Gelungenes Comeback von Niels-Jonas Simons - Flensburg II siegt sicher beim HSV Insel Usedom
Gelungenes Comeback von Niels-Jonas Simons - Flensburg II siegt sicher beim HSV Insel Usedom
Manche Geschichten im Sport sind einfach schön: Zehn Monate hatte Niels-Jonas Simons vom Juniorteam der SG Flensburg-Handewitt verletzungsbedingt pausieren müssen. Am Sonnabend gab er beim Auswärtsspiel gegen den HSV Insel Usedom sein Comeback und das ausgerechnet an seinem 21. Geburtstag. Am Ende strahlte der Linkshänder über das ganze Gesicht – zum einen ob es des ungefährdeten 28:22 (16:11)-Erfolg seines Teams und zum anderen weil er selbst eine mehr als solide Vorstellung geboten hatte.
Flensburgs Keeper Tim Lübker war von Beginn an hellwach, wehrte sogleich den ersten Angriff der Usedomer ab und parierte wenig später den ersten von vier Strafwürfen. Auf der Gegenseite traf Nick Witte zur 0:1-Führung, die Norman Louwers nach feinem Anspiel von Per Oke Kohnagel ausbaute. Die Gastgeber konterten und hatten nach vier Minuten ausgeglichen. Nun ging es zunächst Tor um Tor weiter, ehe sich die Flensburger, die kurzfristig auf ihren erkrankten Kapitän Morten Dibbert verzichten mussten, nach zehn Minuten und einem Konter von Janos Steidtmann zum ersten Mal auf drei Treffer Differenz (4:7) abgesetzt hatten.
Die Gastgeber versuchten den Spielfluss der Gäste mit einer Auszeit zu unterbinden, doch dies fruchtete nicht – im Gegenteil. „Comebacker“ Niels-Jonas Simons schraubte sich in die Höhe und traf mit viel Dampf zum 4:8. Ein Treffer, der die gesamte Flensburger Bank und den Fanblock aus den Sitzen riss. Das Juniorteam hatte nun endgültig Fahrt aufgenommen und baute die Führung weiter aus. Den Spielern von der Sonneninsel unterliefen indes zu viele individuelle Fehler, zudem scheiterten sie immer wieder an der hellwachen Gästeabwehr. Rund acht Minuten blieben die Usedomer ohne Torerfolg, ehe Wojciech Zydron zum 5:10 (15.) traf. Im Flensburger Tor lieferte Tim Lübker derweil erneut eine starke Leistung ab, so auch nach gut 20 Minuten, als er den freistehenden Gastgebern gleich zweimal den Schneid abkaufte. Auch Spielmacher Per Oke Kohnagel konnte sich ein ums andere Mal auszeichnen, glänzte sowohl als genialer Anspieler, als auch als Schütze. Beim 8:13 (23.) tanzte er seinen Gegenspieler elegant aus und versenkte den Ball ohne Mühe. Nachdem Kreisläufer Marcel Möller wenig später die SG Führung auf sechs Treffer ausgebaut hatte, kehrte zum ersten Mal Ruhe in der Ahlbecker Pommernhalle ein. Die Zuschauer wirkten ernüchtert ob der Leistung ihres Teams, lediglich ein junger Fan stemmte sich mit „HSV“-Rufen gegen die drohende Niederlage. Nach einem schönen Kempatreffer von Janos Steidtmann nach Anspiel von Per Oke Kohnagel zum 16:10 aus Gästesicht, konnten die Usedomer zwar selbst noch einmal treffen, doch ihr letzter Freiwurf ging weit über das Tor, so dass beim Stand von 11:16 die Seiten getauscht wurden.
Direkt nach Wiederbeginn verwandelte Nick Witte souverän einen Strafwurf, den die Gastgeber an SG Rechtsaußen Philipp Asmussen verursacht hatten. Schweiz-Rückkehrer Jan Torben Ehlers stieg nach 35 Minuten bei rund zehn Metern hoch und zog zum 12:19 ab. Während die Gäste sowohl in Abwehr als auch Angriff immer wieder Akzente setzten und die Usedomer vor unlösbare Aufgaben stellten, agierten diese im Angriff viel zu harmlos und kamen in der Abwehr meist einen Schritt zu spät. So auch in der 38. Minute, als Niels-Jonas Simons mit viel Übersicht den Ball zu Kreisläufer Norman Louwers brachte, den dieser ohne Mühe im Gehäuse versenkte. Wenig später spielte sich erneut Tim Lübker in den Mittelpunkt, als er zunächst einen Rückraumwurf parieren konnte und nur Sekunden danach bei einem Strafwurf mit dem linken Fuß zur Stelle war. Ein ganzes starkes Spiel des frisch gebackenen Papas! Michael Nicolaisen musste in diesem Spiel viel einstecken, doch der Nordfriese beklagte sich nicht, ging immer wieder mit Schwung auf die Abwehr, setzte seine Mitspieler in Szene, traf aber nach 44 Minuten auch selbst zum 17:22. Die Gastgeber konnten sich in der Folge durch Einzelaktionen zurück ins Spiel bringen und nutzten leichte Unaufmerksamkeiten der Schleswig-Holsteiner konsequent. Als der HSV beim 20:23 durch einen Konter von Alexander Leow zehn Minuten vor dem Ende in Schlagdistanz war, war auch das Publikum wieder hellwach und peitschte das Team nach vorn. Doch vergebens. Hinten stabilisierte sich die Abwehr um Simon Hennig und vorn traf Per Oke Kohnagel zunächst selbst, ehe er im folgenden Angriff schön nach Linksaußen zu Nick Witte ablegte, der auf 20:25 (54.) stellte. Tim Lübker hielt den Sieg mit drei weiteren Paraden fest und so hieß es am Ende 28:22 aus Flensburger Sicht. Die Spieler des SG Juniorteams feierten den deutlichen Auswärtserfolg kurz mit ihrem kleinen Fanblock, ehe sie sich auf die lange Heimfahrt an die dänische Grenze machten.
SG Trainer Till Wiechers: „Wir haben dieses Mal eine sehr gute Leistung gezeigt, bei der die ersten 20 Minuten sogar überragend waren. Nach zwei schwachen Spielen und dem zusätzlichen Ausfall unseres Kapitäns war dies alles andere als leicht. Aber die Jungs haben sich optimal vorbereitet und sich auf ihrer Stärken konzentriert. Mit der am Sonnabend gezeigten Leistung bin ich zwar 100% zufrieden, habe aber auch schon wieder einiges gesehen, was wir noch besser machen können. Deshalb heißt es nun schon wieder harte Arbeit und Fokus auf die Trainingswoche.“
SG Flensburg-Handewitt 2: Lübker, Meyer Ejlersen (n.e.), Jöhnck (n.e.) – Kohnagel (4), Steidtmann (3), Witte (7/4), Nicolaisen (1), Dibbert (n.e.), Simons (1), Ehlers (2), Hennig, Asmussen, Louwers (5), Möller (5).