„Diese Momente bleiben in Erinnerung“
Nora Kothen und Bennet Strobel haben mit ihren Mannschaften die Vorrunde in der Slowakei auf Platz eins abgeschlossen. - Foto: DHB
28.07.2022 U17/18w

„Diese Momente bleiben in Erinnerung“

Norah Kothen und Bennet Strobel ziehen im Doppel-Interview Zwischenbilanz des bislang so erfolgreich verlaufenen EYOF

Die deutschen U17-Nationalmannschaften haben beim European Olympic Youth Festival (EYOF) in der Slowakei nach der verlustpunktfreien Gruppenphase eine kurze Verschnaufpause, ehe für beide Teams am Freitag das Halbfinale ansteht. Norah Kothen, die Torhüterin des Mädchenteams, und Bennet Strobel, der jüngste Spieler im Aufgebot der Jungs, ziehen im Doppel-Interview eine Zwischenbilanz und werfen gleichzeitig auch den Blick voraus auf die Vorschlussrunde. Norah Kothen, die zur neuen Saison vom TV Aldekerk zu Borussia Dortmund wechselt, ist die Kapitänin des DHB-Teams beim Turnier in der Slowakei. „Auch wenn sie ihre ersten Länderspiele bestreitet, hinterlässt sie bereits einen routinierten Eindruck“, sagt Trainer Carsten Klavehn. Bennet Strobel aus dem jüngeren 2006er-Jahrgang absolvierte im Juli gegen Frankreich sein Nationalmannschaftsdebüt. „Er verkörpert wie alle Spieler den absoluten Teamgedanken“, sagt Trainer Jochen Beppler über den Spieler der JSG Balingen-Weilstetten.

Die Vorrunde beim EYOF ist absolviert. Wie fällt eure bisherige Bilanz aus?
Norah Kothen: Wir gehen mit einer positiven Bilanz und einem echt guten Gefühl aus der Vorrunde heraus. Mit 6:0 Punkten gegen starke Gegner wie Montenegro, Kroatien und Norwegen als Gruppensieger das Halbfinale zu erreichen, ist großartig und beweist die Moral und den Willen, die wir in allen drei Spielen auf die Platte gebracht haben.
Bennet Strobel: Wir haben in allen drei Spielen eine sehr gute Abwehr gestellt und sind dadurch sowohl gegen die Slowakei als auch gegen Slowenien und Portugal in unser Tempospiel gekommen. Das ermöglichte uns viele einfache Tore. Auch im gebundenen Angriffsspiel hatten wir gegen jede gegnerische Abwehrstellung eine Lösung. Gleichzeitig gingen wir schnell in den Rückzug und waren so in der Lage, die Gegner zu stoppen.

Was erwartet ihr für das Halbfinale?
Norah Kothen: Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen und ins Finale einziehen. Die Däninnen werden es uns nicht einfach machen, aber wie in den Partien zuvor, liegt der Fokus auf uns. Wenn wir es schaffen, Dänemark unsere Spielweise aufzudrücken, bin ich guter Dinge, dass wir das Halbfinale für uns entscheiden können.
Bennet Strobel: Kroatien ist ein körperlich sehr starker Gegner. Mit unserer Spielintelligenz und unserem Teamzusammenhalt wollen wir dagegenhalten, die Kroaten schlagen und ins Finale einziehen.

Worin unterscheiden sich die internationalen Spiele von den Erfahrungen, die ihr zu Hause in euren Vereinen gemacht habt?
Norah Kothen: Länderspiele ziehen ein ganz anderes Flair mit sich. Alleine das Singen der Nationalhymne sowie das Tragen des Adlers aus dem Trikot sind besondere Momente. Zudem lernt man die Topspieler des Jahrgangs kennen und hat die Möglichkeit, sich mit ihnen zu vergleichen. In Länderspielen wird vor allem die internationale Härte sowie die intensive Belastung deutlich.
Bennet Strobel: Das Tempo und die Härte sind ganz anders als in den Vereinsspielen. Außerdem ist der Spielrhythmus viel höher. Wir spielen hier so gut wie jeden Tag, während in der Liga zwischen den Spielen eine Woche liegt. Das ist mit einer anderen Vorbereitung und Regeneration verbunden. Bei einem Turnier wie dem EYOF lebt die ganze Mannschaft 24 Stunden am Tag zusammen. Man lernt die Jungs dadurch besser kennen und kann den Zusammenhalt im Team noch einmal stärken. Für Deutschland zu spielen, ist eine ganz besondere Ehre.

Bekommt ihr außerhalb der Handball-Halle auch etwas vom EYOF-Flair mit?
Norah Kothen: Weil wir uns außerhalb des Athletendorfes befinden, treffen wir nur mit den Handballern und Volleyballern aufeinander. Trotzdem erfahren wir das EYOF-Gefühl auf verschiedenen Ebenen. Das ganze Team freut sich sehr, hier zu sein. Die anderen Mannschaften zu sehen, ist ein schönes Erlebnis und es bleiben besondere Momente in Erinnerung. Den spielfreien Donnerstag haben wir genutzt, um das Hauptathleten-Dorf zu besuchen und andere Sportler zu treffen. Wir freuen uns über diese Möglichkeit.
Bennet Strobel: Wir haben eine sehr gute Verbindung zu den Volleyballern, die ab und zu auch unsere Spiele besuchen und uns anfeuern. Dafür sind wir sehr dankbar. Von der ganzen Organisation bekommen wir natürlich auch einiges mit. Dass wir zum Beispiel immer mit dem Shuttle abgeholt werden, ist ein Bestandteil dieses Flairs, das wir miterleben.

Wie habt ihr die große Eröffnungsfeier erlebt?
Norah Kothen: Dieser Einstieg ins EYOF war ein Highlight. Die Vertreter aus den unterschiedlichen Sportarten und den vielen Nationen auf einmal zu sehen, war unvergesslich. Der Moment des Einlaufens vor dem großen Publikum bleibt jedem in Erinnerung.
Bennet Strobel: Wir hatten bei der Eröffnungsfeier auch die Möglichkeit mit Sportlern aus anderen Nationen ins Gespräch zu kommen. Das bleibt genauso im Kopf wie das atemberaubende Einlaufen vor mehreren tausend Leuten.

(RWE)

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