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Freudentaumel im Hexenkessel - SG H2Ku gelingt beim 29:28 in Pfullingen der lang ersehnte erste Auswärtssieg der Saison

06.12.2015
06.12.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Freudentaumel im Hexenkessel - SG H2Ku gelingt beim 29:28 in Pfullingen der lang ersehnte erste Auswärtssieg der Saison

Die SG H2Ku Herrenberg hat am Freitagabend in der heißen Atmosphäre der Kurt-App-Halle von Pfullingen bis zum Ende kühlen Kopf bewahrt und mit dem 29:28 (12:16) gegen den gastgebenden VfL den ersten Auswärtssieg der laufenden Saison eingefahren. Zwar verbleiben die Gäste auf dem letzten Tabellenplatz, haben aber das rettende Ufer wieder etwas mehr in Reichweite.

Ein Freudenknäuel mit emotionaler Ausgelassenheit auf Seiten der SG H2Ku Herrenberg bestimmte die Szenerie nach dem Abpfiff eines würdigen und zugleich denkwürdigen Derbys auf der Voralb. Über 1000 Zuschauer bildeten eine prächtige Kulisse für das erstmalige Aufeinandertreffen beider Teams um Punkte. Mehr als 100 Anhänger der Herrenberger Spielgemeinschaft hatten sich auf den relativ kurzen Weg gemacht, um ihr Team bei der Mission Auswärtssieg zu unterstützen. Danach, dass sie den Weg nicht umsonst gemacht haben sollten, sah es allerdings lange nicht aus.

Die Anfangsphase begann zwar temporeich, absetzen konnte sich jedoch keines von beiden Teams. Schon in der frühen Phase war erkennbar, dass der Gastgeber das Spiel in die Breite zog und viel Torgefahr von den Außen ausstrahlte. Bei der SG H2Ku hingegen tat sich wie auch zuletzt die Rückraumachse mit Christian Rau, Felipe Soteras-Merz und Christian Dürner hervor. Auch über das schnelle Umkehrspiel zeigte sich die Truppe von Coach Nico Kiener hellwach. Einer dieser Konter von Alexander Zürn führte dann auch zum Aus nach nur neun Minuten vom Pfullinger Torwart Simon Tölke. Nach einem Rempler seines Gegenspielers prallte der Herrenberger Rechtsaußen mit dem Rücken gegen den Keeper.

Der Ausfall ihres Stammtorhüters sollte die Gastgeber aber zunächst eher noch beflügeln als verunsichern. Zwar gelang der SG H2Ku beim 8:6 nach 12 Minuten eine Zwei-Tore-Führung, diese war aber binnen kürzester Zeit in ein 9:12 gewandelt. Plötzlich ging bei den Gästen nichts mehr. Vor allem dem Angriff fiel es nun immer schwerer, Lösungen zu finden. Zwischen Minute dreizehn und dem Halbzeitpfiff gelangen dem Gast noch ganze vier Treffer. Zumindest die Deckung mit einem soliden Linus Mathes im Tor zeigte sich formverbessert, so dass beim Stande von 12:16 noch nicht alle Felle davongeschwommen waren.

Die zweite Hälfte begann zunächst wie die erste, nämlich ausgeglichen. Mit drei bis vier Toren konnte der VfL Pfullingen stets in Führung bleiben. Auch wenn sich die SG H2Ku langsam auf bis zu einem Tor herantastete (18:19), die Big Points gelangen immer wieder den Gastgebern. Und so steuerte das Spiel ab Minute 49 beim Stand von 24:20 für den VfL auf sein dramatischres Ende zu.

Dem Gastgeber fiel es nun immer schwerer, die Abwehr der Herrenberger zu überwinden. Diese ließ im zweiten Abschnitt letztlich ganze 12 Gegentreffer zu. Vor allem der Mittelblock Gerstlauer/Schneck hatte den Pfullinger Rückraum weitestgehend im Griff, Marco Azevedo-Marques im Tor trug ebenso im zweiten Abschnitt seinen nicht kleinen Teil zur geringen Gegentorquote bei. Und so kämpfte sich wie schon in der Vorwoche in Hochdorf die Kiener-Truppe auf Tuchfühlung heran. Nach 55 Minuten war erstmals wieder der Gleichstand erreicht. Das 26:26 nach einem Doppelschlag vom gerade in der zweiten Hälfte überragenden Felipe Soteras-Merz brachte die Halle nun endgültig zum Kochen.

Der Showdown am Ende sah dabei eine clevere Gästemannschaft und einen Gastgeber, der seine Nervosität nicht mehr abstreifen konnte. Dass der Siegtreffer von Christian Dürner zum 29:28 dreizehn Sekunden vor dem Ende die erste Gästeführung nach über 45 Minuten Dauerführung des VfL Pfullingen war, mag nach einem unverdienten Sieg aussehen. Der guten Leistung der SG H2Ku Herrenberg am gestrigen Abend würde diese Aussage aber auf keinen Fall gerecht werden.