Fuhr-Team geht ungeschlagen in die Hauptrunde
Nina Engel erzielte gegen Slowenien sieben Tore und wurde als beste Spielerin der Begegnung ausgezeichnet. - Foto: IHF
25.06.2022 U19/20w

Fuhr-Team geht ungeschlagen in die Hauptrunde

Weibliche U20-Auswahl besiegt WM-Gastgeber Slowenien mit 27:21 / Für Lucy Jörgens ist das Turnier beendet

Die Mannschaft kämpft immer und gibt niemals auf.

U20-DHB-Trainer André Fuhr

Die weibliche U20-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes hat bei der Weltmeisterschaft in Slowenien die an den Punkten gemessen perfekte Vorrunde hingelegt. Nach den „Pflichtsiegen“ gegen Chile und Mexiko entschied die DHB-Auswahl auch das abschließende Vorrundenspiel für sich. Sie gewann das Endspiel um den ersten Platz in Gruppe F gegen den Turniergastgeber mit 27:21 (14:10). „Wir haben unser Etappenziel erreicht, mit zwei Punkten in die Hauptrunde zu gehen. Das ist eine gute Ausgangslage“, freute sich Trainer André Fuhr, der nach der Partie das Kollektiv lobte: „Die Mannschaft kämpft immer und gibt niemals auf.“

Die Fuhr-Sieben feierte bei ihrem dritten Auftritt in Celje einen Start-Ziel-Sieg. Von Anfang an wusste sie um die Bedeutung dieser Begegnung und rief vor allem in der Hintermannschaft eine beherzte Leistung ab. Alexandra Humpert parierte direkt die ersten beide Würfe auf ihren Kasten, den dritten wehrte der Mittelblock mit Lotta Gerstweiler und Marie Pfleiderer ab. In der von den beiden Abwehrreihen, aber auch der einen oder anderen Nervositätsaktion geprägten Anfangsphase brauchten die Schützen ein paar Minuten, um das Visier einzustellen. Am besten gelang das eingangs Nina Engel, die das 2:0 herstellte und nach zwölf Minuten per Tempogegenstoß auf 6:3 erhöhte. Fünfmal netzte die Linkshänderin vom SV Werder Bremen, die später zur besten Spielerin der Begegnung gewählt wurde, in der ersten Viertelstunde ein. Insgesamt war sie siebenmal erfolgreich.

Deutschland hatte in der Deckung zwar Schwierigkeiten mit der körperlich starken slowenischen Kreisläuferin Valentina Klemencic, behielt seinen Vorsprung aber bis zum 14:10-Pausenstand. Daran änderte auch das Zeitstrafen-Verhältnis von 4:0 gegen Deutschland im ersten Durchgang nichts.

Abschnitt Nummer zwei begann wie der erste: mit einer Parade von Alexandra Humpert. Aber nur wenige Sekunden später wich die Freude dem Schock. Spielmacherin Lucy Jörgens fiel nach einem Zusammenprall mit Erin Novak auf die rechte Schulter und musste unter Tränen und starken Schmerzen in die Katakomben geführt werden. „Wir befürchten eine schwerwiegende Schulterverletzung. Für Lucy ist das Turnier vorbei. Das tut mir für sie unendlich leid“, kommentierte Fuhr den unglücklichen Zwischenfall. Linkshänderin Emma Hertha übernahm die Position im mittleren Rückraum. Die medizinische Abteilung hatte nur wenige Momente später schon wieder Arbeit. Klemencic traf Humpert mit einem Wurf aus unmittelbarer Distanz am Kopf. Die Torhüterin des TuS Lintfort machte zunächst noch weiter, wenig später mit einem blauen Auge aber Platz für Annabell Krüger. Sie hatte bis dahin großartige 52 Prozent der Würfe auf ihr Gehäuse abgewehrt.

Deutschland musste sich neu sortieren und schüttelte diese Rückschläge gut weg. Nach Toren von Judith Tietjen sowie Emma Hertha stand es 17:11 (36.), und als Sophie Weyers in Überzahl zum 21:14 traf (45.), war der bis dahin maximale Vorsprung erreicht. Nach einer Dreiviertelstunde hielt im Angriff eine zwischenzeitliche Ladehemmung Einzug. In neun Minuten glückte nur ein Tor, sodass die Gastgeber zum 18:22 aufschlossen (52.). André Fuhr nahm wenig später die Auszeit und ordnete die Reihen neu. Spätestens mit Emma Ruwes Siebenmetertor zum 25:19 (55.) war am deutschen Gruppensieg nicht mehr zu rütteln.

„Wir sind auch heute wieder als echtes Team aufgetreten. Unsere Abwehr stand stabil, aber leider kamen wir aus dieser nur phasenweise ins Tempospiel“, beobachtete Fuhr, dass einiges über den Positionsangriff laufen musste. Mit Erfolg. (RW)

Deutschland: Humpert, Krüger – Pfleiderer (1), Jörgens (3), Seidel, Hertha (2), Ziercke (1), Heider (1), Tietjen (4), Engel (7), E. Ruwe (2/2), L. Ruwe (3), Schaube (1), Gerstweiler (1), Weyers (1), Bessert.
Slowenien: Posega, Kuralt – Barukcic (5), Kolobaric (1), Zener (2), Zulic, Tomic (1), Ocepek, Novak (4/1), Polak, Markovic (1), Taeng On Cokelc, Cernigoj (3/1), Artelj (1), Dobnik, Klemencic (3).
Schiedsrichterinnen: Maria Ines Paolantoni/Mariana Garcia (Argentinien).
Zeitstrafen: 5:5.
Siebenmeter: 3/2:4/2.

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