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Hagens Trainer Lars Hepp stellt den Sieg gegen Krefeld ins Tor: Björn Minzlaff

13.12.2014
13.12.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Hagens Trainer Lars Hepp stellt den Sieg gegen Krefeld ins Tor: Björn Minzlaff

Ob er gedacht hat, dass er so etwas noch einmal erleben darf? Dass er in einem Spiel der 3. Liga West noch einmal zum Helden des VfL Eintracht Hagen avanciert? Es lief die 47. Minute in der Enervie-Arena, als die Gastgeber im Spitzenspiel gegen die HSG Krefeld mit 19:21 hinten lagen und sich Trainer Lars Hepp für einen Torwart-Wechsel entschied. Björn Minzlaff, der vor dieser Saison zurückgekehrt ist, um ein bisschen im Oberliga-Team zu helfen, rückte für Max Conzen zwischen die Pfosten. Die Bilanz des 36-Jährigen: Er blieb zehn Minuten unüberwindbar, parierte auch zwei Siebenmeter und musste während seines etwas mehr als 13-minütigen Einsatzes nur zwei Treffer hinnehmen. Auf der anderen Seiten fielen in dieser Zeit acht Tore, so dass sich der VfL Eintracht mit 27:23 (9:14) behauptete.

Es war ein stimmungsvolles Spiel. Als es vorbei war, dröhnte aus den Boxen Andreas Bouranis „Auf uns“. Passend vor allem für Björn Minzlaff. „Wer friert uns diesen Moment ein? Besser kann es nicht sein!“, heißt es bekanntlich in diesem Lied. Und als die beiden Trainer nach der Partie so ins Mikrofon sprachen, herrschte auch große Zufriedenheit. „Ich denke, wir haben ein tolles Handball-Spiel gesehen“, sagte Hagens Lars Hepp, der wohl in den nächsten Wochen und Monaten noch häufiger auf Björn Minzlaff wird zurückgreifen müssen. Zwar hat Tobias Mahncke nach seiner Knieverletzung, die er sich am vergangenen Wochenende in der Partie beim SV 64 Zweibrücken zugezogen hat, immer noch keine exakte Diagnose. Aber die Wahrscheinlichkeit ist inzwischen hoch, dass es sich um einen Kreuzbandriss handelt. Klarheit soll eine Arthroskopie in der nächsten Woche soll bringen.

Die Zufriedenheit bei Krefelds Coach Olaf Mast, dem unter anderem sein linkes Rückraum-Ass Stephan Pletz wegen eines Meniskusrisses fehlte, rührte vor allem aus der ersten Halbzeit. „Es war ein verdienter Hagener Sieg“, sagte der 46-Jährige. „Trotzdem bin ich stolz auf meine Mannschaft. Ich denke, wir haben die Hagener in der ersten Halbzeit zur Verzweiflung gebracht.“ Und das ganz schnell. Schon nach 8:48 Minute nahm Eintracht-Trainer Lars Hepp, als sein Team mit 2:5 hinten lag, eine Auszeit. „Leider“, sagte Olaf Mast, „haben wir das nicht mehr in die zweite Halbzeit transportieren können, weil wir in der ersten Halbzeit auch sehr viel Aufwand für unsere Tore betrieben haben.“

Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass der VfL Eintracht Hagen in den ersten 30 Minuten auch zahlreiche Schwächen offenbart hatte. Dennoch schaffte es das Hepp-Team, den Anschluss wieder herzustellen, und zwar mit einem Doppelschlag in Unterzahl (9:10), um in der 22. Minute das Torewerfen für den ersten Abschnitt einzustellen. Indes warfen Thomas Plhak, Maik Schneider, erneut Thomas Plhak sowie Gerit Fietze, als Julian Renninger und zum zweiten Mal Matthias Aschenbroich gemeinsam auf der Strafbank saßen, die 14:9-Pausenführung für den Tabellendritten heraus.

„Erste Halbzeit pfui, zweite hui“, fasste später Hagens Trainer Lars Hepp zusammen und verriet, dass er seiner Mannschaft in der Pause noch einmal den Weg aufgezeigt habe. Den Weg zum Erfolg. „Wir waren in der ersten Halbzeit viel zu ungenau, gerade im Angriff, und haben viel zu viele Ballverluste produziert.“, sagte der 36-Jährige. Und welchen Weg hat er nun gezeigt? „Die Konzepte zu Ende zu spielen und die Krefelder Abwehr mehr in Bewegung zu bringen“, erklärte der Coach des VfL Eintracht. Und das klappte schließlich so gut, dass Lars Hepp meinte, dass „der Sieg um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen ist“. Was letztendlich ein Verdienst des Routiniers zwischen den Pfosten war: Björn Minzlaff.

Und als er dann ab der 47. Minute in der Kiste des VfL Eintracht stand, sah Björn Minzlaff mit Hilfe seiner Vorderleute einen 6:0-Lauf, so dass es in der 57. Minute 24:21 stand. Schon vorentscheidend. Da spürte Krefelds Trainer Olaf Mast dann auch deutlich den hohen Aufwand, den er genannt und den seine Mannschaft in der ersten Hälfte betrieben hatte. „Da gibt es dann“, sagte er, „schon mal den einen oder anderen Konzentrationsfehler. Aber wir können trotzdem stolz sein.“ Zwar versuchten die Krefelder in der Schlussphase alles, stellten auf eine offene Manndeckung um und brachten, wenn sie im Angriff waren, Tim Gentges als siebten Feldspieler. Das alles half der HSG aber nicht, um den VfL Eintracht Hagen in der Enervie-Arena vor 800 Zuschauern noch einmal in Gefahr zu bringen.

VfL Eintracht Hagen: Conzen (1.-47.), Minzlaff (47.-60. und bei einem 7m) – Pütz (3/3), S. Schneider (9), Krause, Rink, Tebbe (2), Renninger (3), Aschenbroich (1), Reinarz (4), Kraus (3), van Walsem, J. Sonnenberg (1), Ciupinski (1).

HSG Krefeld: Ruch, Jaeger (bei einem 7m) – Fietze (2), Plhak (6/2), Hombrink, Pannen (2), M. Schneider (7), Wittig (2), Gentges (1), Kuhfuß, Pagalies (3), Szymanowicz.