U18 verpasst EM-Finale trotz Aufholjagd
Mit acht Treffern erfolgreichster deutscher Torschütze: Jarnes Faust. - Foto: EHF
12.08.2022 U18/19m

U18 verpasst EM-Finale trotz Aufholjagd

Zwischenspurt nach der Pause wird nicht belohnt / Spiel um Bronze am Sonntag gegen Ungarn

Die männliche U18-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes verpasst das Endspiel bei der Europameisterschaft in Montenegro trotz einer starken Moral im zweiten Abschnitt. Am Ende setzt es eine knappe 29:32 (12:17)-Niederlage gegen Spanien. Am Sonntag trifft das Team von Trainer Erik Wudtke im Spiel um Platz drei ab 15 Uhr auf Ungarn.

Bereits in der Anfangsphase bahnte sich wie gegen Portugal am Mittwoch ein von den Defensiven geprägtes Spiel an. Die Iberer agierten über weite Strecken der Partie mit offensiven Deckungsvarianten. In der ersten Halbzeit zumeist mit einer sehr offensiven 3:3-Deckung.

Mittelmann Fritz Haake wurde regelmäßig kurz hinter dem Anwurfkreis aufgenommen, konnte das Spiel jedoch zweimal mit seiner Übersicht auf die rechte Seite verlagern, auf der Henri Pabst jeweils auf Jarnes Faust zur frühen 2:0-Führung ablegen konnte (4. Minute).

Nachdem die DHB Talents fünf Minuten ohne eigenen Treffer blieben und die Spanier das Spiel drehen konnten, brach Connar Battermann den Bann und stellte nach zehn Minuten auf 3:3. Beide Teams mussten sich die Tore in jedem Angriff hart erarbeiten. Das deutsche Team fand den Weg zum Ziel in der Folge vermehrt durch erfolgreiche Durchbrüche. Erneut Battermann und der umtriebige Haake brachten das Team von Erik Wudtke nach einer Viertelstunde mit 6:5 in Front. „Wir sind gut ins Spiel hereingekommen. Hatten dann leider eine Phase, in der wir im Angriff zu viele einfache Fehler gemacht haben und in der Abwehr ein ums andere Mal Zeitstrafen kassiert haben", bilanziert Trainer Erik Wudtke nach der Partie.

Zwar kann sich das Team zwei Minuten später erneut auf zwei Tore absetzen, doch das spanische Team steckte nicht auf. Konsequent nutzen sie in der Phase zwischen der 19. Minute und der Halbzeitpause die Fehler der deutschen Sieben aus. Unter anderem gelingen in Überzahl Ballgewinne und daraus resultierende Treffer ins leere Gehäuse. „In der Phase ist mit Magnus Gruppe unser wichtigster Mann in der Defensive angeschlagen ausgefallen. Dadurch konnten wir unseren Vorsprung nicht mehr halten und mussten dann ein bisschen nachgeben", erläutert Wudtke.

Dazu tut sich das deutsche Team offensiv sehr schwer. Das Anziehen der Rückraumspieler vorbei an den offensiven Verteidigern mit Ablage zum Kreis ist nahezu der einzige Weg, mit dem die Wudtke-Sieben erfolgreich ist. So steht nach 30 Minuten ein 12:17-Rückstand auf der Anzeigetafel.

Besser aus der Kabine kam dennoch die DHB-Auswahl. Angetrieben von einer starken Abwehr verkürzt Fritz Haake nach 37 Minuten auf 17:19. Es folgt eine spanische Auszeit, die den Rhythmus des deutschen Spiels jedoch nicht tangiert. Im Gegenteil. David Móré, Michl Reichardt und Jarnes Faust zeichnen sich verantwortlich für einen 3:1-Lauf und den damit einhergehenden Ausgleich zum 21:21 nach 42 Minuten. „Wir haben uns in der Halbzeitpause noch einmal besonnen und sind dann auch ganz gut zurückgekommen. Dann haben wir das Spiel in der 43. Minute wieder offen gestalten können und müssen dann eigentlich den Deckel drauf machen, um den Turnaround zu schaffen. Das ist uns leider nicht gelungen, weil wir dort etwas zu hektisch geworden sind."

Gleich doppelt bietet sich gar die Chance zur Führung, welche von Offensivfouls zur Nichte gemacht wird. Zudem finden sich die Spanier auch offensiv wieder und kontern ihrerseits mit einem 3:0-Lauf. Das deutsche Team verpasst es durch das Verwerfen von guten Chancen näher heranzurücken. Beim 24:29 und dem folgenden Offensivfoul der DHB-Sieben war das Spiel in der 55. Minute zugunsten der Spanier entschieden. Auch das 7 vs 6 betreibt nur noch leichte Ergebniskorrektur. „In der zweiten Halbzeit war es dann in der Schlussphase schwierig die Nerven und die Ruhe zu bewahren. So haben die Jungs zwar alles gegeben und reingehauen, sich aber leider nicht mit dem Finaleinzug belohnt", sagt Wudtke über die letzte Viertelstunde.

Somit geht es für das Team von Erik Wudtke am Sonntag um 15 Uhr gegen Ungarn um die Bronzemedaille. „Jetzt gilt es die Jungs wieder aufzubauen und die Köpfe nach oben zu nehmen. Dann müssen wir am Sonntag das Spiel um Bronze gegen Ungarn gewinnen, damit sich die Jungs für den unbändigen Einsatz, den sie hier die letzten zwei Wochen geleistet haben, auch belohnen." Gegen die Magyaren hat die U18 noch eine Rechnung offen. Im EM-Auftaktspiel verlor man mit 32:35. Zeit für die Revanche. Das Spiel wird wieder live auf ehf.tv übertragen.

Deutschland: Buchele, Höler – Günther, Faust (8), Mart, Haake (3), Battermann (3), Greilich (3), Menges, Löwen, Móré (5/2), Grupe, Billepp, Pabst (2), Hertzfeld (4), Reichardt (1).

Spanien: Perez Mendez, Amores Hernandez – Castillo Oliveras (7), Aja Garate, Grau Ibañez, D. Cikusa Jilicic (2), Romero Holguin (2), Herrero Polvorosa (2), Conde Alcaraz, Barrufet Torrebejano (1), Barroso Espinosa (2), Guijarro Moreno (1), P. Cikusa Jilicic (3), Arzoz Azofra (1), Gonzalez Unciti (8/2), Pisonero Cartujo (3)

Schiedsrichter: Igor Covalciuc / Alexei Covalciuc (Moldau)

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