„Jeder weiß, um was es geht“ - SG H2Ku hofft auf Befreiungsschlag in Balingen
„Jeder weiß, um was es geht“ - SG H2Ku hofft auf Befreiungsschlag in Balingen
Den nächsten Anlauf zum ersten Doppelpunktgewinn im Jahr 2014 unternimmt die SG H2Ku Herrenberg am kommenden Sonntag (9. März, 17 Uhr). Beim HBW Balingen-Weilstetten II möchte der Drittligist aus dem Gäu einen ersten Schritt aus dem Tabellenkeller machen. Dass dies nicht einfach wird, beweist allein der Blick in die Statistik. Noch nie konnte die Spielgemeinschaft auf der Alb punkten.
Ernüchterung pur bei der SG H2Ku. Das 28:30 vor knapp zwei Wochen im Heimspiel gegen den SV Salamander Kornwestheim sorgte für den vorläufigen Absturz auf einen Abstiegsplatz. Dabei sollte das Spiel gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib die Initialzündung für eine erfolgreiche Rückrunde werden. Doch wieder verfielen die Akteure in alte Fehler und mussten durch die Niederlage letztlich die Kornwestheimer in der Tabelle vorbeiziehen lassen.
Um den derzeitigen Tabellenplatz 14 so schnell wie möglich wieder zu verlassen, ist aber endlich ein Erfolgserlebnis vonnöten. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Sonntag in der Balinger SparkassenArena. Mit dem HBW Balingen-Weilstetten II trifft die SG H2Ku Herrenberg auf eine Mittelfeldmannschaft mit einem ausgeglichenen Punktekonto. Mit dieser Zwischenbilanz dürfte man in Balingen durchaus zufrieden sein. Nach dem personellen Umbruch zur laufenden Saison gab der Coach der Bundesligazweiten, Eckart Nothdurft, den Klassenerhalt als Ziel aus. Diese Vorgabe dürfte nach jetzigem Stand als erfüllt angesehen werden, auch wenn die beiden letzten Partien gegen Horkheim (23:28) und Coburg (24:34) verloren gingen.
Durch den guten Start ins Jahr 2014 mit 9:1 Punkten in Folge konnten sich die Youngster von der schwäbischen Alb ein gutes Polster nach unten erarbeiten. Apropos Youngster. Diese wurden bis Ende Dezember auf dem Spielfeld vor allem von Miroslav Stevic geführt. Der zweitligaerfahrene Routinier folgte nun dem Ruf seines langjährigen Vereins und trainiert seit Januar den TV Neuhausen/Erms in der zweiten Bundesliga, nachdem Markus Gaugisch die Ermstaler in Richtung Balingen verließ, um seinerseits die Bundesligahandballer des HBW zu coachen. Auch wenn der Abgang von Stevic sicher schmerzhaft für das Balinger Drittligateam ist, in den Ergebnissen hat sich dies noch nicht widergespiegelt.
Solch einen Verlust zu kompensieren, verdeutlicht aber auch aufs Eindrucksvollste die Qualität des jungen Kaders auf Seiten der „Junggallier“. Auf die Gäste von der SG H2Ku kommt also ein mehr als hartes Stück Arbeit zu. Für die Herrenberger wird es dabei aber ohnehin eher darauf ankommen, ihr eigenes Spielkonzept umzusetzen, als sich am Gegner zu orientieren. Denn genau hier liegt im Moment der Schwachpunkt des Gäuclubs. Immer wieder wird durch individuelle Fehler eine gute Ausgangssituation verschenkt. Sieben Niederlagen sind die Folge dieser Entwicklung. Und so muss über die Frage nach dem Favoriten für das Sonntagsspiel wohl kaum diskutiert werden. Dass durch die lange Erfolglosigkeit außerdem das Selbstvertrauen leidet, kommt natürlich erschwerend hinzu. Trotzdem fährt die SG H2Ku Herrenberg nach der zweiwöchigen Pause hoch motiviert in die SparkassenArena. „Jeder weiß, um was es momentan geht“, stellt Coach Kiener dabei klar. Mit einem hohen Trainingspensum, gepaart mit vielen Gesprächen, soll der Bock der Erfolglosigkeit endlich umgestoßen werden. Und dabei geht es nicht nur um die momentane Situation.
Auch in punkto Statistik der letzten Jahre hat die Herrenberger Spielgemeinschaft noch einiges gutzumachen. Seit dem Aufstieg der Balinger in die dritte Liga konnte die SG noch nie auf der Alb punkten. Vorangehen sollen dabei vor allem die erfahrenen Spieler, wie Trainer Nico Kiener betont. Den Routiniers kommt die schwierige Aufgabe zu, neben dem Abrufen der eigenen Leistung die jungen Talente im Team zu führen. Die gesamte Mannschaft hofft bei der schweren Auswärtsaufgabe auch wieder auf die Unterstützung der reiselustigen SG-Fans. Eine relativ kurze Anfahrt nach Balingen bescherte in den bisherigen Spielen der SG H2Ku stets einen starken Rückhalt der Fans. Vielleicht sind die Anhänger, die Sonntag den Weg in die SparkassenArena finden, dann ja die Zeugen des ersten Sieges 2014.