HSG Hanau erwartet große Kulisse zum Saison-Highlight gegen Großwallstadt
HSG Hanau erwartet große Kulisse zum Saison-Highlight gegen Großwallstadt
Die einen brauchen jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg, die anderen kämpfen um ihre letzte Chance, sich im Aufstiegsrennen noch einmal zurückzumelden: Allein die sportliche Brisanz ist hoch, dazu dürfte noch der Name „TV Großwallstadt“ dafür sorgen, dass am Sonntag (17 Uhr) im Derby der 3. Handball-Liga die Main-Kinzig-Halle aus allen Nähten platzen wird. „Das ich mal in meiner Heimatstadt Hanau ein Pflichtspiel gegen den großen TV Großwallstadt bestreiten darf, hätte ich vor ein paar Jahren nicht zu träumen gewagt“, verdeutlicht Rückraumspieler Yaron Pillmann stellvertretend für die meisten seiner jungen Teamkollegen die besondere Bedeutung des Spiels.
Vor ein paar Jahren trennten beide Klubs schließlich noch Welten. Während HSG Hanau in der Landesliga spielte, kämpfte der TV Großwallstadt in der Bundesliga gegen die Besten der Besten aus der ganzen Welt um Ruhm und Ehre. Jetzt empfangen die Grimmstädter den großen TVG erstmals zu einem Pflichtspiel in der Hanauer Main-Kinzig-Halle.
„Das ist natürlich ein Saison-Highlight“, blickt auch Trainer Patrick Beer erwartungsfroh dem Derby entgegen. Bis auf den Langzeitverletzten Jan-Eric Ritter kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen. Lediglich hinter Jannik Ruppert steht noch ein kleines Fragezeichen.
„Wenn wir an die zuletzt gezeigten Leistungen gegen Hildesheim und Springe anknüpfen können, dann haben wir auch gegen den TV Großwallstadt eine Chance. Außerdem spielen wir zu Hause“, so Beer weiter, der gegen den TVG wieder auf die leidenschaftliche Unterstützung der Fans in einer pickepacke vollen Main-Kinzig-Halle zählt.
Schließlich dürfte der Name „TV Großwallstadt“ alle Handballinteressierten in der Region elektrisieren. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten stieg der Verein 2013 nach 44 Jahren Bundesligazugehörigkeit in die 2. Bundesliga ab. 2015 folgte der Gang in die 3. Liga. Sechs Deutsche Meistertitel (zuletzt 1990), vier nationale Pokalsiege sowie zwei Triumphe im Europapokal der Landesmeister (1979, 1980) und einen Erfolg im IHF-Pokal zeigen, welch großer und erfolgreicher Traditionsverein nach Hanau kommt.
Dort trifft der TVG nun auf die HSG Hanau, die in der jüngeren Vergangenheit genau den entgegengesetzten Weg eingeschlagen hat. Nach zwei Aufstiegen in kurzer Zeit hat sich die Zusammenlegung der beiden Handballabteilungen der TS Steinheim und des TV Kesselstadt längst zu einer echten Hanauer Erfolgsgeschichte entwickelt.
Während die HSG Hanau in ihrer ersten Drittliga-Saison als Aufsteiger zunächst um den Klassenerhalt spielt, möchte man beim TVG wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpfen. Der Aufstieg war das anvisierte Ziel. Doch nach der 20:22-Heim-Niederlage zuletzt gegen den Tabellenführer Eintracht Hildesheim muss der TVG nun fast ausnahmslos alle Spiele gewinnen, um noch eine echte Aufstiegschance aufrechtzuerhalten.
Die HSG Hanau dagegen braucht ebenfalls jeden Zähler im ohnehin schon dramatischen Abstiegskampf, in dem gleich acht Teams die drei Abstiegsplätze vermeiden möchten. Mit 17 Punkten ist die HSG Hanau gerade einmal zwei Zähler über den Strich. Es ist also angerichtet für ein spannungsgeladenes Derby. Das Hinspiel entschied der TVG mit 26:22 für sich.