Nervenstark: DHB-Team erreicht Hauptrunde
Hauptrunde, wir kommen: Die DHB-Auswahl sicherte sich Platz zwei in Vorrundengruppe A. - Foto: EHF
07.08.2022 U18/19m

Nervenstark: DHB-Team erreicht Hauptrunde

U18-Nationalmannschaft schlägt Island im letzten Vorrundenspiel mit 35:31

Durchatmen, jubeln und auf die nächsten Aufgaben freuen: Die männliche U18-Nationalmannschaft des DHB hat bei der Europameisterschaft in Montenegro die Hauptrunde erreicht. Nach dem durch eine geschlossen starke Mannschaftsleistung erreichten 35:31 (18:18)-Sieg gegen Island im dritten und entscheidenden Spiel der Gruppenphase wird das Team von Bundestrainer Erik Wudtke am Dienstag und Mittwoch auf die Top-Zwei aus Vorrundengruppe B treffen, nämlich die Mannschaften aus Kroatien und Portugal. Die Ausgangslage war klar: Deutschland musste gewinnen, um sich an den Isländern vorbeizuschieben. „Gegen eine kämpferisch starke isländische Mannschaft war das wieder ein großer Fight unserer Mannschaft. Wir haben das Spiel verdient für uns entschieden", freute sich Wudtke nach der Schlusssirene.

Beide Mannschaften legten bei ihren Angriffen ein enormes Tempo vor, was sicherlich auch damit zu tun hatte, dass sowohl Deutschland als auch Island von Beginn an Abwehr/Angriff-Wechsel vornahmen. Beim DHB-Team ersetzte Michl Reichardt in der Deckung Linkshänder Henri Pabst, die Nordeuropäer tauschten sogar doppelt. Hatte die deutsche Mannschaft in den beiden Begegnungen gegen Ungarn und Polen in den ersten Minuten noch Abschlussprobleme, so überzeugte sie diesmal mit druckvollem Angriffsspiel und klar herausgespielten Chancen. Aber auch Island leistete sich in der Anfangsphase nur wenige Fehlwürfe, sodass es nach acht Minuten bereits 5:5 stand.

Ähnlich wie beim Vorbereitungsturnier in Lübeck vor einem Monat, als sich die DHB-Talente mit 34:32 durchsetzten, bestimmten die Angriffsreihen das Bild. Nach dem erstmaligen Zwei-Tore-Rückstand (8:10, 13.) nahm Erik Wudtke die Auszeit. Auf der Torhüterposition brachte er Julian Buchele für Frederik Höler. Die Minuten direkt nach der Besprechung brachten noch nicht den erhofften Erfolg, aber nachdem Andres Marel Sigurdsson auf 13:9 für Island erhöht hatte, ging noch einmal ein Ruck durch die deutsche Abwehr. Sie fand besser in die Zweikämpfe und Buchele verzeichnete die eine oder andere Parade. Die Wudtke-Sieben blieb zwischen der 18. und 25. Minute ohne Gegentor und blies vorne zur Aufholjagd. Fritz Leon Haake stellte auf 15:15 (25.), anschließend bot sich sogar zweimal die Möglichkeit, nach dem 5:4 (6.) wieder das Heft in die Hand zu nehmen.

Islands Trainer Einar Jonsson machte den starken Spielmacher Haake derweil nicht von ungefähr als Gefahrenpunkt aus und veränderte seine Abwehr. Thorvaldur Örn Thorvaldsson teilte als vorgezogener Verteidiger auf der Mitte das Spielfeld in zwei Hälfte, wogegen die DHB-Auswahl gute Lösungen parat hatte. Connar Battermann und Nils Greilich egalisierten zum 17:17, Greilich legte zum 18:18-Pausenstand nach.

Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte sich der offene Schlagabtausch munter fort. Beim 20:19 lag die Wudtke-Sieben wieder in Front. Sie holte sich mit einem von Battermann verwandelten sehenswerten Kempatrick zum 24:22 weitere Sicherheit. Und hinten begann Schlussmann Buchele seine Gegenüber zu entnerven. Deutschland fuhr die Deckungsintensität noch einmal hoch, hielt sich in einer Unterzahlsituation nicht nur schadlos, sondern erhöhte auf 26:23 (43.). „Julian hat herausragend gehalten", lobte Wudtke den Göppinger Schlussmann, der zum besten deutschen Spieler des Nachmittags gewählt wurde.

Von Vorentscheidung jedoch keine Spur. An das 26:23 schloss sich eine weitere Hinausstellung an. Diesmal machte es Island besser und schloss zum 25:26 auf. Die Partie stand wieder auf des Messers Schneide. Buchele verhinderte mit einem parierten Tempogegenstoß den Gleichstand. Aktionen wie diese gaben Deutschland in der packenden Endphase die entscheidenden Vorteile. Mit starken Nerven trug man seine Angriffe bis zu Ende vor, und mit dem eingewechselten Jarnes Faust auf Rechtsaußen hatte Wudtke noch ein Ass im Ärmel. Der Kieler traf in den letzten sechs Minuten dreimal und trug mit dazu bei, dass das Ergebnis am Ende noch einigermaßen deutlich aussah.

Alle Partien der U18-Europameisterschaft werden im Livestream via ehftv.com zu sehen sein.

Deutschland: Buchele, Höler – Günther (1), Faust (3), Mart (8/6, Haake (5), Battermann (6), Greilich (4), Menges, Móré (2/1), Grupe (1), Billepp, Pabst (5), Hertzfeld, Reichardt.
Island: Arnason, I. Steinsson - Elisson (3), Sigurdsson (3), Olafsson (1), B. Steinsson, Arnarson (4), Haraldsson, Erlingsson (9), Atlason, Juliusson (5), Sigurjonsson (1), Einarsson (4), Thorvaldsson (1), Heidarsson, Reimarsson.
Schiedsrichter: Marko Sekulic/Vladimir Jovandic (Serbien).

(RW)

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