Weibliche U19: Mit viel Analyse den Rückstand aufholen
Köpfe aufrichten und analysieren: DHB-Trainer André Fuhr hat nach der EM einige Verbesserungspunkte ausgemacht. - Foto: Marco Wolf
19.07.2021 U19/20w

Weibliche U19: Mit viel Analyse den Rückstand aufholen

Nachwuchs-Nationalmannschaft ist EM-Achter und blickt auf die nächsten Aufgaben

Positiv gestartet, am Ende ein wenig enttäuscht: Die weibliche U19-Nationalmannschaft durchlebte bei der Europameisterschaft in Slowenien sämtliche Facetten. Am Ende standen ein achter Platz – und viele Dinge, die DHB-Trainer André Fuhr mit seiner Mannschaft angehen möchte.

Der Auftakt war noch vielversprechend: Nach der geglückten Generalprobe und dem Gewinn des Vier-Nationen-Turniers in Spanien startete die Nachwuchs-Auswahl auch mit zwei Siegen über die Schweiz und Gastgeber Slowenien in die Vorrunde der EM. Am Ende sollten es die einzigen Erfolge bleiben. „Gegen die Schweiz haben wir ein gutes Spiel gemacht, danach wurde es aber schon zäh“, blickte Fuhr zurück.

Immerhin: Trotz der Niederlage gegen Dänemark im abschließenden Gruppenspiel sicherte sich die deutsche Mannschaft den Gruppensieg, zog aber ohne Punkte mit Dänemark ins Hauptrundenfeld ein, wo es ebenfalls Niederlagen gegen Schweden und Russland gab. Nach weiteren Niederlagen in den Platzierungsspielen gegen Rumänien und Kroatien stand am Ende Platz acht. „Das entspricht unserem aktuellen Leistungsstand, das haben wir mit der Mannschaft auch so aufgearbeitet“, ergänzte Fuhr.

Eine nicht unwesentliche Auswirkung auf den Turnierverlauf hatten auch die Ausfälle von Arwen Gorb vor der EM und Naomi Conze im Schweden-Spiel. „Damit ist uns die linke Rückraumseite weggebrochen. Wenn anderen Nationen das passiert, haben auch sie ein Problem“, fügte Fuhr an. Als Hauptgrund lässt er das aber nicht gelten: „Wenn man genauer draufschaut, sieht man, dass wir in einigen Dingen den Spitzenteams hinterherhängen.“

Dazu zählen aus Sicht des DHB-Trainers Punkte wie die individuelle Ausbildung, Athletik, Dynamik und Spielelemente. „Das aufzuholen, muss unser Ziel sein, immerhin vertreten wir den Deutschen Handballbund“, sagte Fuhr. „Da liegt es im gemeinsamen Interesse der Auswahlteams und Vereine, die Qualität zu steigern und sich wieder näher an die Spitze heranzuarbeiten.“ Doch, und das fügt der Trainer gleich mit an: „Das passiert nicht in zwei Monaten, dafür brauchen wir einen langen Atem.“

Um diesen Prozess anzustoßen, geht Fuhr nicht nur mit seinen Spielerinnen in eine tiefe und ausführliche Analyse, auch mit den jeweiligen Vereinstrainern möchte er absehbar in den Dialog treten und die Situation auswerten. Die nächsten Lehrgänge stehen derweil im Oktober und November auf dem Plan – auch mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2022, die erneut in Slowenien stattfindet. Bis dahin will sich die weibliche U19 dann als U20 gemeinsam mit ihrem Coach schon ein wenig näher an die Spitze getastet haben.

(ENI)

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