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Dramatik in Oldenburg – Katharina Rahn trifft in der Schlusssekunde zum erlösenden Ausgleich

22.03.2016
22.03.2016 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm verein

Dramatik in Oldenburg – Katharina Rahn trifft in der Schlusssekunde zum erlösenden Ausgleich

Als Inga Frenzel für die Bundesliga-Reserve des VfL Oldenburg per Siebenmeter zum 22:19 einnetzte, gingen die Blicke der Frogs-Ladies nach unten. Schließlich waren nur noch 90 Sekunden in der Handballpartie der 3. Liga Frauen Nord zu spielen und niemand in der Halle setzte auch nur einen Cent auf die Damen des SV Henstedt-Ulzburg. Es kam jedoch anders und völlig unerwartet.

Die Anfangsphase verlief auf beiden Seiten äußerst schleppend und war gezeichnet von vielen kleinen Fehlern auf beiden Seiten. Die Frogs-Ladies führten zwar schnell mit 2:1, aber die Spielerinnen um Kapitänin Tina Pejic investierten viel zu wenig in Abwehr und Angriff. Die jungen Gastgeberinnen bedankten sich und übernahmen gerne das Kommando. Die teilweise hilflosen und ungeduldigen Angriffsversuche auf SVHU-Seite blieben dementsprechend erfolglos. In der Abwehr fand weder Torfrau Merline Wünsche ihre Form, noch konnte der Innenblock um Annika Jordt, Marleen Kadenbach und Karen Wessoly Zugriff auf den Oldenburger Angriff herstellen. „Das Zweikampfverhalten in der SVHU-Abwehr hatte seinen Namen nicht verdient“, so ein völlig bedienter Co-Trainer Frank Hamann.

Nach zahlreichen Gegenstößen und einfachen Rückraumtoren konnte der heimische VfL viel zu leicht auf 11:5 erhöhen. Das Debakel drohte den Frogs-Ladies schon in der ersten Spielhälfte. Wieder einmal war es aber Kapitänin Tina Pejic, die Verantwortung übernahm und sichtbar die Ärmel hochkrempelte. Celina Meissner, die Merline Wünsche im Tor abgelöst hatte, konnte nun wichtige Bälle halten und so stellte das Team von Sebastian Schräbler beim 13:10 zur Pause wieder Tuchfühlung her.

In der Kabine wurde die erste Hälfte schnell abgehakt und der Matchplan für die zweite Halbzeit besprochen. Ziel war es einerseits, mit maximalem Einsatz den Rückstand weiter zu verkürzen und andererseits mit hoher Präzision zu agieren. Annika Lott und Katharina Rahn, die im ersten Durchgang noch nicht auf dem Feld standen, sollten sich für die Schlussviertelstunde als frische Joker bereithalten.

Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff gehörten jedoch den Gastgeberinnen. Die scheinbar gelähmten Frogs-Ladies verloren jeden Zweikampf und jeden freien Ball, so dass es schnell 16:10 für den VfL stand. Erneut leitete Tina Pejic die Aufholjagd ein. Alle anderen Leistungsträgerinnen blieben deutlich hinter ihren Möglichkeiten und konnten nur selten positive Impulse setzen. Unterstützung bot lediglich Torhüterin Celina Meissner, die einige Würfe entschärfen und schnelle Gegenstöße einleiten konnte. Beim 17:14 für den VfL (44. Spielminute) kamen nun die Joker Lott und Rahn auf SVHU-Seite ins Spiel. Die B-Jugendliche Annika Lott führte sich gleich mit einem Treffer ein und Katharina Rahn übernahm die Spielsteuerung im Angriff. Es wurde nun immer spannender, doch als Inga Frenzel 90 Sekunden vor Ende des Spiels zum Siebenmeter antrat und souverän das bereits erwähnte 22:19 markierte, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Tina Pejic sorgte für das 22:10 und traf ebenfalls per Siebenmeter zum 22:21. Da waren jedoch nur noch 24 Sekunden zu spielen und der VfL wollte den Ballbesitz nicht mehr abgeben. Katharina Rahn versuchte ihr Glück auf der offensiven Abwehrposition in der Mitte und sollte tatsächlich den entscheidenden Pass im VfL-Rückraum abfangen. Die junge Spielmacherin marschierte alleine Richtung VfL-Tor und netzte mit dem Schlusspfiff zum glücklichen 22:22-Endstand ein. Erleichterung und Jubel pur, aber am Ende stand die Erkenntnis, dass die Frogs-Ladies insgesamt viel zu wenig für die Partie beim VfL Oldenburg 2 investiert hatten. „Um die Vizemeisterschaft zu sichern, muss sowohl im Training als auch in den kommenden Drittliga-Begegnungen wesentlich mehr Bereitschaft an den Tag gelegt werden“, kündigte Sebastian Schräbler nach dem Spiel an.

Am kommenden Spieltag (2. April, 16:00 Uhr) reist der Tabellenletzte HSG Hude-Falkenberg nach Henstedt-Ulzburg. Auch dieser Gegner sollte von den SVHU-Spielerinnen ernst genommen werden, um die nächsten Punkte für den 2. Platz einzufahren.

SVHU:

Merline Wünsche, Celina Meißner; Kristin Bahde (2), Janicke Bielfeldt, Maren Gajewski, Annika Lott (1), Marleen Kadenbach (1), Annika Fimmen, Katharina Rahn (1), Tina Pejic (12/7), Annika Jordt (1), Marleen Völzke (4/2), Inga Schlegel, Karen Wessoly.