Bullacher: "Schalksmühle-Halver spielt erfrischend anders"
Bullacher: "Schalksmühle-Halver spielt erfrischend anders"
Wer hätte das vor dieser Saison der 3. Liga West gedacht? Am Abend des 15. November (Samstag) trifft in der Sporthalle Halver an der Mühlenstraße der Tabellenfünfte auf den Tabellenvierten. Die SG Schalksmühle-Halver (14:6 Punkte) empfängt den Aufsteiger aus Rheinland-Pfalz, den SV 64 Zweibrücken (14:4), der eine Partie weniger absolviert hat, weil das Spiel beim TuS Ferndorf am 14. Februar 2015 nachgeholt wird. „Dass die SG so weit vorne steht, ist für mich allerdings keine Überraschung“, sagt Stefan Bullacher, der Trainer der Zweibrücker Löwen, der jedoch bei seinem Videostudium der Sauerländer Überraschungen erlebt hat. „Schalksmühle-Halver spielt erfrischend anders als ein Großteil der anderen Mannschaften, die sich an den deutschen Topteams in der Bundesliga orientieren“, sagt der 45-Jährige. „Man braucht einige Zeit, um sich darauf einzustellen.“
Vor der Fahrt nach Nordrhein-Westfalen, die um 13 Uhr beginnen wird, hat Stefan Bullacher aber ein paar Sorgen. Zwar hat sich das Lazarett deutlich gelichtet, doch dafür ist eine Grippewelle durch Zweibrücken gezogen, von der auch die beiden jungen Linkshänder Jerome Müller und Philipp Hammann betroffen sind. „Jerome konnte überhaupt nicht trainieren, er hat nur im Bett gelegen, und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob er am Samstag dabei sein kann“, sagt der Zweibrücker Coach, der also um seinen Jugend-Nationalspieler bangen muss, der zu allem Überfluss fünf Kilo verloren hat. Und Stefan Bullacher muss auch um seinen Kapitän bangen: Aris Wöschler musste wegen seiner Fuß-Beschwerden das Abschlusstraining abbrechen.
Personalsorgen könnte Stefan Bullacher wählen, um mit seinem Samstag-Gegenüber Mathias Grasediek bestens ins Gespräch zu kommen. „Das wird ein sehr interessantes Spiel“, sagt der Trainer der SG Schalksmühle-Halver im Gespräch mit den Lüdenscheider Nachrichten. „Schöner wäre es allerdings, wenn wir es kompletter angehen könnten.“ An Einsätze von Christian Feldmann und Marc Oberste ist nach wie vor nicht zu denken, und Florian Diehl hat weiterhin Fuß- und Wurfhand-Probleme, so dass der Rückraum-Spieler die Trainingswoche hat ausfallen lassen. „Wir werden Florian wohl hinbekommen, aber optimal und klasse ist das natürlich nicht“, erklärt Mathias Grasediek, der auch Maciej Dmytruszynski nach dessen Daumenbruch noch nicht bei 100 Prozent weiß.
Nichtsdestotrotz begegnen die Zweibrücker dem 48-maligen polnischen Nationalspieler mit sehr viel Respekt. „Er hat sicher einen großen Anteil daran, dass Schalksmühle die beste Abwehr der Liga hat“, meint Christian Gauf, der Handball-Chef der Löwen. 251 Gegentreffer in zehn Partien. „Ebenso wie die beiden Keeper, Mareks Skabeikis und Dominik Formella“, sagt Christian Gauf. Und im Angriff der SG Schalksmühle-Halver hat 64-Trainer Stefan Bullacher vor allem ein Spieler sehr beeindruckt: Rückraum-Mitte-Mann Mateusz Rydz.
Gegen die 3:2:1-Deckung des SV 64 Zweibrücken werden die Ideen Mateusz Rydz sicherlich besonders nötig sein. „Da ist das Soest-Spiel ganz sicher eine gute Vorbereitung für uns gewesen“, sagt SGSH-Trainer Mathias Grasediek. „Das ist eine Abwehr, die Fehler provoziert. Es geht nur, wenn wir sehr aufmerksam spielen. Wenn wir leicht durchschaubare Dinge tun, werden die Zweibrücker da sein. Wir werden solide und klar spielen müssen.“ Und Mathias Grasediek lässt sich auch gar nicht darauf ein, schon ein bisschen weiter zu schauen. Schließlich folgen auf den Tabellenvierten SV 64 Zweibrücken auswärts der Tabellenzweite HSG Krefeld und zu Hause der Tabellenerste VfL Eintracht Hagen. „Wir haben aktuell zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Wenn wir diesen Vorsprung bis zum Ende des Jahres verteidigen würden, dann wäre ich schon sehr zufrieden“, sagt der 51-jährige Coach, der mit einem Sieg über den SV 64 Zweibrücken an den Löwen vorbeizöge.