„Bei uns sind alle Dämme gebrochen“ - HG Oftersheim/Schwetzingen unterliegt Wetzlar II 23:29
„Bei uns sind alle Dämme gebrochen“ - HG Oftersheim/Schwetzingen unterliegt Wetzlar II 23:29
Auch das nackte Endergebnis nicht ganz so dramatisch ausschaut, am Ende bedeutet das 23:29 (8:15) der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II schon eine Art Heimklatsche. Diese hält die HG nun weiterhin in der unteren Tabellenhälfte der 3. Handball-Liga fest.
„Unser Plan ging ja zunächst gut auf“, meinte HG-Trainer Holger Löhr im Rückblick. Gegen die weitheraustretende 3:2:1-Deckung der Hessen wurden immer wieder Lösungen gefunden, es entwickelte sich eine Partie auf der vielbemühten Augenhöhe, wenn auch beidseitig fehlerbehaftet. Auch als dem 5:6 ein Konter Oftersheim/Schwetzingens misslang, ein weiterer Ball nur an den Pfosten klatschte, durfte das daraus resultierende 6:8 (18.) noch als kleiner Betriebsunfall durchgehen. Doch eine erste Auszeit verfehlte ihre Wirkung. „Da sind bei uns alle Dämme gebrochen, wir hatten den Angriffen der Gegner nichts mehr entgegenzusetzen“, urteilte Löhr und fragte sich: „Warum haben wir uns aufgegeben, keine Lösungen gefunden?“
Zum Teil wäre seine Mannschaft in ihre Einzelteile zerfallen, jeder hätte sein eigenes Ding gemacht und das wäre zu wenig und zu fatal gegen ein Team von solcher individuellen Klasse. Die üblichen Torschützen auf den Halbpositionen oder am Kreis wurden nicht richtig in Stellung gebracht oder saßen wie Daniel Hideg, Jerrit Jungmann nach Blessuren längere Zeit zur Behandlung auf der Bank. Überhaupt wurde im Angriffsgeschehen zu statisch agiert. Es folgte postwendend die nächste Besprechungszeit (6:12/24.), es blieb die Torflaute (6:15/29.). Zwei HG-Treffer und der Pausenpfiff wirkten dann fast als Erlösung.
Doch statt einer fulminanten Aufholjagd, wahrten die Gäste auch nach dem Seitenwechsel ihren Vorsprung, bauten ihn teilweise aus (10:19, 13:24, 14:25), bevor der Hausherr mit einem 6:1-Lauf das Ergebnis wieder ein wenig schmeichelhafter gestaltete (20:26). „Da haben wir dann kurz Hoffnung gespürt, aber im Anschluss wieder Einiges versemmelt“, sah Löhr keine Chance auf einen Erfolg. „Wir laufen dem Rückstand hinterher und betreiben dann Schadensbegrenzung, mehr war es letztlich nicht.“ Ihm fehlte – nicht nur bei dieser Begegnung – die Konstanz bei seinen Leuten. „Wir trainieren uns unter der Woche den Arsch ab, aber im Spiel ist davon nichts mehr vorhanden.“
Aber Löhr hat auch versöhnliche Töne auf Lager: „Es bringt jetzt nichts auf die Truppe einzuhauen. Nicht alles ist von heute auf morgen schlecht. Und wir werden trotz unserer personellen Probleme, niemanden nachverpflichten.“ Dabei bleibt abzuwarten, wie sich bei Hideg die Fußprobleme weiterentwickeln und was bei Tom Jansen, der ebenfalls mit einer Fußverletzung nach 50 Minuten vom Feld getragen wurde, genau vorliegt.
HG: Herb, Gabel; Barthelmeß (1/1), Messerschmidt (1), Jansen (2), Zipf (1), Jungmann (4), Suschlik (3), Demel, Hirsch, Hideg (3), Krepper (1), Kubitschek (2).