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1. FC Köln kommt bärenstark aus der Kabine

28.10.2014
28.10.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel West · Von: aha

1. FC Köln kommt bärenstark aus der Kabine

Es kommt immer auch auf die Art und Weise des Betrachters an. Obwohl es für die Handballerinnen der TSG Ober-Eschbach in der 3. Liga West, in der sie nach ihrem Abstieg aus der 2. Bundesliga eigentlich oben mitmischen wollen, die dritte Niederlage in Folge setzte, hatte Gerhard Döll gar nicht mal schlechte Laune. Zumal der TSG-Manager gesehen hatte, dass seine Mannschaft bei einem sehr starken 1. FC Köln verloren hatte. „Das war der mit Abstand stärkste Gegner, den wir bisher zu spielen hatten“, sagte er nach der 31:34 (13:16)-Niederlage in der Domstadt.

Und schaut man nur auf den Start des Teams von Trainer Renato Ribic, bleibt ein verwundertes Staunen. Mit fünf Treffern lag die Mannschaft aus dem Taunus nach nur neun Minuten vorne – 3:0, 3:1 und 6:1. Inga Feuchtmann, Milica Vlahovic und Celine Gehrke hatten getroffen, dann die starke Daniela Salz für den FC sowie Agnieszka Jezierska und erneut Milica Vlahovic und Celine Gehrke für die TSG. Ein schönes, ein nettes Polster. „Aber wir haben den Vorsprung zu schnell hergegeben“, sagte Ober-Eschbachs Manager Gerhard Döll. „Das war letztlich mit entscheidend für den Verlauf der Partie.“

Für den Verlauf einer Partie, die hart geführt wurde – vor allem von der TSG Ober-Eschbach. Das ahndeten die Schiedsrichter Heiko Fecher und Marcus Stockfleth mit insgesamt acht Zeitstrafen, während sie gegen den 1. FC Köln nur drei Zwei-Minuten-Strafen verhängten, und dafür gab es sogar ein Lob vom Manager des gebeutelten Teams. „Eine souveräne Leistung der Referees“, erklärte Gerhard Döll dem Usinger Anzeiger. Für die zweimalige TSG-Torschützin Celine Gehrke war die Partie nach knapp 47 Minuten sogar beendet, weil sie bis dahin so viele Zeitstrafen erhalten hatte wie die gesamte Kölner Mannschaft in 60 Minuten.

Nachdem dem 1. FC Köln in der zehnten Minute der zweite Treffer gelungen war, wieder die am Ende zehnmal erfolgreiche Daniela Salz getroffen hatte, war dieser im Spiel. Beim 8:8 durch Kim Sarah Dirks hatte die Mannschaft von Trainerin Lyn Byl vor 200 Zuschauern in der Sporthalle der Europaschule den Ausgleich hergestellt, den sie bis zur Pause in eine Drei-Tore-Führung ausbaute – 16:13.

Die Kölnerinnen, die stark aus der Kabine kamen, setzten sich dann zügig auf sieben Tore ab – auch, weil Maja Klingenberg, die 24-jährige Kreisläuferin, nach ihrer Verletzungspause früher als erwartet zurückgekehrt und gut drauf war. Nachdem sie schon auf 29:22 davongezogen waren, ließen die Byl-Handballerinnen etwas nach. „Aber unser Sieg war am Ende ungefährdet“, sagte die Trainerin des Tabellendritten (10:4 Punkte). Zumal die TSG Ober-Eschbach mit ihren herausragenden Werferinnen Sladana Ivetic (10) und Milica Vlahovic (9) bestenfalls noch auf drei Treffer herankam.

Was Gerhard Döll sogar gut verkraften konnte. „Niederlage ist nicht gleich Niederlage“, sagte der Manager des Tabellenzehnten (4:10 Zähler). „Wir haben deutlich gesehen, dass die Mannschaft die zwei schwachen Spiele zuvor abgehakt hat.“ Die Pleiten bei der PSV Recklinghausen (27:37) und gegen die TSG Eddersheim (15:22).

1. FC Köln: Kochs, Krückemeier – Jaquet, Dirks (5), Salz (10/2), Klingenberg (5), Flohr (1), Wagner (3), Huckenbeck (2/1), Idelberger (2), Pappert, Frank (4), Bönighausen (2), Demmerath.

TSG Ober-Eschbach: Petek, Harnisch – Drews, Pauler, Luberecka, Ivetic (10), Feuchtmann (3), Vlahovic (9), Gehrke (2), Toprak, Kemmler, Weibelova (3/3), Jezierska (4).