Starke erste Halbzeit verleiht Zuversicht
Mit einer kompakten Abwehr machte das DHB-Team (hier mit Merle Albers, links, und Lara Däuble, rechts) lange Zeit zu schaffen. - Foto: HHF/Péter Cseh
03.03.2023 U19/20w

Starke erste Halbzeit verleiht Zuversicht

Weibliche U19 zeigt trotz 22:28-Niederlage gegen starke Ungarinnen eine gute Leistung

Seit dem Jahr 2017 hat Ungarn bei allen zehn Europa- und Weltmeisterschaften im weiblichen U-Bereich Medaillen, viermal sogar den Titel gewonnen. Diese Erfolgsbilanz hat die deutsche U19-Nationalmannschaft am Freitag in ihrem zweiten Spiel im Rahmen des Vier-Nationen-Turniers in Siofok viel mehr motiviert als in Ehrfurcht erstarren lassen. Die Mannschaft von Christopher Nordmeyer zeigte über weite Phasen eine klasse Leistung, aber nach der 15:14-Führung zum Kabinengang schwanden in der Endphase der Begegnung die Kräfte, was zur 22:28-Niederlage führte. „Wir haben heute gegen einen ganz starken Gegner vieles richtig gemacht und einiges von dem gezeigt, was wir uns vorstellen", fasste der DHB-Trainer die Partie zusammen. 

Die am Vortag erlittene Niederlage gegen Rumänien schüttelte die DHB-Auswahl sehr gut aus den Knochen. Voller Motivation, den Gastgeber zu ärgern, verteidigte man von Anfang an aggressiv und auch das Angriffsspiel kam selbstsicherer als gegen Rumänien daher. Geradlinige Gegenstöße, Treffer aus spitzem Winkel von den Außenpositionen und trockene Rückraum-Abschlüsse von Lara Däuble brachten Deutschland nach 7 Minuten mit 7:2 und nach 14 Minuten mit 10:4 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber bereits zwei Auszeiten in Anspruch genommen. „Gegen die im Eins-gegen-eins starken Ungarinnen schafft man es nur mit mannschaftlicher Kompaktheit. Das ist uns gelangen und hat mir sehr gut gefallen", lobte Nordmeyer.

Aber da stand schließlich der amtierende U17- und U19-Europameister auf der Gegenseite, und der lässt sich so leicht nicht besiegen. Ab der 20. Minute büßte Deutschland etwas von seienr anfänglichen Leichtigkeit ein. Die Gäste taten sich im Angriff schwerer, behielten aber die knappe Führung, weil Torhüterin Norah Kothen nach Ungarns Anschlusstreffer zum 11:12 (23.) viermal in Folge parierte. 10 von 23 Würfen wehrte die Dortmunderin in der ersten Halbzeit ab.

Deutschland eröffnete den zweiten Durchgang mit einem verworfenen Siebenmeter und nur drei Minuten später drehte der Favorit, bei dem nicht weniger als acht Spielerinnen auf der Platte standen, die im U17-EM-Finale 2021 ihren Teil zum Titelgewinn beitrugen, das Ergebnis. Beim 17:16 führte Ungarn erstmals seit dem 1:0 wieder. Die Nordmeyer-Sieben konnte ihren Spielwitz aus der ersten Halbzeit nun nicht mehr abrufen, fand seltener erfolgsversprechende Angriffslösungen und blieb zehn Minuten ohne Feldtor, während der Gegner nun auch deutlich zulegte und das Tempo erhöhte. „Bei uns schwanden die Kräfte. Das war in der zweiten Hälfte nicht mehr zu kompensieren. Trotzdem habe ich deutliche Fortschritte gesehen", so Nordmeyer, dem durch die Blessuren von Laila Ihlefeldt (Schulter) und Maja Schönefeld (Spunggelenk) zwei Optionen fehlten. Mit erster und zweiter Welle erhöhte die Heimmannschaft ihre Führung über 22:17 (41.) auf 25:18 (51.). Auf der Gegenseite fand Deutschland immer mehr seinen Meister in Ungarns Deckung und Torhüterin. In der zweiten Halbzeit kamen nur noch 14 Würfe auf das ungarische Tor, in dem Szofia Szöke die Hälfte der DHB-Abschlüsse parierte. Aber Deutschland steckte trotzdem nicht auf und betrieb in der Endphase noch etwas Ergebniskosmetik zum 22:28-Endstand aus seiner Sicht.

Am Samstag, 12 Uhr, steht für das Nordmeyer-Team am Plattensee das dritte und letzte Turnierspiel bei dieser wertvollen Maßnahme an. Dann geht es gegen die Mannschaft Spaniens, die am Donnerstag gegen Ungarn nur knapp mit 30:31 unterlag. Alle Partien sind live auf Sportdeutschland.TV via handball.net oder im Videocenter von handball.net zu sehen.

Deutschland: Norah Kothen, Marie Weiss - Lisa Fuchs (2), Lea Watzl (3), Lara Däuble (4/1), Magdalena Probst, Matilda Ehlert (3/1), Gianina Bianco (2), Lotta Röpcke (1), Anna Franz (2), Maja Schönefeld, Merle Albers (2), Julika Birnkammer (1), Luise Albert, Laila Ihlefeldt, Ida Petzold (2).

(RW)

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