Der nächste "Kracher" für den TVK - Absteiger Hüttenberg kommt nach Kirchzell
Der nächste "Kracher" für den TVK - Absteiger Hüttenberg kommt nach Kirchzell
Nur eine Woche nach der knappen Auswärtsniederlage beim Aufstiegsfavoriten HC Elbflorenz steht für den TV Kirchzell am kommenden Samstag die nächste große Aufgabe an. Mit dem traditionsreichen TV Hüttenberg stellt sich ein weiterer Aufstiegsaspirant in der Amorbacher Parzival-Halle vor. Die Odenwälder werden alles daran setzen, dieses Mal nicht nur gut zu spielen, sondern auch zu punkten.
"Mit der Leistung können wir leben. Mit dem Ergebnis auch. Doch kaufen können wir uns leider nichts davon", fasste Kirchzells Kapitän Andi Kunz unter der Woche das Spiel beim hohen Favoriten in Elbflorenz noch einmal pragmatisch zusammen. Soll heißen: Der TVK wird sich nichts darauf einbilden, in Dresden nur knapp verloren zu haben. Denn trotz des respektablen Resultats, gab es hängende Köpfe auf der 450 km langen Rückfahrt.
Im nächsten Spiel hat man nun wieder die Chance, einen großen Coup zu landen. Der Gegner vom TV Hüttenberg ist wohl die Mannschaft, die sich mit Elbflorenz alleine um den ersten Platz und den Aufstieg in die 2. Liga streiten wird. Da sind sich alle Experten einig. Doch anders als der noch junge HC Elbflorenz, bringen die Mittelhessen eine große Tradition mit sich. Kaum ein Verein, hat wohl eine ähnliche Berg- und Talfahrt erlebt. Bis Mitte der 80er spielte man in der 1. Liga und stieg anschließend nach über einem Jahrzehnt in der 2. Liga gegen Ende der 90er auch in die Regionalliga ab. Im Jahr 2004 folgte dann der Wiederaufstieg in die 2. Liga, 2011 schaffte man sogar für ein Jahr den erneuten Sprung ins Oberhaus. Nun ist man zu dieser Spielzeit erneut in die 3. Liga abgerutscht. Den Wiederaufstieg hat man sich fest vorgenommen.
Das Team des isländischen Trainers Aðalsteinn Eyjólfsson konnte nach dem Abstieg zum großen Teil gehalten werden. Prominentester Neuzugang ist wohl der frühere tschechische Nationalspieler Tomáš Sklenák, den man von Erstliga-Aufsteiger ThSV Eisenach loseisen konnte. Sklenák fällt aber nach einem Kreuzbandriss noch einige Wochen aus. Nachdem sich auch Leistungsträger Maximilian Kraushaar in der Vorbereitung am Knie verletzt hat, holte man kurzerhand den bosnischen Nationalspieler Damir Doborac zurück. Der 34-jährige spielte unter anderem für den SC Magdeburg in der 1. Liga und war bereits von Januar bis Juni 2015 für den TVH aktiv. Ein weiterer Neuzugang ist ein in Kirchzell bestens bekanntes Gesicht. Der gebürtige Aschaffenburger Sebastian Roth wechselte aus Coburg nach Hüttenberg und ging bis 2004 für den TVK sowohl in der Jugend als auch in der Männermannschaft auf Torejagd. Zudem ist der Bürgstädter Matthias Ritschel seit Jahren der große Rückhalt im Tor der Hessen.
Kirchzells Trainer Gottfried Kunz sieht sich und sein Team am Samstag in der Außenseiterrolle, aber trotzdem nicht ganz chancenlos. "Hüttenberg ist der klare Favorit in diesem Spiel. Aber wir sind zu Hause und werden alles daran setzen, eine Sensation zu schaffen", gibt er sich kämpferisch. Man dürfe Hüttenberg und Elbflorenz aber nicht vergleichen. "Der TVH hat eine extrem eingespielte Truppe, die einen schnellen und aggressiven Handball spielt. Da müssen wir uns zur Vorwoche schon etwas umstellen. Die bestrafen jeden Fehler sofort", warnt Kunz. Dies bekamen auch schon Baunatal und Halle zu spüren. In Baunatal siegte Hüttenberg zum Auftakt problemlos mit 16:28 und letzte Woche hat man Halle nach einer eher dürftigen ersten Halbzeit im zweiten Durchgang regelrecht überrollt. Am Ende siegte man mit 38:24. Ein solches Szenario wollen die Kirchzeller verhindern. "Wir müssen wieder bis in die Schlussphase dran bleiben. Ganz egal wie. Nur dann haben wir eine Chance, diesmal vielleicht auch Punkte zu holen. Aber dazu muss alles passen", so der Plan von Gottfried Kunz.
Personell kann der TVK Stand heute am Samstag auf alle Spieler zurückgreifen.
Anwurf der Partie ist am Samstag, 12.09.15 um 19.30 Uhr in der Parzival-Halle in Amorbach.