Robuste französische Abwehr nicht zu knacken
Kein Durchkommen für Mia König und Co. - Foto: BHV / Vincent Wechner
22.04.2022 U17/18w

Robuste französische Abwehr nicht zu knacken

Deutsche U18w unterliegt Frankreich mit 22:27 / "Trotz der Niederlage einige positive Punkte"

Die weibliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes hat das zweite Länderspiel gegen Frankreich in Regensburg mit 22:27 verloren. Dabei wurden dem Team von U18-Bundestrainer weiblich Gino Smits einige einfache Ballverluste und häufige Unterzahlsituationen zum Verhängnis.

Beide Teams brauchten zwei Tage nach dem ersten Aufeinandertreffen in Ismaning einige Minuten, um ins Spiel zu kommen. Den ersten Treffer erzielten die französischen Gästinnen nach vier Minuten. Im Gegenzug eröffnete Nieke Kühne (HSG Blomberg-Lippe) auf deutscher Seite das Torewerfen.

Beide Abwehrreien waren von Beginn an griffig und konnten sich auf ihre guten Torhüterinnen verlassen. Im deutschen Tor zeichnete sich Sarah Hübner (Berliner TSC) mit teils spektakulären Paraden gegen die französischen Außen aus. Auch offensiv profitierte das Team von den Paraden. Ein haargenauer Pass auf Leoni Baßiner (Füchse Berlin) führte zum 5:5 per Tempogegenstoß nach 14 Minuten.

U18-Bundestrainer weiblich Gino Smits: "Ich bin über beide Spiele mit unseren Torhüterinnen sehr zufrieden. Sie schaffen heute in der zweiten Halbzeit eine 50%-Quote, was auch bedeutet, dass die Abwehr gut steht und arbeitet. Damit bin ich absolut zufrieden."

Es entwickelte sich eine zerfahrene Phase, die die Französinnen besser für sich nutzen konnten. Eiskalt nutzten sie drei deutsche Ballverluste aus und zogen kurz vor dem Seitenwechsel erstmals auf vier Tore davon (7:11, 27. Minute).

Doch die Smits-Sieben steckte nicht auf. Ein sehenswerter Dreher von Baßiner und ein kraftvoller Wurf an die Unterkante der Latte von Kühne brachten den 10:13-Pausenrückstand.

Smits: „Unser Ziel heute war es, dass wir uns in der Abwehr steigern. Das haben wir teilweise auch geschafft. Ich war in der ersten Halbzeit nicht zufrieden damit, dass wir das, was wir hinten in den Zweikämpfen investiert haben, in der Offensive nicht nutzen konnten"

Zu Beginn des zweiten Abschnitts musste das deutsche Team einige Unterzahlsituationen überstehen. Diese erschwerten es, den Rhythmus im Angriff wieder zu finden und in der Abwehr den kraftvollen Französinnen etwas entgegenzusetzen. Somit blieb der Rückstand konstant bei drei Toren (14:17, 41. Minute).

In den folgenden Minuten leistete sich das Team um Kapitänin Kühne einige einfache Ballverluste und unglückliche Entscheidungen, die zur ersten französischen Fünf-Tore-Führung führte (17:22, 48. Minute).

Doch erneut bewies das Team Moral. Zunächst erzielt Matilda Ehlert (SG BBM Bietigheim) nach einer Kreuzung und daraus resultierendem Durchbruch das 18:22 (49. Minute), kurz darauf pariert Marie Weiss einen Siebenmeter.

Bei ihrem Heimspiel konnte sich Mia König in der 54. Minute mit einem Heber beim Tempogegenstoß selbst belohnen. Zwar leistete sich die Mannschaft auch in der Schlussphase weitere technische Fehler, Leoni Baßiner war jedoch zwei Mal hellwach in der Defensive und sorgte für einfache Tore (21:25, 58. Minute).

Am Ende setzt sich die französische U18 weiblich mit 27:22 durch."Klar, haben wir in allen Situationen noch Luft nach oben. Den Angriff fand ich heute viel zu hektisch. Das war manchmal Weltmeister, manchmal Landesliga. Der Unterschied war zu groß", sagte Gino Smits zum Offensivspiel. Dabei hebt er jedoch sofort die Analysequalitäten der Mannschaft heraus: "Das haben die Mädels selber aber auch gesagt, dass wir durch die technischen Fehler, den Französinnen einige Tore geschenkt haben."

"Es war auffällig, dass wir trotz der Niederlage und der generellen Unzufriedenheit über die Tiefe, die gefehlt hat, einige positive Punkte dabeihatten", resümiert Smits. Bereits am morgigen Samstag, 22. April, gibt es das dritte und letzte Aufeinandertreffen der beiden Nationalteams. Erneut wird das Spiel bei Sportdeutschland.TV übertragen. Anwurf in der ESV-Sporthalle ist bereits um 16 Uhr.

Deutschland - Frankreich 22:27 (10:13)

Deutschland: Weiss, Hübner - Haas, Fodjo, Pickrodt, Kühne (6), Ehlert (1), Bianco (1), Valsama, Wipper (2), Baßiner (7), Wohlfeil (1), König (1), Schönefeld, Huth, Bätz (3)

Schiedsrichter: Markus Kauth / Andre Kolb (Bayern)

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