Gemischte Gefühle zum Abschluss
Training in der Halle für die U20. - Foto: DHB
03.10.2020 U19/20w

Gemischte Gefühle zum Abschluss

André Fuhr zieht die Bilanz des U20-Lehrgangs, der ohne eigenes Verschulden ohne Testspiele zu Ende ging und zudem von der WM-Absage durch die IHF geprägt war

Sportlich sehr gut, aber geprägt von schlechten Nachrichten: Der erste Lehrgang der weiblichen U20-Nationalmannschaft seit März war geprägt von vielen Rückschlägen, an denen die Mannschaft von DHB-Trainer André Fuhr allerdings keine Schuld trug. Parallel zur Frauen-Nationalmannschaft waren zwei Länderspiele gegen die U20 der Niederlande geplant, die von den Gästen bereits Ende vergangener Woche abgesagt werden mussten. Dann bemühte sich der Deutsche Handballbund intensiv um einen Ersatzgegner, der war schließlich in einer polnischen B-Auswahl gefunden. Doch am Mittwoch, einen Tag vor dem geplanten ersten Spiel, mussten auch die Polen Corona-bedingt absagen. Und mittenhinein in den Lehrgang platzte dann auch noch die Nachricht der IHF, dass die bereits in den Dezember verschobene U20-Weltmeisterschaft abgesagt wurde.

„Somit endete für viele U20-Nationalspielerinnen ihre Nachwuchszeit offiziell am Samstagmorgen mit dem Lehrgangsende statt mit der WM im Dezember, die Spielerinnen haben sehr niedergeschlagen reagiert“, sagt Fuhr: „Als Sportler lebst du für deine Ziele, und wir hatten während unserer Onlinemaßnahmen und auch zum Lehrgangsstart immer betont, dass die WM unser großes Ziel ist. Daraus ist jetzt leider nichts geworden“, sagt Fuhr: „Ich war sehr optimistisch, was ein gutes Abschneiden bei der WM im Dezember betrifft. Die Mannschaft hatte sich sehr gut entwickelt.“

Mit dem einwöchigen Lehrgang selbst zeigte sich der Trainer ansonsten zufrieden: „Nachdem wir am Montag noch einiges aufgearbeitet haben, waren die Spielerinnen ab den nächsten Einheiten wieder in ihrem Element. Sie waren sehr fokussiert, aber es machte die Sache am Ende nicht einfacher für alle Beteiligten, dass unsere geplanten Testspiele ausfielen. Das war – gepaart mit der Nachricht der WM-Absage - nicht einfach für den Kopf, die Spielerinnen waren richtig niedergeschlagen“, sagt Fuhr.

Die Mannschaft habe seine Ansätze aber auch ohne Spiele gut umgesetzt, was eine stabile Abwehr und das Umschaltspiel betreffen. Im individuellen Bereich hätten sich die Spielerinnen in seinem ersten Jahr gut weiterentwickelt – und mit Mareike Thomaier hat eine Spielerin gleich den Sprung in die A-Nationalmannschaft geschafft. Am Donnerstag gab sie gegen die Niederlande ihr Debüt. „Die Spielerinnen haben so gleich bei diesem Lehrgang die Durchlässigkeit gesehen, wie schnell es gehen kann. Die Kooperation mit A-Bundestrainer Henk Groener ist wirklich sehr gut und zielführend“, lobt Fuhr Die U20-Mannschaft war zudem live in der Arena in Lingen dabei, als Thomaier ihr Debüt gab. „Viele U20-Spielerinnen haben mittlerweile ihren Platz in der Bundesliga gefunden, und können sich dort fürs die A-Nationalmannschaft empfehlen, deswegen sehe ich die Entwicklung sehr positiv.“

(BP)

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