Niederlage gegen abgezockte Südkoreanerinnen
Für Pia Terfloth und Co. setzte es die erste Turnierniederlage. - Foto: IHF
01.08.2022 U17/18w

Niederlage gegen abgezockte Südkoreanerinnen

Offensivschwache Schlussphase verhindert Aufholjagd / "Wir haben den Rhythmus zu lange nicht gefunden"

Das weibliche U18-Nationalteam muss beim 28:34 (12:19) gegen Südkorea die erste Niederlage bei der Weltmeisterschaft im nordmazedonischen Skopje hinnehmen. Am Dienstag geht es gegen die Schweiz um den Einzug in die Hauptrunde. Anwurf ist um 20:30 Uhr. Das Spiel wird im kostenlosen Livestream im handball.net Videocenter gezeigt.

Es war der erwartet unangenehme Gegner, auf den die deutsche U18 am Montagnachmittag in Skopje traf. Die unkonventionelle und freche Spielweise der Südkoreanerinnen machte dem Team von U17/18 Bundestrainer weiblich Gino Smits von Beginn an sehr zu schaffen.

Die Asiatinnen spielten in der Offensive mit einem hohen Tempo und sehr variabel. Ein häufig gewähltes Mittel waren zudem Trickspielzüge, die die deutsche Abwehr ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß erwischte. So zogen die Südkoreanerinnen nach elf Minuten beim Stand von 4:8 bereits auf vier Tore davon.

„Die Koreanerinnen spielen ein komplett anderes Tempo, einen ganz anderen Handball. Damit mussten wir erst einmal klar kommen. Wir haben es vorher trainiert, aber im Spiel ist das dann eben eine komplett andere Situation", erklärt Gino Smits nach dem Spiel.

Auch defensiv stellten sie die DHB-Auswahl mit einer sehr offensiven 5:1- bzw. in Phasen auch 3:3-Deckung vor Probleme. Ein Spielfluss im Positionsangriff entstand über die ersten 30 Minuten kaum. Immerhin, im Verlauf der ersten Halbzeit schaffte es die Smits-Sieben sich mit gelungenen eins-gegen-eins-Aktionen die Tore zu erarbeiten. Mit einem 12:19-Rückstand ging es in die Kabine.

„In der ersten Halbzeit haben wir nie in den Rhythmus gefunden. Dann kann man auch mal mit 12:19 zur Pause zurückliegen. Ich habe in der Kabine angesprochen, dass wir nicht pfiffig sind, um die vielen Bauerntricks zu unterbinden. Das haben wir in der zweiten Halbzeit dann besser verteidigt."

Der Start in den zweiten Abschnitt gelang. Die Abwehr bekam einen besseren Zugriff auf die gegnerische Angriffsreihe und so konnten Tabea Wipper (SC Markranstädt) und Nieke Kühne (HSG Blomberg-Lippe) zwei einfache Tore erzielen. Nach 37 Minuten stand ein 16:21 auf der Anzeigetafel.

Die deutsche Sieben verkürzte nun Tor für Tor. Die verbesserte Abwehr sorgte auch dafür, dass sich Marie Weiss (TuS Metzingen) im deutschen Gehäuse mehrfach auszeichnen konnte. Angetrieben von den Paraden und unter anderem drei Toren von Viola Leuchter (TSV Bayer 04 Leverkusen) lag das Team nach 46 Minuten beim Stand von 22:25 nur noch mit drei Toren in Rückstand.

Kühne sorgte nach einer weiteren Parade von Weiss in der 50. Minute für das 25:27. Somit ging es mit dem kleinsten Rückstand seit der neunten Minute in die Crunch-Time. Ein 0:7-Lauf bis zur 58. Minute verhinderte jedoch eine erfolgreiche Aufholjagd. Am Ende steht mit dem 28:34 die erste Turnierniederlage, die das Team nun schnell abschütteln muss.

„Auch in der Phase haben wir Chancen kreiert. Diese konnten wir aber mehrfach nicht nutzen. Dazu kamen dann einige Zeitstrafen, die den Rhythmus wieder gestört haben. Die Niederlage müssen wir akzeptieren, weil die Südkoreanerinnen heute besser waren."

Deutschland: Weiss, Hübner – Schönefeld, Terfloth (4), Probst (3), Wohlfeil (1), Kühne (6), Ehlert (3/1), Bianco, Röpcke (3), Hürkamp, Albers, Leuchter (6), Pfundstein, Wipper (2), Albert

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