Hannover hat sich nicht mit Ruhm bekleckert - aber gewonnen
Hannover hat sich nicht mit Ruhm bekleckert - aber gewonnen
Nach einem Spiel mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten, kann die HSG Hannover-Badenstedt am Ende noch einen sicheren Sieg einfahren, obwohl es lange nach einer Überraschung aussah. Der TuS Jahn Hollenstedt-Wenzendorf legte los wie die Feuerwehr und die JUNGEN WILDEN „ließen“ sie gewähren. Erst nachdem Hollenstedt dem hohen Anfangstempo seinen Tribut zollen musste, übernahm der Tabellenführer das Ruder und war dann aber auch nicht mehr zu bremsen.
Der Gastgeber spielte ganz starke erste 20 Minuten. Was die Spielweise von Hollenstedt noch unterstützte, war die Tatsache, dass die Marotzke Schützlinge sich anfangs nicht an die Vorgabe des Trainers hielten. „Es werden nur klare Wurfchancen genutzt und beim 1 gegen 1 in der Abwehr wird nicht ausgeholfen, damit keine Freiräume entstehen. Wir müssen die 1:1 Duelle gewinnen.“ Theorie und Praxis gingen leider weit auseinander und die HSG hatte in der gesamten 1. Halbzeit große Abwehrprobleme und wenn dann vorne auch noch Fahrkarten geschossen werden, ist es nicht verwunderlich, wenn man nach 18 Minuten mit 10:5 zurück liegt. Ab der Minute 20 wendete sich aber das Blatt langsam Richtung Hannover. Mit einem 3:0-Lauf in den letzten vier Minuten der ersten Halbzeit kamen die JUNGEN wieder in Schlagdistanz.
Nach der Halbzeit stand eine ganze andere HSG-Mannschaft auf der Platte – jetzt mit Abwehr. Innerhalb von acht Minuten wurde der 13:10 Rückstand in eine 14:15 Führung umgedreht. Gut 10 Minuten später waren die JUNGEN WILDEN auf 23:17 enteilt. Und in der 51. Minute war die Gegenwehr beim 25:18 endgültig gebrochen. Beide Teams wechselten kräftig durch und Hollenstedt verkürzte nochmal geringfügig. Endstand 29:25 für den alten und neuen Tabellenführer.
Eine überlegene Athletik wird es am nächsten Samstag im Spitzenspiel gegen den VfL Oldenburg nicht geben, deshalb muss spielerisch eine klare Leistungssteigerung her, wenn man nicht das letzte Spiel im Jahr 2015 verlieren möchte.
Torhüterin Chantal Pagel, die für die erkrankte Frauke Kemmer in der zweiten Halbzeit im Tor stand: „In der ersten Halbzeit waren wir in der Abwehr nicht konzentriert genug. In der zweiten Halbzeit war das schon wesentlich besser und dann siehst du als Torwart auch nicht so „alt“ aus. Durch unsere gute Abwehr in den zweiten 30 Minuten haben wir fast nur schnelle Gegenstoßtore erzielt und haben ein aufwendiges Positionsspiel vermieden.“
Kader der HSG Hannover-Badenstedt:
Marnie Schierholz, Chantal Pagel – Saskia Rast (8/5), Leonie Neuendorf (2), Rabea Pollakowski (1), Lena Seehausen (2), Bogna Dybul (5), Marie-Kristin Gerber, Tina Wagenlader (2), Esther Pollex (2), Judith Baumeister, Denise Friebe (6), Alina Defayay & Nathalie Pagel (1)