HSG Badenstedt kämpft Marienberg nieder
HSG Badenstedt kämpft Marienberg nieder
Die JUNGEN WILDEN setzen ihren Aufschwung fort: In einem gutklassigen und spannendem Spiel mit viel Emotionen (auch auf der Tribüne) zwangen die HSG-Mädels die favorisierten Erzgebirglerinnen mit 30:28 (16:14) in die Knie.
Marienberg überraschte die HSG zunächst mit einer 3:3-Abwehr, gegen die die JUNGEN WILDEN mit Lena Seehausen, der gut aufgelegten Mini Gerber am Kreis und Saskia Rast gleich die passenden Antworten fand, so dass es nicht lange dauerte, bis sich die Marienberger Abwehr defensiver orientierte. Auf der Gegenseite war es vor allem die linke Angriffsseite der Gäste mit der Champions League erfahrenen Evelina Kalasauskaite sowie der 16-fachen tschechischen Nationalspielerin Jana Foksova, die viel Druck auf die HSG-Abwehr ausübten. Aber nach acht Minuten bekamen die Marotzke-Schützlinge langsam Zugriff auf das Marienberger Angriffsspiel und da auch die Angriffe alle konzentriert abgeschlossen wurde, so dass sich Gästecoach Flämmich in der elften Minute zur ersten Auszeit gezwungen sah. Kurz danach ein kleiner Dämpfer für die Gastgeberinnen, als Kathrin Pichlmeier in der 15. Minute bereits ihre zweiten Zeitstrafe erhielt und ein vorzeitiger Ausschluss drohte. Andererseits war es ein kleines Wunder, dass sie nach ihrer Verletzung wieder ins Spiel eingreifen konnte - hier hat die Physio-Abteilung ganze Arbeit geleistet
Zwischen der 18. und 24. Minute herrschte erstmals Hochstimmung unter den HSG-Fans, denn die JUNGEN WILDEN setzten sich mit einem kleinen Zwischenspurt von 10:8 auf 15:9 ab. Die nun etwas nachlassende Konzentration verhalf den Gästen aber bis zum Pausenpfiff wieder auf 16:14 zu verkürzen. Vor allem die Situation nach Kim Pleß Treffer zum 16:13, der 5 Sekunden vor der Pause fiel, war ärgerlich, denn HSV-Linksaußen Foksova genügten diese 5 Sekunden, um noch einen Ball im HSG-Gehäuse zu versenken.
Nach Wiederbeginn war zunächst die HSG wieder am Zuge und konnte sich auf vier Tore absetzen - um aber damit eine Durststrecke einzuleiten: In den folgenden 13 Minuten gelangen nur zwei Treffer, so dass in der 48. Minute die Gäste mit 23:22 in Führung gingen. Zwischenzeitlich erfolgte aber vielleicht die spielentscheidende Szene mit der Disqualifikation von Evelina Kalasauskaite, die bis dahin ihre Kreisläuferinnen immer wieder in Szene setzen konnte. Die heftigen Proteste der Marienberger Bank quittierten die Schiedsrichterinnen mit einer weiteren Zeitstrafe, so dass sich der HSG nun die Chance in doppelter Überzahl bot. Diese Phase endete allerdings 0:0, da Marienberg sich im Angriff sehr viel Zeit ließ und der HSG beim ersten Angriffsversuch bereits ein Fehlpass auf die Füße der Mitspielerin unterlief. Verursacherin Kim Pleß machte ihren Fehler sofort mit einem Treffer gut und trieb ihr Team immer wieder zur konsequenten Deckungsarbeit an.
In der 54. Minute bat HSG-Coach Florian Marotzke sein Team erstmals "zum Gespräch". Saskia Rast fand zunächst mit zwei Treffern wieder den Weg ins Tor, nachdem sie vorher mehrmals an der Torhüterin gescheitert war. 30 Sekunden vor Spielende erfolgte dann das zweite Badenstedter Team -Timeout beim Stand von 29:28. Den folgenden Angriff konnte Marienberg nur auf Kosten eines Strafwurfes stoppen, den Saskia Rast verwandelte und die Stimmung in der Halle explodieren ließ.
Dieses dramatische Spiel hatte mehr als 140 Zuschauer verdient. Leider kam die Niederlage für einige Marienberger Fans etwas unerwartet, so das nach dem Spiel die Emotionen ein wenig hochkochten. Doch die Szenerie hatte sich schnell wieder beruhigt.
HSG-Trainer Marotzke zum Spiel: "Kompliment an das Team! Entscheidend war die gute Abwehrarbeit, wo wir auch weiterhin den Hebel ansetzen müssen. Wir können nicht mit dem drittbesten Angriff gegen den Abstieg spielen."
Es spielten: Teschner, Pagel - Löw, Rast (11/4); K. Pleß (3), Pichlmeier (4), Seehausen (3), Seidler, Baumeister, Gerber (6), Vinke, Pollex, Steiner, C. Pleß (3).