Herrenberg: Den Favoriten lange geärgert
Herrenberg: Den Favoriten lange geärgert
Im vorletzten Heimspiel der Drittligasaison hat die SG H2Ku Herrenberg trotz des schon länger feststehenden Abstieges beim 30:32 (14:15) eine kämpferisch überzeugende Leistung gegen den TV Hochdorf abgeliefert. Letztlich war aber der Tabellendritte aus Rheinland-Pfalz der verdiente Sieger.
Der Abstieg aus der Dritten Liga ist nun auch bei den Zuschauern angekommen, blieben doch beim vorletzten Auftritt in eigener Halle mehr Plätze frei als sonst. Die, die am Samstagabend den Weg in die Markweghalle trotzdem fanden, brauchten ihren Besuch aber wahrlich nicht zu bereuen. Wie schon in der Vorwoche beim Auswärtsauftritt gegen die SG Kronau-Östringen II zeigte die SG H2Ku Herrenberg eine hohe Moral bis zum Schlusspfiff.
Und fast schien es, als ob die Kiener-Schützlinge nahtlos an Kronau-Partie anknüpfen könnten. Vor allem die defensive Abwehrformation, die noch in der Hinserie so gar nicht klappen wollte, zeigte sich in der Anfangsphase hellwach. Ebenso begann Marco Azevedo-Marques dahinter im Tor sehr erfolgversprechend. Das erste Tor der Gäste fiel so erst nach über vier Minuten. Als dann nach knapp zehn Minuten beim Stande von 3:3 Hochdorfs Steffen Bühler mit einer glatt roten Karte vom Parkett musste, schien dies den Hausherren noch zusätzlich in die Karten zu spielen. Symptomatisch für die individuelle Klasse des TV Hochdorf war dann aber das 3:4 in Unterzahl durch Tim Beutler. Gerade der zentrale Akteur der Gäste machte zusammen mit Jan Claussen den Unterschied am gestrigen Abend aus. Dagegenhalte konnte die SG H2Ku zunächst trotzdem. Vor allem Lukas Fischer erwischte mal wieder einen starken Tag. Der Youngster übernahm sowohl im Spiel als auch vom Punkt viel Verantwortung. Besonders das hundertprozendige Vollstrecken von der 7-Meter-Marke beeindruckte (Nico Kiener: „Wer einen Strafwurf ausführt, regelt das Team selbst“). So ging es fast folgerichtig gemeinsamen Schrittes mit einem knappen 15:14 für den TV Hochdorf in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff schien das Team von Trainer Marco Sliwa („Für uns war es das mental schwierigste Spiel der Serie“) seiner Favoritenrolle unbedingt gerecht werden zu wollen (16:19, 37.min.). Drei Minuten später war dies aber wieder Makulatur (19:19). Bis zum 23:23 ging es wieder im Gleichschritt. Doch einmal mehr nahm Tim Beutler in dieser kritischen Phase das Heft des Handelns für seine Farben in die Hand und sorgte fast im Alleingang für das 23:26 (49.). Doch diesmal konnte die SG H2Ku nicht mehr zurückschlagen. Als neun Minuten vor dem Ende Christopher Klee beim Stande von 25:28 auf die Strafbank musste, keimte nochmals Hoffnung unter den heimischen Fans auf. Doch konnte die Kiener-Sieben daraus kein Kapital schlagen. Im Gegenteil. Nachdem der TVH wieder komplettiert hatte, gelangen nicht zufällig Jan Claussen die beiden Treffer zur Vorentscheidung (25:30).
Erfreulich aus Sicht der Gastgeber war der nicht nachlassende Kampf bis zum Schlusspfiff. So konnten die letzten vier Treffer ausnahmslos für die SG H2Ku protokolliert werden. Am Ende leuchtete ein leistungsgerechtes 30:32 an der Anzeigetafel, mit dem der Coach der Gastgeber schlussendlich gut leben konnte. „Trotz der 32 Gegentore haben wir auch in der Abwehr wieder einen kleinen Schritt nach vorn gemacht“. Für die Gastgeber steht nun das prestigeträchtige Derby gegen den VfL Pfullingen am kommenden Samstag an. Zu diesem letzten Heimspiel will sich das Team unbedingt mit einem Sieg von den eigenen Fans verabschieden.