Männliche U18 brennt ein Feuerwerk ab
Mit Auge für den Nebenmann: Die deutsche Mannschaft behielt im Hauptrundenspiel gegen Kroatien den Überblick auf dem Spielfeld. Hier bedient Felix Mart seinen Nebenmann Matteo Menges. - Foto: EHF
09.08.2022 U18/19m

Männliche U18 brennt ein Feuerwerk ab

Wudtke-Team bestätigt bei der EM in Montenegro seinen Steigerungslauf und schlägt Kroatien mit 34:26

Die männliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes hat im ersten von zwei Hauptrundenspielen ein Ausrufezeichen gesetzt. In Podgorica ließen die Jungs in den schwarzen Trikots dem Team aus Kroatien beim 34:26 (17:11)-Sieg keine Chance. Somit haben sie im Spiel am Mittwochabend ab 20 Uhr gegen Portugal den Einzug ins Halbfinale in ihrer eigenen Hand. „Wir freuen uns, dass die Spieler dann eine weitere Gelegenheit haben zu zeigen, was sie können", blickt Trainer Erik Wudtke bereits voraus.

Sinnbildlich für den aus deutscher Sicht erfolgreichen Hauptrunden-Auftakt stand bereits der Start in die Partie. Wudtke stellte eine Defensivformation um den Mittelblock mit Magnus Gruppe und Tim Hertzfeld auf, die mit schnellen Beinen verschob und mit einer guten Aggressivität gegnerische Fehler provozierte. Vor allem Rhein-Neckar Löwe Grupe ernetete Sonderlob vom Coach: „Er war sehr beweglich, ballorientiert und agierte zudem mit der nötigen Härte." Die starke Abwehrarbeit verlieh auch dem Angriff Sicherheit, der mit der 3:2:1-Deckung Kroatiens gut zurechtkam. Bereits in den ersten fünf Minuten warf die DHB-Sieben mit ihrem Tempospiel unter anderem durch einen Dreifachschlag von David Móré – einmal per Siebenmeter, einmal von Linksaußen und einmal per Tempogegenstoß – eine 4:1-Führung heraus. Móré wurde nach der Schlusssirene als bester deutscher Spieler ausgezeichnet.

Dieser Start nach Maß tat Deutschland sichtlich gut. Auch nach den wenigen technischen Fehlern oder Fehlwürfen behielt die Wudtke-Sieben das Spiel jederzeit fest in ihrer Hand. Näher als auf zwei Treffer (8:10, 9:11) kam der Gegner vom Balkan nicht heran. Fritz Leon Haake und Jarnes Faust mit einem gefühlvollen Heber von Rechtsaußen verschafften ihrem Team wieder etwas mehr Luft (13:9, 21.). Es folgte eine sechsminütige Phase ohne Torerfolg auf beiden Seiten, aber vor der Pause setzte Deutschland wieder einen beeindruckenden Schlussstrich unter dieser Spielhälfte. Móré und Faust sorgten mit jeweils einem Doppelpack für die 17:11-Führung zum Kabinengang. So deutlich hatte die Mannschaft bei dieser EM zuvor zu noch keinem Zeitpunkt in Front gelegen.

Trainer Wudtke sah im ersten Durchgang mit Ausnahme des Abwehr-Angriff-Wechsels zwischen Magnus Grupe und Connar Battermann keinen Grund, personell etwas zu verändern. Die Anfangssieben funktionierte ohne spürbare Wellentäler. Ganz anders der kroatische Trainer, der schon nach 14 Minuten sein Rückraum-Trio durchgewechselt hatte.

Deutschland, nach der Pause mit Frederik Höler anstatt Julian Buchele zwischen den Pfosten, hielt die Spannung aufrecht. Faust verwandelte zwei Überlaufangriffe und trotz Unterzahl machte Connar Battermann die 20 voll (20:13, 34.). Mit 105 Toren in den drei Gruppenspielen hatte Kroatien den Angriff mit den zweitmeisten Treffern gestellt. Umso höher war Deutschlands Leistung zu bewerten, die auch im Laufe der zweiten Halbzeit in geschlossener Breite nicht nachließ. Mit dem Auge für die gegen die offensive Verteidigung sich bietenden Lücken fand man eine gute Mischung aus energischen Durchbrüchen und Pässen für den freistehenden Mitspieler. Als Konsequenz daraus war Kroatien nach Max Günthers Treffer erstmals auf zehn Treffer distanziert (30:20, 50.). Auch die eingewechselten Akteure, die nun auf der Platte wirbelten, sprühten vor Spielfreude und fügten sich nahtlos und ohne Anlaufzeit ein. „Wir haben auch in der zweiten Halbzeit nicht nachgelassen, eine tolle Mannschaftsleistung zu zeigen. Vor allem der Abwehrbereich hat sehr gut funktioniert. Die Mannschaft hat das, was wir uns vorgenommen hatten, toll umgesetzt. Nach dem verdienten Sieg heißt es jetzt im Hinblick auf das Portugal-Spiel schnell zu regenerieren", so Trainer Wudtke.

Alle Partien der U18-Europameisterschaft werden im Livestream via ehftv.com zu sehen sein. So auch das zweite Hauptrundenspiel am Mittwochabend ab 20 Uhr gegen Portugal.

Deutschland: Buchele, Höler – Günther (1), Faust (6), Mart, Haake (7), Battermann (1), Greilich (2), Menges (1), Löwen (2), Móré (10/5), Grupe, Billepp, Pabst (4), Hertzfeld, Reichardt.
Kroatien: Herceg, Prpic - Glivetic (2), Krizmanic, Ivankovic (3/1)), Zivkovic (5), Zovak, Capric (2), Frankovic (3), Krupic (1), Malinarich (3), Krstic (1), Juric (1), Kozic, Bartolic (5), Petrovic.
Schiedsrichter: Andreas Daviknes Borge/Magnus Muri Nygren (Norwegen).

(RW)

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