HSG Hanau reist mit Personalsorgen nach Springe
HSG Hanau reist mit Personalsorgen nach Springe
Zum vierten Mal Niedersachsen – zum ersten Mal Punkte? Die HSG Hanau begibt wieder einmal auf Reise in Richtung Norden der Republik und hofft darauf, auf der Heimfahrt endlich mehr als nur neue Erfahrungen im Gepäck zu haben. Gegen Tabellennachbar HF Springe sollen die ersten Auswärtszähler der Saison gesammelt werden. "Wir freuen uns auf diese Aufgabe und wollen etwas Zählbares mit nach Hause nehmen", sagte HSG-Trainer Patrick Beer, den jedoch einige Personalprobleme plagen.
Neben den Langzeitverletzten Eric Schaeffter und Marc Strohl drohen mit Tilman Werner und Jannik Ruppert zwei weitere Rückraum-Spieler auszufallen. "Wir müssen schauen, wie wir mit dieser Situation umgehen", so Beer. "Es wäre gut, wenn sie zur Verfügung stehen, aber das müssen wir abwarten."
Einfach wird die Aufgabe gegen das vom russischen Handball-Weltmeister von 1997 Oleg Kuleschow trainierten Team aber ohnehin nicht. Springe, das in der vergangenen Saison nur aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aus der 2. Liga absteigen musste, gehört trotz des Stotterstarts in die aktuelle Spielzeit zu den Aufstiegsfavoriten. "Ihr erklärtes Ziel ist es, direkt wieder nach oben zu gehen", so Beer, der derzeit mit der HSG genauso viele Punkte auf dem Konto hat wie Springe (4:6), sich aber dennoch in der Außenseiterrolle sieht. "Wir sind der klare Underdog."
Besonders deutlich wird der Unterschied der Grimmstädter zu den Handballfreunden aus Springe bei einem Blick auf die Kader. Während die HSG auf junge Kräfte setzt, steht bei den Gastgebern sogar ein ehemaliger Weltmeister auf dem Parkett. Kreisläufer Sebastian Preiß, der 2007 an der Seite von Oliver Roggisch, Christian Schwarzer oder Hennig Fritz am berühmten Wintermärchen beteiligt war und im eigenen Land den WM-Titel gewann, hat es mittlerweile in die 3. Liga verschlagen. Der 35-Jährige soll das Team an- und zurück in die Zweitklassigkeit führen. "Springe ist sehr erfahren, wir freuen uns auf diese Herausforderung", so Beer.
Gegen das routinierte Team aus dem Hannoveraner Umland zählen für den Aufsteiger deshalb wieder einmal nur voller Einsatz und möglichst wenige Fehler. "Wir müssen unser Bestes geben", forderte Beer. "Dann können wir hoffen, dass unsere vierte Tour nach Niedersachsen endlich von Erfolg gekrönt ist."