Knapper Sieg gegen Island
Fritz Haake und Co. gewinnen knapp gegen Island. - Foto: Handball Days / Michael Sellmann
02.07.2022 U18/19m

Knapper Sieg gegen Island

Schwierigkeiten in der Schlussphase bringen Gäste heran / „Zu viele einfache Fehler“

Der Anfang war besser. Ich finde auch, dass wir über weite Strecken der ersten Halbzeit gut gespielt haben.

Jugend-Bundestrainer Erik Wudtke

Die männliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes gewinnt auch die zweite Partie bei den Handball Days 2022 in Lübeck. Im Spiel gegen den EURO-Vorrundengegner Island gelingt ein knapper 34:32-Erfolg, der weitere wichtige Erkenntnisse für das Trainerteam um Jugend-Bundestrainer Erik Wudtke und Co-Trainer Alexander Koke bringt.

Im Vergleich zum ersten Turnierspiel gegen Norwegen kam die Wudtke-Sieben in der Abwehr besser aus den Startlöchern. Die vom Trainer tags zuvor geforderte Griffigkeit brachten seine Jungs von der ersten Minute an auf das Parkett der Hansehalle. Bestes Beispiel dafür war ein provoziertes Stürmerfoul, das per Tempo-Gegenstoß von Nils Greilich (SC DHfK Leipzig) zum 4:2 nach sechs Minuten veredelt wurde.

In der Anfangsphase konnte auch Torwart Julian Buchele (Frisch Auf Göppingen) an seine Leistung vom Vorabend anknüpfen. Umso wichtiger wurde er zur Mitte der ersten Hälfte in zwei Unterzahlsituationen seines Teams. Zunächst sah Magnus Grupe (Rhein-Neckar Löwen) die Rote Karte für ein Stoßen in der Luft, nach Ablauf dieser Strafe musste Henri Pabst (THW Kiel) für zwei Minuten vom Feld.

Doch die Mannschaft ließ sich nicht beirren. Marvin Siemer (Füchse Berlin) mit seinem vierten verwandelten Siebenmeter bei vier Versuchen, zwei Paraden von Buchele und zwei Tore von Fritz Haake (SC Magdeburg) ließen nach 18 Minuten ein 12:10 auf der Anzeigetafel stehen.

„Der Anfang war besser. Ich finde auch, dass wir über weite Strecken der ersten Halbzeit gut gespielt haben. Wir hatten mit einer bestimmten Auslösehandlung der Isländer unsere Probleme, haben es in der Halbzeit angesprochen und danach kein Gegentor mehr in diesen Situationen zugelassen“, erklärt Wudtke nach der Partie.

Bis zur 24. Minute setzte sich die DHB-Auswahl dank einer guten Abwehr, angetrieben von zwei weiteren Buchele-Paraden, und einem funktionierenden Tempospiel auf 17:12 ab. Einen 0:2-Lauf in Überzahl, konterte das Team in Person von Connar Battermann (THW Kiel) und Henri Pabst (THW Kiel) zum 19:15-Halbzeitstand.

Pabst war es auch, der nach der Pause auf sechs vor stellte. Im eins-gegen-eins setzte er sich kraftvoll durch und zog dazu die Zeitstrafe. Im Tor erfolgte der Wechsel auf Frederik Höler (Füchse Berlin), der sich mit einem gehaltenen Siebenmeter und einer Parade gegen einen durchbrechenden Isländer direkt gut einfügte.

Es folgte die hektischste Phase des Spiels. Viele Zeitstrafen und Diskussionen beantwortete die Flügelzange Marvin Siemer und Max Günther (Füchse Berlin) mit zwei Toren zum 27:22 nach 42 Minuten. Bis zur 50. Minute hatte die Mannschaft alles im Griff. Höler im Tor pariert doppelt, Felix Mart (VfL Potsdam) steckt sehenswert auf Kreisläufer Nicholas Schley (Füchse Berlin) durch und die Isländer schwächen sich durch einen Wechselfehler selbst (32:25, 51. Minute).

Doch neun torlose Minuten ließen die Isländer erneut herankommen. „Wir haben in der zweiten Halbzeit im Angriffsspiel zu viele einfache Fehler gemacht. Wir hatten viele technische Fehler, das war heute schwach“, blickt Wudtke zurück.

Nach einem 0:4-Lauf nimmt Wudtke in der 55. Minute die Auszeit, doch es dauert weitere vier Minuten und den isländischen Anschlusstreffer, bis Felix Mart den Bann brechen kann. Mart sorgt mit dem 34:32 wenige Sekunden vor dem Ende auch für den Siegtreffer.

„Uns fehlte in der Schlussphase die nötige Entschlossenheit in den Zweikämpfen und bei Rückraumwürfen. Das war mir zu zögerlich. Wir hätten in der Schlussphase durchaus mehr wechseln können, wollten aber, dass die Jungs sich da durchkämpfen. Das haben sie geschafft.“

Nach den Siegen gegen die beiden EURO-Teilnehmer trifft die DHB-Auswahl zum Abschluss des Nations Cup morgen um 12 Uhr auf die Niederlande.

Deutschland: Buchele, Höler – Günther (3), Siggelkow (1), Mart (2), Haake (5), Battermann (3), Menges, Schley (1), Greilich (2), Löwen (3), Siemer (9/7), Reichardt (2), Pabst (1), Grupe, Hertzfeld (2)

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