Auf das DHB-Team wartet geballte Offensivkraft
U18 trifft im EM-Halbfinale am Freitagabend auf Spanien / Positiver Steigerungslauf
Eine der besten Abwehrreihen der U18-Europameisterschaft auf der einen, eine der besten Offensiven auf der anderen Seite – das Halbfinale am Freitagabend ab 20.30 Uhr in Podgorica verspricht ein hochklassiges Kräftemessen zu werden. Die deutsche Mannschaft kämpft gegen Spanien um den Einzug ins Endspiel, das am Sonntag um 17.30 Uhr das Turnier abschließt.
Der Vorrundenstart mit der Niederlage gegen Ungarn fiel ernüchternd aus, aber danach zeigte die Mannschaft von Erik Wudtke und Dr. Alexander Koke einen kontinuierlichen Steigerungslauf. Martin Heuberger, der das Trainerteam als Delegationsleiter mit seiner großen Erfahrung unterstützt, bilanziert nach fünf von sieben Partien innerhalb anderthalb Wochen: „Nach dem Ungarn-Spiel war jede Partie ein Endspiel. Die Mannschaft ist sehr gut mit dieser Situation umgegangen. Die Jungs haben sich sehr schnell weiterentwickelt und verbessert, weil sie es unbedingt wollten. Alle wissen auch, dass es direkt schwierig wird, wenn nur ein Fünkchen weniger abgerufen wird." Es entwickelte sich eine Abwehr, die prima miteinander harmoniert und den Grundstein für den Erfolg legt.
Im Angriff lebt die Mannschaft von ihrer Ausgeglichenheit, die es für jeden Gegner schwer macht, die DHB-Auswahl auszurechnen. „Wir haben die Aufgaben gut auf viele Schultern verteilt. Das ist bei bislang fünf Partien in acht Tagen auch wichtig. Denn so ein Turnier kostet natürlich viel Kraft. Jetzt stehen wir im Halbfinale und hoffen, dass die Mannschaft mit ihrem Adrenalin die Müdigkeit aus dem Körper bekommt“, sagt Heuberger.
Schwerstarbeit kommt im Halbfinale auf die Deckung vor dem starken Schussmann Julian Buchele zu. Magnus Grupe im Innenblock und seine Nebenleute müssen einen spanischen Angriff bändigen, der in fünf Begegnungen schon 182 Tore erzielt hat. 27 davon gehören Petar Cikusa Jilicic, den das deutsche Trainerteam als brandgefährlichen Rückraumlinken ausgemacht hat. Auch die spanischen Kreisläufer strahlen viel Gefahr aus.
In der Vorbereitung auf die Begegnung plante das deutsche Team zweigleisig, weil Spanien im Laufe des Turniers sowohl mit einer 6:0- als auch mit einer offensiv interpretierten 5:1-Deckung agierte. Deutschland will für beide Ausrichtungen gerüstet sein. „Wir müssen noch einmal zulegen“, hofft Heuberger auf eine Fortsetzung des Steigerungslauf. „Spanien ist eine spielintelligente Mannschaft, die einen schnellen Ball spielt und viele Variationen draufhat.“
Die deutsche Mannschaft spielt auch für ihren Kreisläufer Nicholas Schley. Der Berliner zog sich früh einen Bänderriss zu und befindet sich bereits wieder in der Heimat. „Für jeden Spieler ist es unheimlich bitter, bei solch einem großen Turnier verletzt auszuscheiden. Nicholas ist ein absoluter Leader in unserem Team“, berichtet Heuberger. Nachnominiert wurde für Schley der Neu-Kieler Matteo Menges.
Das Halbfinale am Freitag gibt es wie alle Partien der U18-Europameisterschaft im Livestream via ehftv.com zu sehen.
(RW)
