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32:36 gegen Fredenbeck – Zwei Schwächephasen bedeuten das Ende zweier NHV-Serien

22.11.2015
22.11.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

32:36 gegen Fredenbeck – Zwei Schwächephasen bedeuten das Ende zweier NHV-Serien

Die kleine Erfolgsserie des Neusser HV in der 3. Liga West hat am vergangenen Samstagabend ein Ende gefunden: Nach zuletzt drei Siegen in Folge musste sich die Mannschaft von NHV-Trainer Jens Sieberger daheim dem VfL Fredenbeck mit 32:36 (14:17) geschlagen geben. Die Niederlage gegen den neuen Tabellenführer bedeutete dabei auch noch das Ende einer zweiten Serie: Es war im sechsten Heimspiel der laufenden Spielzeit die erste Pleite in der heimischen Hammfeldhalle. Und diese lag vor allem in zwei eklatanten Schwächephasen – eine in der ersten und eine zu Beginn der zweiten Halbzeit – begründet, die den NHV insgesamt zu weit zurückwarfen, um am Ende gegen die aggressiv auftretenden Nordlichter doch noch für eine Überraschung infrage zu kommen. „Wir haben heute leider nicht unseren besten Tag erwischt und am Ende verdient verloren“, erklärte Sieberger hinterher. Der Trainer war sich jedoch mit seinem Kapitän Bennet Johnen einig: „Kämpferisch und von der Moral her war das absolut in Ordnung. Darauf können wir aufbauen und das müssen wir mitnehmen.“

Sieberger ließ vor rund 350 Zuschauern Mikkel Moldrup (Tor), Markus Breuer, Thomas Bahn, Felix Handschke, Niklas Weis, Dennis Aust (von links nach rechts) und Johnen am Kreis beginnen. Während die zuletzt verletzt fehlenden Max Murawski und Marcus Bouali wieder in den Kader rückten, musste Heider Thomas, dessen Muskelfaserriss in der Wade wieder aufgebrochen ist, ein weiteres Mal passen. Der Abwehrchef wird vermutlich bis Weihnachten ausfallen.

Nach einer Schweigeminute anlässlich der Terroranschläge in Paris vor einer Woche fand der NHV gut in die Partie: Johnen und Breuer sorgten nach drei Minuten für eine 2:0-Führung und Moldrup zeigte im Tor einige starke Paraden. Im Anschluss wogte die Begegnung zunächst hin und her, bis die Gäste besser ins Spiel fanden und sich die Sieberger-Schützlinge einige haarsträubende technische Fehler und Fehlwürfe leisteten. Die Folge: Aus einer 4:2-Führung wurde bis zur 17. Minute ein 4:9-Rückstand. Auch eine Auszeit der Gastgeber sollte zunächst keine Besserung bringen – nach 20 Minuten führte Fredenbeck weiterhin deutlich – mit 12:5. Doch dann zeigten die Einwechslungen von Ivan Cosic, Christopher Klasmann und dem fortan auffällig starken Philip Schneider sowie eine nun aggressivere Abwehrleistung Wirkung: Innerhalb von nur vier Minuten kämpfte sich der NHV auf 9:12 heran. Erst eine Zeitstrafe für Schneider stoppte den Neusser Lauf zwischenzeitlich und die Gäste legten noch einmal auf 14:9 nach. Doch das Sieberger-Team konterte erneut stark, verkürzte bis fünf Minuten vor der Pause zunächst auf 13:15 und ging nach hektischen Schlusssekunden, in denen unter anderem Matthias Reckzeh einen Siebenmeter parieren konnte, mit einem knappen 14:17-Rückstand in die Kabine – eine Ausgangsposition, die für die zweite Halbzeit noch alles offen ließ.

„Gefühlt hätte es zur Pause auch unentschieden stehen können. Dazu hatten wir auch das psychologische Momentum auf unserer Seite – ich war zuversichtlich für die zweite Hälfte“, verriet Sieberger nach der Partie. Allein: Dieses Gefühl trog den NHV-Trainer, denn der Start seines Teams in die zweiten 30 Minuten ging gründlich in die Hose: Statt Fredenbeck weiter unter Druck zu setzen, lag der NHV nach einigen leichtfertigen Ballverlusten und zwei Zeitstrafen nach 35 Minuten mit 14:20 zurück. Und hätte Keeper Reckzeh dabei nicht noch einige Würfe des VfL entschärft, wäre der Rückstand zu diesem Zeitpunkt wohl sogar noch höher ausgefallen. Beim 15:22 (39.) sah sich der Neusser Übungsleiter folgerichtig dazu veranlasst, eine Auszeit zu nehmen. Doch auch diese sollte der Partie keine entscheidende Wende mehr geben. Der NHV hielt zwar bis zum Ende aufopferungsvoll dagegen, leistete sich jedoch insgesamt in Abwehr und Angriff zu viele Fehler und Nachlässigkeiten, und die Gäste nutzten die Gäste im Stile eines Spitzenreiters konsequent aus. Bereits in der 45. Minute war die Begegnung bei einem Zehn-Tore-Vorsprung (28:18) der Fredenbecker praktisch entschieden. Auch die fortan offensiveren 5+1- und 4+2-Defensivformationen sowie die bemerkenswerte kämpferische Vorstellung bis zum Ende sollten lediglich noch Ergebniskosmetik einbringen. Immerhin verdienten sich die Neusser so nach dem Schlusspfiff noch den verdienten Applaus ihres lautstarken Anhangs.

„An einem guten Tag wäre gegen den VfL für uns sicher etwas drin gewesen. Aber wir haben heute leider nicht an die starken Deckungsleistungen der vergangenen Wochen anknüpfen können und waren auch in der Offensive in einigen Phasen nicht durchschlagskräftig genug“, erklärte Johnen hinterher. Doch weder der NHV-Kapitän noch sein Trainer mochten sich von der Heimniederlage runterziehen lassen. „Wir sind auf dem richtigen Weg und werden weiter hart arbeiten – daran ändert auch das Spiel gegen Fredenbeck nichts“, erklärte Jens Sieberger abschließend.

Erfreuliche Randnotiz: Marcus Bouali stand gegen den VfL nicht nur erstmals wieder auf dem Spielbericht, sondern der Rückraumrechte sammelte nach der mehrwöchigen Pause wegen eines Daumenbruchs auch einige Minuten Spielpraxis und konnte auch Tor erzielen.

Das nächste Spiel bestreitet der NHV am kommenden Freitag, 27. November, um 20 Uhr (Sporthalle Am Hammer) beim Leichlinger TV.

NHV gegen Fredenbeck: Moldrup, Reckzeh (Tor) – Murawski (n.e.), Aust (3), Klasmann (4/3), Cosic (1), Breuer (3/1), Weis (5), Johnen (2), Fütterer (3), Bouali (1), Handschke (4), Bahn, Schneider (6).

Siebenmeter: NHV 4/5, VfL 5/6

Zeitstrafen: NHV 7, VfL 6

Spielverlauf aus NHV-Sicht: 2:0, 2:2, 4:2, 4:9, 5:9, 5:12, 9:12, 9:14, 11:14, 13:15, 14:17 – PAUSE – 14:20, 15:23, 16:25, 19:29, 21:29, 24:31, 27:32, 31:35, 32:36 – ENDE

Bes. Vorkommnisse:

– Bennet Kretschmer (Fredenbeck) sieht nach einem Foulspiel die Rote Karte (17.)

– Zdenek Polasek (Fredenbeck) sieht nach der 3. Zeitstrafe die Rote Karte (25.)

– Felix Handschke (NHV) erhält die Rote Karte mit Bericht (60.)