Glück gehabt - Sehr viel Glück gehabt
Glück gehabt - Sehr viel Glück gehabt
Mit einer beherzten Mannschaftsleistung – und einer überragenden Ann-Cathrin Giegerich im Tor – brachten die Gästen aus Bietigheim-Bissingen den Spitzenreiter an den Rand einer Niederlage. Das Team von Trainer Stefan Hirschmann ließ sich auch von einer langewährenden Vier-Tore-Führung der Bären nicht aus dem Konzept bringen. Die arg strapazierten Nerven der Ketscher Fans beruhigten sich erst lange nach dem Schlusspfiff, denn Bietigheim hatte nach Ballgewinn und einem Solo-Gegenstoß in der letzten Minute den Ausgleich auf der Hand, vergab aber kläglich diese Großchance.
Ann-Cathrin Giegerich „vernagelte“ das Bietigheimer Tor
Für die 400 Zuschauer hatte das Spiel erwartungsgemäß begonnen. Nach einer schnellen 3:1 Führung sah es ganz danach aus, dass die Kurpfalz Bären in lockerer Manier ihren Siegeszug fortsetzen würden. Aber jetzt trumpfte Giegerich im Gästetor auf, die sich nach ihrer langen Verletzungspause in einer überragenden Form präsentierte. Sie entschärfte einen Wurf nach dem anderen, und die Gastgeberinnen wirkten teilweise wie paralysiert in ihren Abschlüssen. Im Angriff führte Simone Larsen-Paulsen souverän Regie, und die arg verunsicherten Ketscher Spielerinnen fanden bis zur Halbzeit nicht mehr in den gewohnten Spielrhythmus. Hätte Hannah Melching im Bärentor in dieser Phase nicht ebenfalls stark gehalten, wäre die Pausenführung der Gäste noch höher ausgefallen.
Nur Saskia Fackel in prächtiger Wurflaune
Im Team der Kurpfalz Bären zeigte sich lediglich Saskia Fackel völlig unbeeindruckt von der Glanzvorstellung Giegerichs und erzielte in unnachahmlicher Manier insgesamt 8 Tore. Auch Kate Schneider steckte zwei Siebenmeter-Fahrkarten routiniert weg und verwandelte die weiteren fünf Strafwürfe souverän. Es spricht immerhin für die Kampfkraft der Bären, dass sie eine auch spielerisch insgesamt enttäuschende Leistung nicht mit dem ersten Punktverlust akzeptieren mussten.
Nervenflattern in der Schlussphase
Selbst eine schnelle Wende nach der Pause und eine anhaltende Vier-Tore-Führung – vom 16:12 in der 41. Minute bis zum 22:18 in der 54. Minute – beruhigte das Bärenteam nicht. In den letzten Minuten sorgten mehrere Fehlhandlungen dafür, dass der Sieg am Ende nur als sehr glücklich bezeichnet werden kann. Ein Kompliment geht deshalb nach Bietigheim-Bissingen, das in der gefürchteten Neurotthalle ein deutliches Ausrufezeichen setzen konnte. Und für die Mannschaft von Rudi Frank und Tom Löbich bleiben zwei Wochen Zeit zur Neubesinnung, ehe in Freiburg der nächste Gegner lauert, um dem Tabellenführer ein Schnippchen zu schlagen.
Die Kurpfalz Bären spielten mit folgendem Team:
Hannah Melching und Jule Wolf im Tor, Sina Michels 3, Saskia Fackel 8, Kate Schneider 7/5, Lene Ebel 1, Lena Feiniler 3, Samira Brand, Rebecca Engelhardt 1, Yvonne Rolland, Anna Widmaier, Elena Fabritz 1, Lea Marmodee.
Torschützen für Bietigheim: Lenya Treusch 6/1, Stine Baun-Eriksen 4, Sanja Vlahovic 3, Lena Vogt 3, Simone Larsen-Poulsen 2, Jessica Bäuerle 2, Aylin Bok 2, Milana Vlahovic 1.