20a42aeead278e1.jpg

Angriffswucht nichts entgegensetzen können - SG H2Ku Herrenberg offenbart in Haßloch altbekannte Schwächen

09.03.2016
09.03.2016 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Angriffswucht nichts entgegensetzen können - SG H2Ku Herrenberg offenbart in Haßloch altbekannte Schwächen

Nach dem ersten Sieg des Jahres in der Vorwoche ist die SG H2Ku Herrenberg beim Kellerduell in der Dritten Liga Süd bei der TSG Haßloß unsanft auf dem Boden der Realität gelandet. Gegen den Vierzehnten der Tabelle setzte es ein empfindliches 29:42 (15:19). Wieder einmal machte es sich dabei schmerzlich bemerkbar, wenn einzelne Leistungsträger ausfallen.

„Wir werden noch gegen einige Gegner in der Saison mithalten“. Nico Kiener tätigte diesen Satz in der Vorwoche nach dem Sieg gegen Köndringen/Teningen (29:26). Der Trainer der SG H2Ku meinte in diesem Zusammenhang sicher auch einen Kontrahenten wie die TSG Haßloch, die nur zwei Plätze über dem Gäuclub in der Tabelle platziert war. Jedoch konnte sein Team diese Einschätzung am Samstag im Hasslocher Sportzentrum nur selten bestätigen. Zu groß wurde im Laufe des Spiels die Dominanz der Gastgeber.

Dabei war von Anfang an sichtbar, welcher Stellenwert die Partie für die Schützlinge von Trainer Admir Kalabic besaß. Nach acht Minuten leuchtete bereits ein 5:1 von der Anzeigetafel, Kevin Seelos hatte soeben eingenetzt. Dies war übrigens das einzige Tor, das der Torjäger der Gastgeber aus dem Feld heraus erzielen konnte. Doch sollte dieser Umstand für den weiteren Spielverlauf nicht weiter ins Gewicht fallen. Zunächst aber kämpfte sich die SG H2Ku erst einmal zurück ins Geschehen. Über ein 5:7 waren die Gäste nach 20 Minuten beim 11:12 bis hin zum 14:15 vier Minuten vor dem Pausenpfiff plötzlich wieder mit nur einem Treffer Rückstand wieder voll im Geschäft. Die Schlussminuten der ersten Halbzeit gehörten dann aber wieder nur der TSG Haßloch, die sich mit drei Toren in Folge und einem 19:15 in die Kabinen verabschiedete.

Was sich in Halbzeit eins teilweise schon abzeichnete, sollte aber im zweiten Abschnitt noch mehr zu Tage treten. Vor allem auf der rechten Angriffseite machten sich die fehlenden personellen Alternativen durch den Ausfall von zwei Linkshändern bemerkbar. Zumindest Alexander Zürn konnte sich schon in der ersten Halbzeit eine viertelstündige Auszeit gönnen, als sich Coach Nico Kiener kurzerhand selbst einwechselte. Das Fehlen von Christian Rau war aber gerade gegen die massive, defensiv stehende Abwehr der Gastgeber nicht aufzufangen. Nacheinander versuchten sich mit Marvin Fuß, Dominic Rose und Felipe Soteras-Merz im rechten Rückraum drei Rechtshänder, ohne jedoch entscheidende Momente für sich verbuchen zu können. Ein anderer Akteur konnte aber seine längeren Einsatzzeiten durchaus nutzen. Fabian Gerstlauer, der in der laufenden Saison meist in der Defensive eingesetzt wird, glänzte auf der Spielmacherposition mit sechs Treffern und avancierte damit zum erfolgreichsten Schützen auf Seiten der SG H2Ku Herrenberg.

Dass diesem Umstand allerdings keine spielentscheidende Bedeutung zukam, lag an der Angriffswucht, die der Gastgeber in der zweiten Halbzeit in die Waagschale werfen konnte. Immer gedanklich einen Schritt schneller, erzielte die TSG Haßloch im kompletten Spielverlauf allein zehn Treffer durch die erste und zweite Welle im Gegenstoß. Und da auch die 3:2:1- Abwehr der Herrenberger kein Mittel gegen die körperlich robusten Angreifer fand, nahm das Unheil spätestens ab dem 21:27 aus Sicht der Gäste nach vierzig Minuten seinen Lauf. Die Hausherren spielten sich vor nun 550 begeisterten Zuschauern förmlich in einen Rausch und hatten zehn Minuten später zum ersten Mal ihren Vorsprung zweistellig gestaltet (34:24). Da half es auch wenig, dass Nico Kiener öfters auf der Torhüterposition rochierte. Zu groß waren die Lücken in der Abwehr, als dass sich beide Schlussmänner spielentscheidend hätten auszeichnen können.

Das 42:29 war am Ende ein folgerichtiges Resultat, dass für die Gastgeber ein vorübergehendes Verlassen der Abstiegsränge bedeutet. Für die Gäste von der SG H2Ku Herrenberg aber heißt es nun, alle Kräfte zu bündeln, um in der nächsten Woche im Heimspiel gegen die SG Nußloch ein anderes Gesicht zu zeigen.