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Großer Kampf wird nicht belohnt: Varel unterliegt Wilhelmshaven im Derby

27.10.2013
27.10.2013 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: PM

Großer Kampf wird nicht belohnt: Varel unterliegt Wilhelmshaven im Derby

Die HSG Varel-Friesland hat am Samstagabend das Derby gegen den Wilhelmshavener HV mit 22:23 Toren verloren. 920 Zuschauer sahen in der Altjührdener Manfred-Schmidt-Sporthalle ein packendes, hochspannendes Spiel der 3. Liga West, das am Ende mit dem Gast aus der Jadestadt einen glücklichen Sieger hatte.

Zu Beginn ist den Varelern die Nervosität etwas anzumerken, die Wilhelmshavener kommen etwas besser ins Spiel und führen zwar, müssen aber gleichwohl feststellen, dass die Vareler Abwehr heute freiwillig keinen Millimeter Raum aufgibt und beherzt kämpft. Auch eine Zwei-Tore-Führung gibt dem Gast keine Sicherheit - im Gegenteil: Nach drei Treffer in Folge durch Libergs, Bubalo und Lemke geht die HSG in der 27. Minute beim Stand von 10:9 erstmals in Front und kann diesen Vorsprung sogar in die Pause retten, als beim Stand von 12:11 die Seiten gewechselt werden.

Im zweiten Spielabschnitt zunächst ein ähnliches Bild: Varel in der Abwehr hellwach, muss sich aber im Angriff jede Chance hart erarbeiten und spielt so jeden Ballbesitz lange aus. Das Vareler Publikum kommt dann richtig in Stimmung als Hendrik Legler einen Strafwurf von Evgeny Vorontsov abwehren kann. Zwar müssen die Spieler um Kapitän Niels Bötel danach den 12:12-Ausgleich hinnehmen, schaffen es aber in der Folge zwei Überzahlsituationen zu nutzen. Die Vareler Abwehr steht wie eine Mauer und im Angriff läuft es jetzt auch: 13:12, 14:12 und 15:12. Die Halle tobt; WHV-Trainer Christian Köhrmann nimmt erst einmal eine Auszeit. Und die zeigt Wirkung: Varel ist jetzt im Angriff glücklos und so schaffen es die Gäste, ihr gefährliches Tempospiel auszuziehen. Schnell ist der Ausgleich da und die Wilhelmshavener machen weiter Druck und liegen beim 15:17 erstmals im zweiten Abschnitt wieder mit zwei Toren in Front.

Wenn jetzt jedoch glaubte, die Mannschaft von Andrzej Staszewski einbrechen würde, hatte sich getäuscht. Die Abwehr findet zu alter Stärke zurück, was auch dem Angriffsspiel dienlich ist. Linda und Staszewski sorgen für den Ausgleich, Schinnerer wirft seine Mannen sogar mit 19:18 in Front, um wenige Sekunden später an dem sehr gut aufgelegten WHV-Torwart Björn Bröckerhoff zu scheitern. Das kann der Gast nutzten, der sich in dieser Phase auf Neuzugang Lukas Kalafut verlassen kann. Der Ex-Vareler wirft sein Team fünf Minuten vor Schluss mit 21:20 in Front, doch durch Tore von Linda und Libergs gehen die Vareler drei Minuten vor dem Ende selber wieder in Führung. Der WHV gleicht durch Vorontsov aus und es ist der beste Wilhelmshavener Feldspieler, nämlich Lukas Kalafut, der 18 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer erzielen kann. Die Vareler versuchen noch einmal alles, aber der letzte Wurf kann vor WHV-Keeper Bröckerhoff pariert werden. So endet ein tolles Derby zwischen der HSG Varel-Friesland und dem Wilhelmshavener HV mit 22:23 Toren.

Nach dem Spiel sprach WHV-Trainer Christian Köhrmann von einer tollen Atmosphäre auf beiden Seiten und gab zu, dass seine Mannschaft das Spiel doch etwas glücklich mit einem Tor gewonnen habe. Auf HSG-Seite war Andrzej Staszewski rundum zufrieden: Auch er hatte ein tolles Spiel beider Mannschaften gesehen und seine Jungs hätten 60 Minuten toll gekämpft. „Super Halle - super Handball”, schloss Staszewski, aber eben leider keinen Punkt für seine HSG. Aber es bleibt festzuhalten, dass die junge Vareler Mannschaft dem schier übermächtigen Gegner wirklich toll Paroli geboten hat und vielleicht ist es so, wie Trainersohn Oliver Staszewski nach dem Spiel feststellte: „Uns haben eigentlich nur fünf Minuten Erfahrung gefehlt...”

Am kommenden Woche ist in der Liga spielfrei. Danach steht dann gleich wieder ein Heimspiel an: Am 9. November stellt sich Eintracht Hagen in Altjührden vor.

HSG Varel-Friesland: Seefeldt, Legler; Bötel (4/3), Bubalo, A. (1), Janßen, J. D. (n.e), Janßen, H. (1), Schinnerer (1), Bubalo, P. (3), Linda (3), Staszewski (2), Lemke (3), Libergs (4)