Erfolg gegen Brandenburg - Oschatz beendet einen Fluch

Es wurde ganz schön orakelt vor dem Spiel. Aber immer hinter vorgehaltener Hand. Keine wagte, es laut auszusprechen. In der Hoffnung, alles geht diesmal gut. Worum es sich handelt? Ganz einfach, in den vergangenen Spielzeiten war es der SHV Oschatz, der den Tabellenletzten immer die Punkte überlies. Und am Sonntag ging es wieder zu einem Tabellenletzten. Über den Aufsteiger SV 63 Brandenburg-West wusste man beim SHV nicht allzu viel und konnte sich nur auf die Videoanalysen der bisherigen Spiele der Brandenburgerinnen in der 3. Liga Ost stützen. All das nahm jedoch ein gutes Ende: Oschatz behauptete sich in Brandenburg mit 35:25 (17:13).

Es war aber von Beginn an spürbar, dass die Gäste es diesmal besser machen wollten. Schnell war eine 0:2-Führung erzielt. Aber noch gab es kurzzeitige Probleme bei der Rückorientierung und dem Aufbau der Deckungsreihe. So konnten die Gastgeber erstmal wieder ausgleichen und beim 4:3 (7.) und 7:6 (12.) auch selbst in Führung gehen. Dann legte der SHV vor allem in der Deckung eine Schippe drauf und glich zunächst durch eine nervenstarke Josi Hessel vom Punkt aus.

Die Nachwuchsspielerin des SHV Oschatz fühlte sich auf dem Parkett der Brandenburger offenbar besonders wohl, denn mit elf Treffern insgesamt avancierte sie zur Torschützkönigin der Partie. Der nächste Spielabschnitt gehört dann den Oschatzerinnen, die sich bis zum 8:13 in der 20. Minute absetzten. Unkonzentriertheiten und erneut eine mangelhafte Rückorientierung brachten die Brandenburgerinnen zurück ins Spiel und die Gäste ins Schwitzen. Drei Ballverluste im Oschatzer Angriff luden den Gegner zum Kontern ein und Brandenburg bedankte sich mit drei Treffern in Folge. Doch in der Schlussphase der ersten Hälfte wetzten die Sächsinnen die Scharte wieder aus und erhöhten auf 13:17.

In der zweiten Halbzeit wurde schnell nach einer Vorentscheidung gesucht und bis zur 36. Minute mit einem 14:21 auch gefunden. Der SHV war jetzt ganz klar spielbestimmend, wenn auch nicht alles hundertprozentig klappte. Daran änderte auch eine Inflation von Strafminuten nichts. Die Oschatzerinnen fanden sich innerhalb kürzester Zeit gleich zweimal hintereinander nur zu viert auf dem Parkett. Brandenburg konnte es aber nicht verhindern, dass die Gäste beim ersten Mal einen Treffer und beim zweiten Mal sogar zwei Treffer in der doppelten Unterzahl erzielten. Damit zog man den Gegner dann auch noch den letzten Nerv.

Das 17:26 in der 45. Minute war dann für Brandenburgs Trainer auch der Anlass zur dritten Auszeit. Es folgte auch prompt ein Treffer für die Gastgeber, aber insgesamt war für den Aufsteiger nichts mehr zu reparieren. SHV-Trainerin Jana Delor gab all ihren Spielerinnen Einsatzzeiten und konnte sich gemeinsam mit der Mannschaft zum Beispiel über das wunderschöne Tor von Sandra Kube freuen. Auch die mitgereisten Fans waren zufrieden. Das Wichtigste jedoch war: Der Fluch, beim Letzten zu verlieren, war besiegt. Oschatz nahm die Punkte mit und konnte diesmal zufrieden die Heimreise antreten.

SHV Oschatz: Miersch, Zimmermann; Witecy 3, Wiersma 1, Dybowski, Hessel 11 /4, Kube 1, Ackermann 5, Staffe, Heine 2, Schneider 4, Vujica 8/1