklich, diese Partie, in der wir lange Zeit zurücklagen, noch gedreht zu haben. Das ist ein toller Abschluss der vergangenen Wochen, in denen die Mannschaft sehr viel investiert hat", freuten sich die Trainer Jochen Beppler und Patrick Luig.

Handballherz, was willst du mehr als dieses Endspiel? Jugendhandball auf Top-Niveau und Dramatik bis zur letzten Sekunde weckten bei allen Beobachtern den Wunsch, dass diese Begegnung niemals enden möchte. Aber irgendwann musste dann auch dieses Handballfest sein Schluss finden – und zwar unmittelbar nachdem Tim Gömmel abgezogen und den entscheidenden Treffer für seine Mannschaft erzielt hatte. Der Spieler vom HC Erlangen hatte das 1:0, das 20:18 und schließlich 29:28 erzielt, das den Jubel in Grenzenlose wachsen ließ. Kalt wie Hundeschnauze trat Deutschland in dieser dramatischen Endphase auf, in der Dänemark mit 26:25 führte, Ben Seidel zum 26:26 ausglich, Leonard Zink zweimal vorlegte, ehe die Rot-Weißen jeweils zurückschlugen und Gömmel den letzten Wurf des Nachmittags in die Maschen setzte. „Viele hatten schon mit der Verlängerung gerechnet. Das Spiel so gewonnen zu haben, war emotional eine super Sache. Diese Partie wird in meinem Ordner der Top-Spiele einen Platz finden", sagte Beppler.

Der spätere Goldmedaillengewinner glaubte immer an ihre Chance. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die erstmalige Führung durch Kay Funkes Treffer zum 17:16 bis zur 40. Minute auf sich warten ließ. Dass lange Zeit ein Rückstand auf der Anzeigetafel stand, lag daran, dass einem die dänische 6:0-Deckung einige Probleme bereitete. Mit dem Versuch, die Halbverteidiger und die Lücken zwischen Halb und Außen anzugreifen, ging es bergauf. Ein weiterer Gamechanger war eine Umstellung von der 6:0- auf eine 3:2:1-Deckung kurz vor der Pause. „In der zweiten Halbzeit haben wir im Angriff disziplinierter und kopfgesteuerter gespielt, während Abwehr und Torhüter weiterhin um jeden Ball kämpften", erklärte Beppler, wie sich die Partie zu Gunsten seiner Sieben entwickelte.

Auch wenn man ab der 40. Minute einige Zeitstrafen verbüßen musste, behielten die DHB-Jungs das Heft in der Hand. Ab der 50. Minute legte Deutschland dreimal vor, und der nördliche Nachbar glich postwendend aus. In einer weiteren Unterzahlsituation stellte die dänische 26:25-Führung das deutsche Nervenkostüm auf die Probe. Es hielt, sodass die Goldmedaillen an Deutschland gingen.

Deutschland: Babic, Hörnig – Gömmel (3), Riffelmacher, Funke (3), Karrenbauer (3), Seidel (2), Zink (4), Göttler (8), Kutz (1), Leis (2), Strobel (1), Sommer (1), Schmidt (1), Weiß.

(RW)

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