DHB-Team will „Angola-Flow
Voller Fokus aufs Viertelfinale: Das DHB-Team trifft am Donnerstag auf Schweden. - Foto: IHF
29.06.2022 U19/20w

DHB-Team will „Angola-Flow" mitnehmen

Fuhr-Team trifft bei der U20-Weltmeisterschaft am Donnerstagabend ab 20.30 Uhr auf Schweden

Als Gruppensieger der Hauptrunde ins Viertelfinale einzuziehen, ist ein toller Erfolg, den man aufgrund der Voraussetzungen nicht hoch genug bewerten kann.

U20-DHB-Trainer André Fuhr

Déjà-vu-Erlebnis für das deutsche Trainerteam sowie die U20-Nationalspielerinnen Nina Engel, Lara Seidel, Anika Hampel und Annabel Krüger: Ein Viertelfinale bei einem großen Turnier in der Zlatorag Arena von Celje gegen Schweden - das gab es für sie schon einmal. Vor knapp einem Jahr standen sich Deutschland und die Skandinavierinnen in der Europameisterschafts-Runde der Top-Acht gegenüber. Damals hatte Schweden mit 30:25 das bessere Ende auf seiner Seite. Am Donnerstagabend gibt's bei der Neuauflage an gleicher Stelle auf WM-Parkett die Chance zur Revanche?

Die Favoritenrolle sieht Trainer Fuhr auf Seiten des Drei-Kronen-Teams. Und das nicht nur wegen dessen vierten EM-Platz vor einem Jahr in der U19 sowie dem Endspiel-Einzug vor drei Jahren in der U17. „Schweden zählt für mich in diesem Jahr zu den WM-Anwärtern", hat der DHB-Coach den Gegner aus dem hohen Norden auf der Rechnung. Aber verstecken wird sich sein Team nicht. Es hat sich mit seinem großen Zusammenhalt in das Turnier hineingekämpft und im Hauptrundenspiel gegen Angola, das über das Weiterkommen entschied, seine bislang stärkste Leistung in Slowenien abgerufen. „Die Mannschaft ist in einen Flow hineingekommen. Es hat alles gepasst. Aber das kann man natürlich auch nicht in jedem Spiel so erwarten", blickt Fuhr zurück.

Die personellen Rahmenbedingungen waren vor dem Turnier nicht einfach. Mehrere Spielerinnen mussten die Weltmeisterschaft absagen, dann kam in der Vorrunde noch die Schulterverletzung von Lucy Jörgens hinzu. „Als Gruppensieger der Hauptrunde ins Viertelfinale einzuziehen, ist ein toller Erfolg, den man aufgrund der Voraussetzungen nicht hoch genug bewerten kann. Ich bin stolz auf das, was wir bislang als Team geleistet haben", lobt der Trainer seine Spielerinnen für ihren Kampfgeist, ihren Willen und die Motivation, Lehren aus den absolvierten Partien zu ziehen. „Die Spielerinnen sind sehr selbstkritisch. Wie sie nach der unnötigen Niederlage gegen Tschechien zurückgekommen sind, zeigt das", betont Fuhr.

Das Kollektiv zeichnet die DHB-Auswahl aus. Fuhr nennt exemplarisch Marie Pfleiderer, die den Kampfgeist der gesamten Mannschaft widerspiegelt. „Sie ist in den WM-Kader hineingerutscht und nimmt in der Abwehr jetzt eine Leaderrolle ein. Das ist eine tolle Entwicklung." Die Abwehr wird gegen Schweden am Donnerstagabend ab 20.30 Uhr einmal mehr gefordert sein. Deutschland erwartet eine taktisch versierte Mannschaft mit starkem Kreisläuferspiel und gefährlichen Rückraum-Akteurinnen, die zum Teil schon reichlich Erstliga-Erfahrung in Frankreich und Dänemark gesammelt haben. Dazu zählt zum Beispiel Tyra Axner, die Tochter des ehemaligen Mindener und Gummersbacher Bundesligaspielers Tomas Axner. Sie erzielte vor einem Jahr im EM-Viertelfinale neun Tore gegen Deutschland und ist auch aktuell die beste schwedische Turniertorschützin.

Den spielfreien Mittwoch verbringt das deutsche Team mit einem regenerativen Training und der Videoanalyse am Abend, um gut vorbereitet in die nächste Runde zu gehen. (RW)

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