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Christian Job setzt sich im Bruder Duell durch

20.09.2016
20.09.2016 · 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Christian Job setzt sich im Bruder Duell durch

An der Tabellenführung schrammte Christian Job mit seiner SG Nußloch zwar haarscharf vorbei, dennoch hatte er allen Grund zur Freude: Seine SG Nußloch hatte soeben die TSG Haßloch mit 31:27 besiegt und damit sicherte sich der SGN-Coach auch den Erfolg im Bruderduell mit TSG-Trainer Tobias Job. „Ich bin froh, dass wir heute gewonnen haben“, erklärte er und pustete einmal kräftig durch: „Haßloch hat nicht umsonst vier Punkte.“ Der siegreiche Bruder fügte an: „Wir haben sie heute nicht an die Wand gespielt – das hatte man auch nicht erwarten können.“ Sein jüngerer Bruder Tobias war aber auch zufriedengestellt. Zwar unterlag er mit seiner TSG, dennoch hat er zumindest sein Teilziel erreicht: „Wir wollten Nußloch ärgern, das ist uns, denke ich, sehr gut gelungen.“ Von einem Sieg ist er ohnehin nicht unbedingt ausgegangen: „Wir wussten, es muss viel passieren, um mit dieser Besetzung etwas zu holen.“ Etwas ärgerte er sich aber doch: Ausgerechnet Lars Crocoll, ein Nußlocher Neuverpflichtung an der Tobias Job nicht ganz unbeteiligt war, erzielte fünf Treffer. Tatsächlich war es insbesondere die Bank, die den Ausschlag zu Gunsten der Badener gab. „Das hat heute den Unterschied gemacht“, wusste Christian Job.

Elvijs Borodovskis erzielte die Führung für die TSG Haßloch, die Bank jubelte – das einzige Manko: es waren erst 100 Sekunden gespielt, über 58 Minuten mussten noch überstanden werden. Keine leichte Aufgabe gegen die SG Nußloch, die vielerorts als Mitfavorit auf den Aufstieg gehandelt wurde. Warum zeigten die Blauen auch im dritten Saisonspiel und begegneten dem Rückstand mit einem blitzschnellen 3:0-Lauf. 4:2 für Nußloch, die Olympiahalle bebte. Die Gebrüder Job: Vollkommen fixiert auf ihr Team ließen sie den jeweils anderen unbeachtet links liegen. Die TSG hielt aber weiter gut mit, versuchte alles um den Hausherren wieder näher zu kommen. Der zwischenzeitliche 4:4-Ausgleich gelang dabei ausgerechnet einem, dem man es wohl am wenigsten zugetraut hätte: Haßlochs Torhüter Ilan Eigenmann traf per Fernwurf ins leere Tor der SGN. Doch auch die Gastgeber ließen sich nicht beirren, gingen den eingeschlagenen Weg unaufhaltsam weiter. Kaum gab es den erneuten Rückschlag durch den Eigenmann-Treffer, konterte Nußloch wieder mit vier unbeantworteten Treffern – das 8:4. Die Gäste taten zwar alles, um auch dieses Defizit auszumerzen, doch die Blauen blieben auf Kurs. Bis zur Pause bauten sie die Führung auf fünf Tore aus, mit 17:12 ging es in die Kabinen.

In der Halbzeit gelang es Tobias Job aber offensichtlich besser als seinem älteren Bruder Christian, sein Team neu aufzustellen: Die Haßlocher kamen mit einer Extraportion Motivation zurück auf die Platte, Nußloch war dagegen drauf und dran, die zuvor ausgeübte Dominanz komplett zu verlieren. Ein Blick auf die Trainer zeigte: Dieses Spiel ist etwas besonderes. Beide waren hochkonzentriert, beide versuchten die eigenen Emotionen im Griff zu halten. Ein Unterfangen, an dem zunächst Tobias Job scheiterte, kurz danach wurde auch Christian an der eigenen Seitenlinie etwas lauter. Der Grund: Seine Nußlocher führten zwar nach wie vor, doch nach 40 Spielminuten schmolz der Vorsprung auf ein mageres Törchen. „Ich glaube, ich habe mich da falsch ausgedrückt“, schmunzelte Christian Job nach der Partie. Zwei weitere Minuten später traf Borodovskis zum erneuten Ausgleich – dem ersten seit 35 Toren. Es entwickelte sich ein heißer Kampf – Topspiel-Atmosphäre in der Olympiahalle. Haßloch war nun drauf und dran den Favoriten in Blau in ernsthafte Bedrängnis zu bringen, doch die SGN machte genau da weiter, wo sie bereits in der letzten Saison aufgehört hatte: Gegen Spielende wurden die Gastgeber noch einmal stärker, gingen bis elf Minuten vor dem Schlusspfiff mit 25:21 in Führung. Tobias Job musste reagieren, nahm die Auszeit – in der von Bruder Christian angekündigten Taktik-Schlacht ging es langsam aber sicher in die letzte Runde. Die letzte Möglichkeit, das Blatt zu wenden, sah Tobias Job im siebten Feldspieler – eine Option die seinem älteren Bruder nicht wirklich gefällt. Der Erfolg blieb indes aus, Marco Bitz bestrafte die Risikovariante ohne Keeper mit einem weiteren Torhüter-Treffer – diesmal allerdings für die SGN. Der Favorit ließ sich den Sieg dann auch nicht mehr aus der Hand nehmen und gewann am Ende mit 31:27. „Wir haben ihnen alles abverlangt“, war Tobias Job trotz allem stolz: „Ein, zwei dumme Ballverluste am Ende haben uns dann aber das Genick gebrochen.“

SG Nußloch: M.Bitz 1, Lieb; Kuch 3, Körner, Crocoll 5, Fehringer, Geppert 8, Freudl 4/1, Rigterink, Schmitt 3, Buse, K.Bitz 6, Ganshorn 1, Pauli.

TSG Haßloch: Röll, Eigenmann 1, Müller; Borodovskis 10/3, Masica 6/1, Kern 2, Zech, Muhovec 1, Winkelmann 1, Zellmer 1, Gregori 3, Job 2, Wilde.